Sein Leben hat sich nicht nur um die Familie gedreht, er war vor allem auch Metzger aus Leidenschaft: Herbert Jaser hat jahrzehntelang den Hegau als Metzger und Unternehmer bereichert, nun ist er nach langer Krankheit am 26. November verstorben. Er wurde 80 Jahre alt.
„Er war nicht nur unser Familienoberhaupt, sondern auch der Mittelpunkt der Familie – und das, obwohl er viel gearbeitet hat. Er konnte Familie und Beruf gut verbinden. Für ihn stand aber die Familie stets an erster Stelle“, sagt Martin Jaser über seinen Vater. Herbert Jaser habe schon früh gewusst, dass er später einmal Metzger werden wollte.
Seine Ausbildung hat er in Singen absolviert. Martin Jaser beschreibt seinen Vater als „wilden Kerl, der sein Leben gelebt hat“. Das zeigte sich auch während seiner Ausbildung zum Metzger. „Einen Teil der Ausbildung hat er in Zürich absolviert, hingefahren ist er mit dem Mofa“, erzählt sein jüngster Sohn.
Lebensmittel, aber auch Immobilien, waren seit jeher eine Leidenschaft seines Vaters, so der 34-Jährige. So kam es nicht von ungefähr, dass Herbert Jaser und seine Frau Marlene in Gottmadingen beim damaligen Adler Anfang der 70er Jahre eine Metzgerei mit Schlachthaus eröffneten. Später kam die Filiale in der Singener August-Ruf-Straße hinzu – mit neuem Konzept und einem großen Umbau.
„Die Idee mit dem Imbiss hat er aus einer Amerikareise mit in den Hegau genommen“, erinnert sich Martin Jaser. Das kam bei den Kunden so gut an, dass später auch in Radolfzell und Konstanz die regionalen Fleischprodukte der Jasers in Imbissbuden verzehrt werden konnten.
Gelassenheit auch in schwierigen Zeiten
Der Markt veränderte sich aber über die Jahre, nach und nach wurden die Imbissbuden geschlossen. „Auch in schwierigen Zeiten hat er Gelassenheit ausgestrahlt“, sagt Martin Jaser. 2006 schloss dann auch die letzte Filiale in Gottmadingen. Zehn Jahre später entschied sich Sohn Martin Jaser nach dem Studium dafür, etwas mit Fleisch zu machen – und gründete das Gastro-Unternehmen Büffel Bill in Singen.
„Er hat uns Kinder nie dazu gedrängt, in das Familiengeschäft einzusteigen. Er hat uns immer ermutigt, die Dinge, die wir anpacken, gut zu machen“, sagt der jüngste von drei Kindern über seinen Vater. Und weiter: „Er war immer für ein gutes Steak oder eine gute Currywurst zu haben“, sagt Martin Jaser. „Wenn alle am Tisch saßen, war er zufrieden.“
Die Beisetzung von Herbert Jaser fand im engsten Familienkreis statt.