Die Bohlinger Sichelhenke hat am Festwochenende wie ein Magnet mehrere Tausend begeisterte Besucherinnen und Besuchern aus der ganzen Region in den Singener Teilort gezogen. Es wurde gemeinsam gefeiert, gesungen und geschunkelt. Und das beste: Die Party ist noch nicht vorbei, denn die Bohlinger Sichelhenke findet erst am Montag, 26. August, ihren Abschluss. Ein Datum für nächstes Jahr steht ebenfalls schon fest: Die 65. Bohlinger Sichelhenke findet statt vom 22. bis 25. August 2025.

Hildegard Schmid aus dem Radolfzeller Ortsteil Stahringen hatte in dieser Zeitung von der Erntekrone an der Sichelhenke gelesen, jetzt wollte sie diese Zeremonie selbst einmal sehen. Und sie war beeindruckt: „Sehr feierlich und schön war der Einmarsch, die riesige Erntekrone ist direkt neben mir ins Festzelt getragen worden. Das Aufziehen ans Zeltdach, das Mitsingen beim Badnerlied und die Eröffnung der Erntekönigin zeigten, wie heimatverbunden die Bohlinger sind“, sagte Schmid mit großem Respekt.

Beim Auftakt der Sichelhenke gab es dankende Worte an die vielen ehrenamtlichen Helfer des Bohlinger Heimatfestes, den Festgästen und ...
Beim Auftakt der Sichelhenke gab es dankende Worte an die vielen ehrenamtlichen Helfer des Bohlinger Heimatfestes, den Festgästen und den Dank für das Einbringen der Ernte. Von links: Ortsvorsteher Stefan Dunaiski, Heike Erb (1. Vorsitzende des Musikvereins), Stefanie König (Erntekönigin) und Christian Stoffel (2. Vorstand des Musikvereins). | Bild: Rolf Hirt

Acht historisch gekleidete Männer hatten die Erntekrone zuvor unter den Klängen des Musikverein Worblingen mit der Festprominenz durch das Dorf zum Festzelt getragen. „Die Erntekrone, das Symbol unserer Sichelhenke, ist ein Alleinstellungsmerkmal. Diese Tradition ist eine soziale Plattform des Heimatfestes“, sagte Manfred Siegwarth, Vorsitzender des Kulturforums.

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Die vielen Besucher im Festzelt honorierten diese besondere Form der Eröffnung des Festes mit großem Beifall. Bis in die späten Abendstunden kamen über 1500 Gäste auf dem großen Areal zwischen Festzelt und Vergnügungspark zusammen und feierten ein ausgelassenes Heimatfest. Die Unterhaltung mit zünftiger Blasmusik und stimmungsvollen Partyabenden im Festzelt gefiel den Besuchern, die zu bekannten Schlagern ausgelassen feierten.

Im Festzelt war an allen Tagen großer Betrieb bei guter Bewirtung und zünftiger Blasmusik.
Im Festzelt war an allen Tagen großer Betrieb bei guter Bewirtung und zünftiger Blasmusik. | Bild: Rolf Hirt

Besucher staunen über Oldtimer

Über 130 Fahrzeuge und Motorräder aus alten Zeiten kamen zum 24. Oldtimertreffen am Festzelt zusammen. Joachim Graf aus dem Hilzinger Ortsteil Weiterdingen kam mit seinem Cadillac Deville Baujahr 1961. „Das Auto hab ich in Göteborg gekauft und bin in einem Rutsch in den Hegau gefahren“, erinnerte sich Graf an die Fahrt aus Schweden zurück. Die Moderatoren Siegmar Peter und Tobias Müller erklärten einige ausgewählte Fahrzeuge detailliert, während Gäste die liebevoll gepflegten Oldtimer bestaunten.

Manfred Wehrle aus Neustadt beim Starten seiner Triumph T500 Baujahr 1930 beim Oldtimertreffen in Bohlingen, das viele Besucher anlockte.
Manfred Wehrle aus Neustadt beim Starten seiner Triumph T500 Baujahr 1930 beim Oldtimertreffen in Bohlingen, das viele Besucher anlockte. | Bild: Rolf Hirt

Auch der Festgottesdienst kam gut an. Pfarrer Blaise Emebo aus Nigeria, der im Sommer die Seelsorge im Aachtal unterstützt, sprach beim Festgottesdienst eine sehr eindrückliche Predigt. „Er versuchte mit authentischen Worten, Gesten und Gesang die Menschen zum Glauben zurückzuholen“, formulierte Besucher Bruno Koch seine Eindrücke.

Niedrigere Temperaturen halten Gäste nicht ab

Das Heimatfest hatte trotz des Temperatursturzes in der Nacht auf Sonntag viele Besucher in der historischen Marktgasse zu verzeichnen, wo es an der Küche der Stubete aus Friedingen beim Kochen von Habermus räucherte. Nebenan beim Museumsverein auf der Tenne wurde geklopft und auch ein Blasmusikquartett verzauberte die Besucher mit heimatlichen Stücken.

Pfarrer Arthur Steidle (links) und Pfarrer Blaise Emebo aus Nigeria gaben dem Festgottesdienst mit dem Kirchenchor eine feierliche Note.
Pfarrer Arthur Steidle (links) und Pfarrer Blaise Emebo aus Nigeria gaben dem Festgottesdienst mit dem Kirchenchor eine feierliche Note. | Bild: Rolf Hirt

Herrlich anzusehen war, wie sich die Festbesucher über alte Berufe und Spezialitäten aus Großmutters Küche freuten und stehenblieben, so etwa beim gelernten Berufsschmied Ambros Mattes aus Irndorf bei Beuron. Er fachsimpelte mit Interessierten über den Berufszweig aus früheren Zeiten, während er das glühende Eisen mit Hammerschlägen bearbeitete.

Alle Bilder auf einen Blick:

Bild 5: So schön war die Sichelhenke 2024 in Bohlingen: Alle Eindrücke und Bilder
Bild: Rolf Hirt

Ein erstes positives Fazit zog die Vorsitzende des gastgebenden Musikvereins, Heike Erb, am Sonntag auf der Marktgasse neben Oberbürgermeister Bernd Häusler und Ortsvorsteher Stefan Dunaiski. „Es ist verrückt, die Gäste scheinen wie ausgehungert zum Festen zu sein, an allen Tagen konnten wir bislang einen ausgezeichneten Besuch verzeichnen“, sagte Heike Erb erleichtert und richtete ihren Dank an das Organisationsteam und die über 200 freiwilligen Helfer.

Am Montag, 26. August, geht die diesjährige Sichelhenke zu Ende. Ab 14.30 Uhr findet am Festzelt ein Kindernachmittag mit Kinderschminken, Spiel- und Bastelstationen, Fußball-Dart sowie weiteren Überraschungen statt. Ab 17 Uhr gibt es im Zelt musikalische Unterhaltung mit dem Ehrenmitglieder-Orchester des Blasmusikverbands Hegau-Bodensee, ab 19.30 Uhr steigt das Finale mit dem Schwarzwaldquintett. Die Gewinner der großen Verlosung werden im Festzelt bekanntgegeben.