Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es im kommenden Jahr im Seepark eine Beach-Party für Pfullendorfs Nachwuchs geben. Die Idee dazu haben beim Jugendhearing am Dienstagabend Aylin Fox und Hannah Hofmann vorgestellt. Bürgermeister Thomas Kugler hatte allen Jugendlichen, die ihre Ideen im Bürgersaal vorstellten, zugesichert, dass diese von der Verwaltung auf ihre Umsetzbarkeit hin geprüft würden. Doch für die "starke Idee" der Beach-Party hatte er daneben darauf hingewiesen, dass der Verein Kultur und Jugend des Kinder- und Jugendbüros über ein Budget für solche Veranstaltungen verfüge. Und er sagte noch: "Das bekommen wir hin".
Aylin Fox ging am Dienstagabend mit der Zuversicht nach Hause, dass es im kommenden Jahr eine solche Party geben wird, wie sie dem SÜDKURIER sagte. Gemeinsam mit Hannah Hofmann hatte sie während des Jugendhearings, zu dem sich neben den unmittelbar beteiligten Jugendlichen fünf Mitglieder des Gemeinderats im Bürgersaal versammelt hatten, erste Überlegungen für eine solche Beach-Party präsentiert. Diese sehen auch einen engen Kontakt mit den Betreibern der Gastronomie im Seepark vor.
Für diesen Herbst wurde ein weiterer Termin mit Vertretern der Stadt, des Kinder- und Jugendbüros sowie den beiden Gymnasiastinnen vereinbart, um die Idee einer solchen Veranstaltung für Jugendliche weiter voranzubringen. Vor fünf Jahren habe es bereits schon einmal eine ähnliche Veranstaltung im Seepark gegeben, sagte Kugler am Dienstagabend. Er wies darauf hin, dass vor allem Bühnen- und Musiktechnik einen beachtlichen Kostenfaktor darstellen würden. Hermann Billmann, Gemeinderat der Unabhängigen Liste, brachte die Idee einer Kooperation mit einem Pfullendorfer Verein für eine solche Party für Jugendliche ins Spiel.
Während des Hearings berichtete Bürgermeister Kugler von Plänen eines Unternehmers, noch dieses Jahr über den Bau einer Halle entscheiden zu wollen, in der Laser-Spiele möglich sein sollen. Auslöser war die Idee eines Jugendlichen, im Bergwald eine Anlage für Paintball-Spiele zu schaffen. Beim Paintball schießen die Teilnehmer mit Farbkugeln aufeinander. Eine Rückfrage von Kugler ergab, dass die anwesenden Jugendlichen Paintball bevorzugen würden, weil die Treffer zu spüren seien – im Gegensatz zu Spielen mit Lasern. Kugler berichtete, dass es einen Unternehmer gegeben habe, der eine Kletterhalle bauen wollte, in der auch Paintball möglich gewesen wäre. Diesem sei jedoch das Geld ausgegangen.
Den Nachwuchs öfter hören
Seit 2010 gab es bisher alle vier Jahre ein Hearing, in dessen Rahmen Jugendliche ihre Wünschen an die Stadt äußern konnten. Bürgermeister Thomas Kugler will künftig zeitlich kürzer getaktet die Jugendlichen beteiligen.
Die oftmals übliche Art, Jugendliche über einen Jugendgemeinderat an der Kommunalpolitik zu beteiligen, behagt Pfullendorfs Rathauschef nicht. Dies wurde während des Jugendhearings am Dienstagabend im Bürgersaal sehr deutlich. Vor allem empfindet er häufige Wechsel in solchen Gremien nach Beginn der Berufsausbildung oder eines Studiums als schwierig. Die in Pfullendorf üblichen Hearings als Form der Beteiligung findet er gut, doch sind ihm inzwischen die zeitlichen Abstände von vier Jahren zu lange. Diese waren bisher als sinnvoll erachtet worden, da sich bei einem jährlichen Turnus die Ideen wohl zu sehr ähneln würden. Gemeinsam mit Andreas Roth vom Kinder- und Jugendbüro, der bisher die Hearings verantwortet, soll nach einem neuen Format gesucht werden, wie Jugendliche künftig in die Kommunalpolitik einbezogen werden können.
Roth sagte während des Hearings, ein neues Format könnte im Frühjahr umgesetzt werden – auch mit Blick auf die Kommunalwahlen im Mai 2019, bei denen auch 16-Jährige ihre Stimme abgeben dürfen. Eva Riede-Leibbrand, Gemeinderätin der Unabhängigen Liste, sagte, ein regelmäßiges Treffen der Schülersprecher könnte als Keimzelle genutzt werden. Aylin Fox, selber Schülersprecherin, bezeichnete am Dienstagabend gegenüber dem SÜDKURIER das Jugendhearing als eine gute Form der politischen Mitsprache. Kugler hatte eingangs des Hearings, an dem sich knapp 20 Jugendliche beteiligten, gesagt, dass es diese Form schon seit 2010 gebe, also lange bevor jetzt die Beteiligung in der baden-württembergischen Gemeindeordnung festgeschrieben wurde. (dim)