Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aus Leibertingen wurden Samstag beim ersten Frühlingsempfang der Gemeinde in der Turnhalle der Wildensteinschule vom Schulchor, den Wildensteiner Kids, unter der Leitung von Musiklehrer Dietmar Fliß-Falinski begrüßt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Präsentation von Bürgermeister Stephan Frickinger.
Abseitige Pfade
Er sprach von guten Wegen und Visionen für die Gemeinde Leibertingen, die teilweise bereits von seinen anwesenden Amtsvorgängern verfolgt worden seien. Er nannte aber auch abseitige Pfade durch das Dickicht, die die Gemeinde so manche Kraft kosten würden.
Akrobatik auf höchstem Niveau
Viel Kraft brauchten zunächst die Turnerinnen vom Turnverein Leibertingen. Die zwischen elf und 15 Jahre alten Sportlerinnen, die von Monja Widman trainiert werden, präsentierten Tanz und Akrobatik auf hohem Niveau. Ihnen folgten die Alten Damen des Turnvereins. Die unter der Leitung von Carmen Schleicher trainierende Formation – eigentlich Damen jüngeren Alters – zeigten schließlich Höchstleitung am Stufenbarren.
Neujahrsempfang ersetzt Frühlingsempfang
Der Frühlingsempfang hatte in diesem Jahr den sonst üblichen Neujahrsempfang ersetzt. Die Vertragsumstellungen beim gemeindeeigenen Wärmeversorger, der Bioenergie Energie Leibertingen GmbH, hätten um die Jahreswende zu viel Aufmerksamkeit benötigt, begründete Stephan Frickinger die Wandlung des Neujahrs- zum Frühlingsempfang.
Krise wurde gemeinsam gemeistert
Zu den aktuellen Herausforderungen aller Kommunen gehören der Krieg in der Ukraine und dessen Folgen, wie etwa die aktuelle Flüchtlingssituation, sagte der Bürgermeister. Außerdem seien die Kommunen mit der Inflation und gleichzeitige Rezession, mit Lieferengpässen, Fachkräftemangel sowie der Klimawandel befasst. Immerhin sei mit Blick auf die Corona-Pandemie nun „das Gröbste“ überstanden. Der Bürgermeister dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinde, aber auch den Leibertingerinnen und Leibertingern, dass man die Krise gemeinsam gemeistert habe, ohne sich zu „zerfleischen“.
Alle Stellen besetzt
Auch in Bezug auf den Fachkräftemangel konnte Frickinger Positives verkünden: „Wir gehören zu den wenigen Gemeinden, die alle Stellen besetzt hat“, sagte er in Bezug auf die Situation in den drei Kinderbetreuungseinrichtungen in der Gemeinde Leibertingen.
Leibertingen möchte schnell digitalisieren
Der Bürgermeister kündigte außerdem einen Alleingang der Gemeinde in Bezug auf die gesetzlich vorgeschriebene Digitalisierung von Verwaltungsvorgängen an, da das für die Umsetzung verantwortliche Land Baden-Württemberg bei dieser offenbar weit hinterherhinkt. Zur neuen Gemeinde-Homepage soll zudem ein Shop kommen, in dem Leibertingens Gewerbetreibende, aber auch Vereine ihre Produkte verkaufen können. „Wir werden zu den Gemeinden gehören, die als Erstes das Online-Zugangsgesetz erfüllen“, versprach der Bürgermeister. Die Gemeinde sei in der glücklichen Lage, dass sie noch kurz vor dem Förderstopp Mittel für den Glasfaserausbau in der Gemeinde erhalten habe, freute sich Frickinger.
Neue Hausärztin kommt wohl
Einen Coup landete der Bürgermeister, als er erklärte, man habe vermutlich eine Hausärztin für die Gemeinde finden können. Mehr verriet er allerdings noch nicht Auch beim öffentlichen Nahverkehr kündigte Frickinger deutliche Verbesserungen an. Es wird in Zukunft in der Gemeinde voraussichtlich ein Bus-On-Demand-Angebot bis in die späten Abendstunden geben. Nicht positiv wertete der Bürgermeister, dass aufgrund der veränderten politischen Rahmenbedingungen die in der Gemeinde weitgehend unbeliebte Windkraft auf Leibertinger Gemarkung wohl nicht mehr zu verhindern sein werde.
Laut Bürgermeister hat die Gemeinde seit seinem Amtsantritt über 20 Prozent ihre Schulden abgebaut. Frickinger dankte am Ende allen Verantwortlichen in der Gemeinde, für das Durchhalten beim Sparkurs. Er dankte auch den Bürgerinnen und Bürgern für deren Verständnis, dass in der Gemeinde die Ressourcen knapp seien. Der Vortrag des Bürgermeisters wurde von mehreren Auftritten des Männerchors Diese Männer umrahmt. Die a-cappella-Formation wird ebenfalls von Dietmar Fliß-Falinski geleitet.
Zum Ausklang des Frühlingsempfangs lud Bürgermeister Stephan Frickinger noch zu Getränken und Häppchen ein.
