„Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah“, das wusste schon der Dichter Johann Wolfgang Goethe zu sagen. Und das können auch die Mitarbeiterinnen der Touristinformation von Meßkirch unterschreiben, denn sie wissen genau, dass die Stadt einiges zu bieten hat. Die Heimat entdecken, das lohne sich, sind sie überzeugt, und zwar nicht nur in Zeiten von Corona, in denen das Reisen kaum möglich ist. Und deshalb ist die Touristinformation auch während des Corona-Lockdowns täglich besetzt. Telefonisch ist das Büro zu den gewohnten Öffnungszeiten erreichbar. Auch der Prospektständer mit Informaterial zum Mitnehmen steht an seinem Platz vor der Touristinformation.
Altstadt einen Besuch wert
Normalerweise öffnet die Anlaufstelle für auswertige Besucher der Stadt in der Hauptstraße 25 bis 27 nach der Mittagspause um 14 Uhr ihre Türen. Nicht selten würden dann Touristen hereinkommen, um sich über die Sehenswürdigkeiten der Stadt und der Umgebung zu informieren, berichtet die Leiterin der Touristinformation, Jennifer Werner. „Das Schloss mit dem Hofgarten ist ohne Zweifel eine der Hauptsehenswürdigkeit innerhalb der Stadt“, sagt sie. Neben der Kreisgalerie, mit Exponaten alter und zeitgenössischer Kunst, und dem Martin-Heidegger-Museum, das an das Leben und Wirken des Philosophen erinnert, findet sich dort auch ein Vergnügen für Liebhaber alter Automobile. Im Oldtimermuseum gibt es Fahrzeuge aus der Zeit zwischen 1899 und den 1960er Jahren zu sehen. Ebenso sei die Altstadt einen Besuch wert, ergänz Jennifer Werner. Zwar klein, aber fein, finde der Besucher hier einige historische Gebäude, wie das Rathaus, die bis heute ihren Charme nicht verloren haben.
Campus Galli sorgt für Aufschwung

Wem diese Zeitreise noch nicht genügt, der ist ein paar Kilometer außerhalb des Stadtkerns genau richtig, denn dort liegt der Campus Galli. „Eine einzigartige Zeitreise“ wird den Besuchern der karolingischen Klosterstadt versprochen. Mit den Werkzeugen und Materialien des frühen Mittelalters entsteht eine Klosteranlage auf der Grundlage des Sankt Galler Klosterplans, der vor rund 1200 Jahren auf der Insel Reichenau gezeichnet wurde. Campus Galli ist mittelalterliche Baustelle, Freilichtmuseum und Forschungsprojekt in einem. „Es war für mich super spannend, von Anfang an mit dabei zu sein und das Projekt von der Marketingseite her begleiten zu dürfen“, berichtet Jennifer Werner. Das Projekt habe dem Tourismus in Meßkirch und in der Region einen Aufschwung gegeben, der sich auch auf das weitere Angebot der Stadt, zum Beispiel im Bereich der Übernachtungsmöglichkeiten, auswirkte.
Zu den Aufgaben der sechs Mitarbeiterinnen in der Touristinformation gehört aber noch mehr, als nur die Empfehlungen für Einheimische, Urlaubs- und Tagesgäste. Jährlich finden rund 30 Veranstaltungen statt, die organisiert werden müssen. Zu den großen Ereignissen gehören das Stadtfest, die Schlossweihnacht und die Museumsnacht. Hinzu kommen Konzerte, Seminare und Ausstellungen. Es gibt also immer eine Menge zu tun, mit und ohne Corona. Aber der Wunsch von Jennifer Werner und ihren Kolleginnen in der Touristinformation ist klar: „Wir hoffen, dass in diesem Jahr bald wieder alles ‚normal‘ ist.“