Im vergangenen Jahr hat sich in Hindelwangen einiges getan. Denn Firmen, die sich ansiedeln wollen, brauchen Platz. Das Gewerbegebiet Himmelreich II bis IV wird daher weiterentwickelt. Mit diesem Gebiet und dem Blumhof habe man sehr gute Gelände, die im ganzen Kreis nachgefragt würden, sagt Wolf-Dieter Karle, Ortsvorsteher von Hindelwangen. „Wir können uns im Prinzip die Firmen raussuchen, die Arbeitsplätze bieten. Die Mitarbeiter benötigen aber auch Wohnraum.“
Das wird eine Herausforderung. Zwei Flächen Richtung Nellenburg könnte man, wenn man diese erwerben könnte, bebauen. „In Hindelwangen gibt es sonst nichts mehr. An private Grundstücke kommen wir so schnell nicht ran“, sagt Karle.
Viele Investitionen sieht man nicht
Zudem wurde in diesem Jahr im Ort einiges saniert. „Wir verbuddeln Millionen Euro und keiner sieht es“, sagt Karle und nennt Kanalerweiterungen und das Verlegen von Leitungen über die Stadtwerke. Entlang der Bundesstraße seien weitere Anliegerprobleme zu lösen. Vieles, was die Straßenbeleuchtung angeht, müsse erneuert werden. Man arbeite die Themen über Jahre nach Prioritäten ab.
Die Nellenburghalle wurde nach langer Wartezeit mit neuen Stühlen und neuer Technik ausgestattet. Karle ergänzt: „Der Hallenanbau steht noch an. Dabei wird in Eigenleistung vom Narrenverein mit einer Hindelwanger Firma im früheren Pausenbereich der Schule ein Raum für Vereine geschaffen.
Überhaupt sei der Narrenverein mit seinem jungen Präsidenten Nibischan Raveendran ein ganz toller Verein, lobt der Ortsvorsteher. Die Holzhauer richteten seit über 30 Jahren die Seniorenweihnachtsfeier aus. Aber auch der MGV Nellenburg begleite viele Veranstaltungen im Ort und bei der FSG sei das Vereinsleben durchaus hindelwangerisch geprägt.
Ablachtalbahn sorgt für Ärger
Dann wird Wolf-Dieter Karle mit Blick auf die Ablachtalbahn im Bereich Hindelwangen nochmal politisch. „Wir sind ‚not amused‘, weil Absprachen mit den Betreibern der Bahn gar nicht oder nur sehr zäh erfolgen“, sagt er.
Seit die Strecke – wenn auch nur als Biberbahn – wieder in Betrieb genommen wurde, habe der Ortschaftsrat beschrankte Bahnübergänge an der Berlinger und Tuttlinger Straße gefordert. „Das ist nicht geschehen. Die Kosten von 400.000 Euro pro Übergang sind schon heftig. Der Bahnbetreiber meint: Wenn ihr Sicherheit wollt, müsst ihr zahlen“, ärgert sich Karle.
Das teile er nicht, zumal weder die Stadt noch der Ortsteil je gefragt worden seien, ob sie die Bahn wollten. Seine Bedenken äußere er auch im Kreistag, so Karle. „Ich bezweifle, ob die Bahn entsprechend frequentiert würde. Das ist für mich eine Kür-Übung, aber wir haben sehr viel mehr Pflichtübungen zu erfüllen“, sagt er.