Es ist ungewöhnlich: Wo man sonst kaum über die Straße kommt, da fährt nur sporadisch ein Auto. Und Parkplätze gibt es in der Grabenbachstraße auch genug. Die Bäckereien Mahl und Neher haben geöffnet. Gemütlich sitzen und ein Stück Kuchen essen, das geht bei Neher aber nicht mehr. Das Café ist geschlossen, wie man einem Aushang entnehmen kann. Die Apotheke und das Floristikgeschäft haben geöffnet an diesem Mittwoch, der für die Menschen deutliche Einschränkungen bringt. Wegen der Corona-Pandemie müssen viele Geschäfte in Baden-Württemberg geschlossen bleiben.
Bei „Action“ sind viele Regale abgedeckt. Dort dürfen nur noch Artikel der Grundversorgung verkauft werden. Geschäfte, in denen vormittags noch Licht brannte, sind nachmittags auch geschlossen. Die angedrohten hohen Strafen will niemand auf sich nehmen.
Wo es große Lücken in den Regalen gibt
Die Supermärkte und Discounter unterliegen keinen Einschränkungen. Allerdings sind dort die Regale teilweise leer. Abgepacktes Fleisch gibt es nur noch wenig. Mehl ist meist komplett ausverkauft. In einem Supermarkt fragt eine Kundin nach Hefe. „Die wurde früh morgens aufgefüllt, war aber sofort wieder weg“, erklärt eine Angestellte mit Bedauern. Schaut man in die Regale mit den Brötchen, die man selbst aufbacken muss, dann klaffen auch dort große Lücken. Nur Toastbrot gibt es noch in großen Mengen.
Landwirte erweitern Sortiment in Automaten
Die Automaten in der Milchtankstelle von Landwirt Johannes Hopp füllt Tochter Lena regelmäßig auf. Dafür hat sie jetzt mehr Zeit, denn die Schule ist dicht. Jetzt kann man hier neben Milch aus der Zapfstelle auch Mehl kaufen. „Das läuft echt gut und die Eier finden auch reißenden Absatz“, sagt Vater Johannes. Kleiner Nebeneffekt: Man braucht beim Einkauf keinen menschlichen Kontakt. Vor dem fürchten sich immer mehr Menschen. In einem Discounter zahlt ein Ehepaar den Einkauf mit Karte. Beide tragen einen Mundschutz. „Das kommt jetzt immer öfter vor, dass Kunden sich so vor dem Virus schützen wollen“, sagt die Kassiererin.