Die Pfullendorfer Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV) ist ein verlässlicher Kooperationspartner bei den SÜDKURIER-Sommertouren. Zum Auftakt der Sommertouren der Lokalredaktion Pfullendorf bedankte sich SÜDKURIER-Lokalredakteur Siegfried Volk beim Vorsitzenden Jürgen Heim für die gute Zusammenarbeit und begrüßte rund ein Dutzend Wanderfreudige aus der ganzen Region von Ochsenbach bis Thalheim und Inzigkofen auf dem Parkplatz Seepark Ost.
Der DAV wolle bei seinen SÜDKURIER-Wanderungen immer einen interessanten Punkt anlaufen und hatte dafür in diesem Jahr Wald auserkoren, sagte DAV-Wanderführer Jürgen Heim. Er führte mit Klaus Epple und Peter Schenk die rund 15 Kilometer lange Tour in einer großen Schleife nach Wald und zurück. Heim erinnerte sich gerne daran, wie er in seiner Kindheit singend und fahnenschwingend mit dem Turnverein nach Wald gewandert sei.
Vom Seepark setzte sich die Wandergruppe in Richtung Bannholz in Marsch und erlebte Heimatkunde zu Fuß. Im Lehmgrubenweg sei bis 1970 das Abraumgebiet der Ziegelei Ott gewesen, die Mulde wurde als Mülldeponie genutzt, berichtete Heim. Zwischenzeitlich sei diese aufgefüllt und Gras und Bäume darüber gewachsen. Vom Bannholz ging es am Maisacker entlang, dessen Ackersaum mit Borretsch und Königskerzen bewachsen war, auf dem Wirtschaftsweg unterhalb von Litzelbach in Richtung Hilarihof. Hier berichtete Heim über das große Kiesvorkommen in der Gegend, das in der Eiszeit entstanden ist. "Die Gegend um Pfullendorf ist stein-reich", meinte er schmunzelnd.
Über die Burrauhalde, die sich bereits auf "hohenzollerischem Hoheitsgebiet" befindet, wanderten die SÜDKURIER-Leser im Schatten der Buchen über die "Fürstenallee" hinunter zur Burraumühle. Pilzkenner Peter Schenk hatte, wie er selbst sagte, seine "Pilzbrille" aufgesetzt und entdeckte viele essbare Pilze, wie den Zitronentäubling, Parasol, Rotfußröhrling und Hallimasch im Waldgebiet. So erhielten die Wanderer nebenbei eine kleine Unterrichtsstunde in Pilzkunde, was einige zum Austausch von Pilzrezepten animierte.
In der Pfarrkirche St. Bernhard in Wald informierte Klaus Epple über die Sehenswürdigkeiten, die Aichgasserorgel, die Heiligen Leiber und die Geschichte des Walder Klosters und Gründung der Heimschule Kloster Wald. Die Holzbänke vor der Pfarrkirche stammen vom Besuch von Papst Benedikt 2011 in Freiburg, die Walder Ministranten haben dazu eine besondere Beziehung. Die Bänke luden kurz nach dem Zwölf-Uhr-Läuten geradezu zur schattigen Mittagsrast und Rucksackvesper ein. Auf dem Jakobsweg, entlang des Walder Klosterweihers, ging es am ältesten Haus von Wald aus dem Jahre 1605 vorbei auf dem Jakobsweg zurück nach Pfullendorf.
Es gehe nicht ins gelobte Land, sagte Heim auf dem Weg nach Bethlehem. Der kleine Weiler sei eine "Außenstelle" des gelobten Landes, fügte Rosmarie Finster aus Meßkirch augenzwinkernd an. Drei Rehe ließen sich bei Bethlehem nicht aus der Ruhe bringen und ließen die Gruppe nah an sich herankommen. Der gebürtige Hippetsweiler Erwin Härter freute sich besonders, mit seiner Frau Erika mal wieder in seiner alten Heimat unterwegs zu sein. Die Stimmung in der Gruppe war gut, es wurde viel gescherzt und so manches Gespräch entspann sich zwischen den Wanderfreudigen aus der Region.
Über die "Schinderhütte" setzte die Gruppe ihre Tour in Richtung Pfullendorf fort. Eine letzte Trinkpause legten die Wanderer beim Übungsgelände des Hundesportvereins im Bannholz ein. "Man sieht schon auf die Terrasse vom Seeparkrestaurant", motivierte Jürgen Heim für die letzten Meter. Von der Anhöhe genossen die Wanderer einen der schönsten Blicke auf Pfullendorf. Zurück im Seepark freuten sich die Wanderer auf ein kühles Getränk oder einen Eiskaffee im Seeparkrestaurant. Manch einer bedauerte, keine Badebekleidung mitgenommen zu haben, denn der See lud zu einem erfrischenden Bad ein.
Die nächste Tour
Die nächste SÜDKURIER-Sommertour findet am kommenden Mittwoch, 30. August, statt. Organisiert wird die Wanderung vom Schwäbischen Albverein. Angeschlossen haben sich auch die Mittwochswanderer. Los geht es um 13 Uhr am Stadtgartenvorplatz und die Tour führt über ein Biotop zum Privatmuseum von Josef Müller nach Großstadelhofen.