Singen Ein besonderes Kulturprojekt wurde jüngst im Kunstmuseum Singen begonnen: „Museum meets Music“ – eine vielversprechende Initiative, die Bildende Kunst und Musik verbindet. Zum Start spielte das Gitarrenensemble Gitarrissimo der Jugendmusikschule Singen unter der musikalischen Leitung von Werner Klinghoff. Junge Musiker ließen sich von Kunstwerken inspirieren und verwandelten ihre Eindrücke in Klang. Im Mittelpunkt standen die Ausstellungen „Man soll kein Worpswede aus der Gegend machen. Die Künstler der klassischen Moderne auf der Höri“ sowie „Walter Herzger und Gertraud Herzger von Harlessem. Die Kunst des Einfachen.“

Museumspädagogin Cornelia Maser eröffnete die Veranstaltung und betonte die Bedeutung dieses Formats für die kulturelle Bildung: „Mit ‚Museum meets Music‘ öffnen wir den Museumsraum für neue Bildungsformen. Wenn junge Musikerinnen auf Kunst treffen, entstehen neue Perspektiven – für Publikum und Akteure gleichermaßen.“

Die Besucher begaben sich gemeinsam mit den jungen Musikern auf eine Reise durch Klang, Raum und Zeit. So eröffnete das Werk „Hegaulandschaft im Nebel“ von Heinrich Nauen den Abend – begleitet von Giorgio Signoriles Rissola Luna. Zur Landschaft von Otto Dix „Untersee mit blühenden Bäumen“ erklang Reiner Vollmanns Traumbilder, gefolgt von Dix‘ berühmtem Werk „Hohentwiel“, untermalt mit Gerald Schwerbergers Nostalgia. Die Musik spiegelte die Harmonie und Wehmut der Landschaft wider.

Besonders eindrücklich war die Verbindung von „Herbst“ von Otto Dix mit Antonio Vivaldis Andante cantabile, sowie Karl Osswalds „Masken mit Mondsichel“, zu dem Christoph Kirschbaums Desert City erklingt – ein Klangbild zu Themen wie Maskerade und Wahrheit. Mit Walter Herzgers „Kind mit dem Reifen“ und der schwungvollen Musik Katango von Hans-Joachim Teschner kam Leichtigkeit und Kindheit ins Spiel. Den Abschluss bildete Otto Dix‘ „Krieg und Frieden“ mit Musik von Nino Rota (Der Pate) – ein bewegendes Klangexperiment, das die Zerbrechlichkeit des Friedens spürbar machte.

Dies war kein klassisches Konzert, sondern eine gemeinsame künstlerische Entdeckungsreise – ein Dialog zwischen Auge und Ohr, Kunst und Musik. Mit dem neuen Veranstaltungsformat schlägt das Kunstmuseum eine Brücke zwischen jungen Musikern und der Bildenden Kunst.