Auf der Bundesstraße 31-neu zwischen Stockach und Überlingen geschehen verhältnismäßig viele Unfälle, so am Gründonnerstag. Trotzdem gelten die Strecke, ein Abschnitt oder eine Stelle aus Sicht der Polizei nicht als Unfallschwerpunkte. Zumindest bisher noch nicht.

Die Polizei verwendet bestimmte Kriterien für Unfallhäufungsstelle (UHS) oder Unfallhäufungslinie (UHL), wie die Fachbegriffe lauten. Innerhalb eines Ein-Jahres- oder Drei-Jahres-Zeitraums muss in einem Bereich eine gewisse Anzahl von Unfällen derselben Art passieren, zum Beispiel mit Schwerverletzten. Das ist auf der B 31-neu zwischen der Auffahrt Stockach-Ost und der Grenze zum Bodenseekreis noch nicht der Fall.

Das könnte Sie auch interessieren

Polizei-Pressesprecher Uwe Vincon erklärt auf SÜDKURIER-Nachfrage, dass die jüngste Auswertung noch nicht abgeschlossen sei und es noch keine Informationen über die aktuellsten Unfallschwerpunkte gebe. „Es sieht aber momentan so aus, dass die Vorgaben für UHS beziehungsweise UHL für den zurückliegenden Drei-Jahres-Zeitraum nicht erfüllt wurden“, sagt er zur B 31-neu. Seit Anfang 2020, also in den vergangenen rund 15 Monaten, seien zwölf Unfälle auf der B 31-neu in der Datenbank registriert. Bei der Hälfte habe es keine Verletzten gegeben.

Es wird keine Mittelleitplanke geben

Nach schweren Unfällen kommt immer wieder die Frage auf, warum es auf der B 31-neu keine Mittelleitplanken gibt. Im vergangenen August ereigneten sich sogar innerhalb von zwei Tagen drei Unfälle mit neun Verletzten und rund 99.000 Euro Schaden.

Nachfragen bei den Regierungspräsidien (RP) ergaben damals: Aus Platzgründen sei im dreispurigen Bereich mit wechselnden Überholspuren keine bauliche Trennung möglich und „nach den gültigen Regelwerken auch nicht vorgesehen“, so Dirk Abel, Leiter der Koordinierungs- und Pressestelle des RP Tübingen. Das RP Freiburg, das bis zur Kreisgrenze zuständig ist, schloss sich an. Zudem würden Mittelleitplanken es den Rettungskräften dort erschweren, wo es nur eine Spur gibt, hieß es.