465.000 Euro für 19 Straßen, Stellen und Spielplätze umfasst das Stockacher Sanierungskonzept 2021 für Straßen und den Tiefbau. Marina Steiner, Sachgebietsleiterin Tief-, Straßen- und Wasserbau, stellte die Maßnahmen in der jüngsten Gemeinderatssitzung vor. Einiges war schon lange herbeigesehnt, manches zog ironische Bemerkungen an und anderes ist noch mit noch zu klärenden Fragen behaftet. Dennoch stimmte das Gremium allem zu.

In der Stockacher Kernstadt stehen drei Sanierungen an. Zum Oswald-Blank-Weg sagte Bürgermeister Stolz: „Dieser Weg hat es seit Jahren nötig.“ In der Heinrich-Bettinger-Straße findet eine gemeinsame Baumaßnahme mit den Stadtwerken statt, wenn die Gas- und Wasserleitung getauscht wird. Im Haitachweg steht dasselbe an und in der Erich-Gisy-Straße in Hindelwangen ebenfalls.
Bei einer Gehwegerneuerung in Hoppetenzell an der Bundesstraße 313 wunderte sich Stolz, ob in diesem Bereich wirklich Leute laufen und der Gehweg benutzt werde. Es kamen direkt mehrere Antworten aus dem Gremium, dass der Bereich wirklich genutzt werde.
Viele Straße mit kaputtem Asphalt
In mehreren Straßen in Mahlspüren im Tal, Winterspüren und Zizenhausen wird in diesem Jahr der Asphalt erneuert, teilweise sind auch andere Maßnahmen geplant. Eine relativ große Summe in Höhe von 40.000 Euro fällt zum Beispiel am Steighof in Mahlspüren im Tal an. Die Zufahrt weise große Schäden auf und es sei dort schon mehrfach geflickt worden, erklärte Marina Steiner. Jetzt müsse der Bereich erneuert werden.
Die Sportplatz-Zufahrt in Winterspüren schlägt mit 25.000 Euro zu Buche. Dort stehe oft Wasser und die Straße sei kaputt. In der Claffenstraße in Winterspüren fehle sogar ein Teil der Fahrbahn, was sehr gefährlich sei, erläuterte sie.
In der Jahnstraße in Wahlwies geht es bei der Straßensanierung auch um die gepflasterten Quadrate, in denen früher Bäume gestanden haben. Diese Baumscheiben, wie sie in der Sitzungsvorlage genannt wurden, sollen entfernt werden. Willi Schirmeister, Leiter des Stadtbauamts, ergänzte hierzu, dass der Bus in der Straße momentan Probleme habe.
Hoffnung auf Geld vom RP für Schäden auf Umleitungsstrecke
Die Sennhofstraße in Zizenhausen ist ein Bereich, in dem noch Klärungsbedarf bei der Kostenbeteiligung oder gar einer Kostenübernahme durch das Regierungspräsidium herrscht. Dort verlief die Umleitungsstrecke während der Sanierung der Bundesstraße 313 – die Straße habe so stark darunter gelitten, dass sie nun erneuert werden müsse. „Wir müssen uns noch mit dem Regierungspräsidium abstimmen“, sagte Marina Steiner. Die Stadtwerke Stockach planen dort eigentlich auch Baumaßnahmen, aber die Vorplanung stehe noch aus.
Michael Junginger, Ortvorsteher von Zizenhausen, erkundigte sich nach dem Zeitplan der Stadtwerke. Marina Steiner nannte das Jahr 2022 und erklärte, dass sie die Kostenübernahme abklären wolle, da die Umleitung die Ursache der Schäden gewesen sei. Stolz formulierte ganz klar: „Ich möchte den Neubau vom RP bezahlt bekommen.“ Willi Schirmeister sagte zu, dass die größten Schäden geflickt werden und der Rest später folgen solle.
Konzept und Geld deckt nicht alles ab
Andreas Bernhart, Ortsvorsteher von Espasingen, regte nachhaltige Maßnahmen an. Er fände es besser, die Planungen zu beschleunigen, als etwas zu flicken. Er bemerkte außerdem zum gesamten Sanierungskonzept: „Fast eine halbe Millionen Euro, aber noch nicht alle Brennpunkte beseitigt.“
Weitere Beispiele für die Projekte auf der Liste sind die Erneuerungen der Drosselstrecken der Regenüberlaufbecken in Hoppetenzell und Zizenhausen sowie verschiedene Maßnahmen auf Spielplätzen. Eine der kleinsten Sanierungen stellt die Erneuerung der Abwasserleitung des Nikolausbrunnens in Espasingen dar.
Martin Bosch (CDU) hatte noch den Hinweis, dass Glasfaser bei allen Leitungsverlegungen berücksichtigt werden und die Telekom wegen ihren Vorhaben angefragt werden sollte, damit da nichts nachträglich aufgerissen werden müsse. Stolz erklärte, dass das zwar üblich sei, aber die Telekom oft trotzdem ein Jahr später plötzlich etwas machen wolle. Schirmeister ergänzte: „Wenn wir in die Tiefe gehen, werden immer Leerrohre mitverlegt.“