Die Auflage ist klein, aber fein: Das Stadtarchiv Stockach gibt zum ersten Mal einen Kalender mit historischen Fotografien aus der umfangreichen Sammlung Hotz im Stadtarchiv heraus. Zunächst gibt es laut Leiter Julian Windmöller rund 100 Stück. Bei Bedarf sei dies erweiterbar.
Die Motive seien bewusst so gewählt, dass die Betrachter sie schnell wiedererkennen können, erzählt Windmöller. Auf dem Titelblatt des Kalender ist ein Blick in die Hauptstraße in der Oberstadt zu sehen. Der Januar geht mit einer Ansicht des Goldenen Ochsens und der gegenüberliegenden Geschäfte vor rund 120 oder 130 Jahren weiter. Durch das Jahr ziehen sich weitere Motive aus der Kernstadt, eine Ernteszene oder eine historische Szene mit Adelsbesuch in der Kutsche. Unter jedem Bild stehe eine Kurzbeschreibung der Stelle in der Stadt und die Signatur im Stadtarchiv.
Alle Bilder stammen aus dem Hotz-Archiv
Windmöller erklärt, die Kalender-Idee habe es schon gegeben, ehe er nach Stockach gekommen sei. Ihm habe das gefallen und er habe das daher aufgegriffen. Archiv-Mitarbeiterin Sybille Trefflich sei maßgeblich an der Entstehung des Kalenders beteiligt gewesen, betont er. Der Kalender passe sehr gut zur laufenden Ausstellung im Stadtmuseum und erscheine gewissermaßen auch anlässlich der Ausstellung.
Das Hotz-Archiv biete so viele schöne und geeignete Motive, dass Material für die nächsten Jahre gesichert wäre, so Windmöller. Er hoffe, dass der Kalender gut bei den Stockachern ankommen wird, und sei auf die Resonanz gespannt.
Michael Fritz, Inhaber von Papier Fritz, bei dem der Kalender zu kaufen sein wird, interessiert sich für die historische Stadt. Er finde es toll, dass man sich nun solche Fotos im Kalender an die Wand hängen könne. Auch er hofft, dass der Kalender auf positive Resonanz stößt.
Motive aus der Zeit von circa 1890 bis 1930
Und was sieht man so im Kalender? Da wären zum Beispiel der Stadtgarten zur Zeit seiner Entstehung mit der Grundschule und dem einstigen Stockacher Gefängnis, eine Szene vom Neubau der Adler Post mit wagemutigen Bauarbeitern oder auch längst vergessene und nicht mehr existente Gebäude in der Kaufhaus- oder Goethestraße. St. Oswald vor dem Neubau oder die Adler Post mit der ganz alten Gebäudefront sind auch enthalten. Bei einem Foto vom Marktplatz muss man zwei Mal hinschauen, denn da war er wirklich noch ein Platz, hatte Parkraum und einen Brunnen mit Adler auf der Säule.
Der historische Stockach-Kalender kostet 14,90 Euro und ist ab dem Verkaufsoffenen Sonntag, 1. Oktober, im Alten Forstamt, bei Papier Fritz und in der Buchhandlung Hirling erhältlich.