Wie war das noch, damals, mit dem Brunnen vor dem Weißen Kreuz oder dem Gasthaus Löwen vor der St. Oswald-Kirche? Die Stadt Stockach hat sich im Laufe ihrer Geschichte stark verändert. Das zeigt ein ganz neuer Tafelweg in der Stadt. Neun Tafeln im Din-A1 Format hängen zwischen Bahnhof und Weißem Kreuz in der Oberstadt und bieten mit historischen Fotos und Infotexten einen Blick in die Vergangenheit.
„Es war uns wichtig, die Tafeln möglichst so aufzuhängen, dass man die Perspektive des historischen Fotos mit dem Zustand von heute vergleichen kann“, sagt Kulturamtsleiterin Corinna Bruggaier bei einem Pressetermin zur Vorstellung der Tafeln.
Schüler haben intensiv recherchiert
Sie freue sich sehr, dass die Tafeln nun hängen und damit auch die Sonderausstellung im Museum in die Stadt hinein tragen. Umgesetzt wurde das Projekt mit dem Nellenburg-Gymnasium. Sechs Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 8 bis 10 haben intensiv zur Stadtgeschichte recherchiert und das digitalisierte Fotoarchiv Hotz nach historischen Aufnahmen durchstöbert.
„Die Schülerinnen und Schüler haben sich ihre Themen und Bilder selbst ausgesucht und geforscht, was für die Tafeln interessant sein könnte“, berichtet Lehrerin Susanne Schlemmer, die das Projekt von Seiten der Schule betreut hat.
Bürgerstiftung hat die Finanzierung übernommen
Dabei sei eine ganze Menge an Material zusammengekommen. Zunächst konnten damit neun Informationstafeln gestaltet und durch die Technischen Dienste der Stadt aufgehängt werden. Finanziert wurde das Projekt von der Bürgerstiftung. „Wir finden die Idee einfach klasse“, betont Wolfgang Kammerlander, Vorsitzender der Bürgerstiftung. „Wenn sich junge Leute mit der Geschichte der Stadt beschäftigen, schafft das ja auch Identifikation“, fügt er hinzu.
Die Laufzeit der Aktion ist begrenzt
Für die Schüler selbst war es ebenfalls ein spannendes Projekt, wie sie betonen. Alice Graf habe sich schon immer für Geschichte interessiert. Deshalb sei sie gleich Feuer und Flamme für das Projekt gewesen, berichtet sie. „Mir macht es Spaß, anderen Dinge erzählen zu können, die sie noch nicht wissen“, sagt Philipp Memmler, der etwa die Tafel an der St. Oswald-Kirche gestaltet hat. Neben ihnen waren Florian Bender, Carolin Sinner, André Senf und Lina Grömminger involviert.
Museumsleiter Julian Windmöller ist erst dazugestoßen, als das Projekt bereits lief. „Ich finde Schülerbeteiligung aber immer extrem wichtig“, betont er. Er freue sich zudem, dass mit den Tafeln die Geschichte von Stockach in der Stadt sichtbar und erlebbar gemacht werden könne. Die Infotafeln sollen mindestens bis zum Ende der Ausstellung Kunst „& Kurioses“, also bis 16. April 2024, hängen bleiben.