Alle sechs Stellen für Ferienjobber im Bauhof der Stadt Pfullendorf sind bereits vergeben. Aber es gibt noch offene Stellen beim Sanitärtechnik-Unternehmen Geberit. Bei der Neuen Alno GmbH werden voraussichtlich keine Ferienjobber eingestellt.
Einen Überblick über die Entwicklungen des Ferienjob-Markts können wir nicht bieten. Denn bei der für den Landkreis Sigmaringen zuständigen Arbeitsagentur Balingen gibt es keine zentrale Erfassung solcher Stellen. Registriert werden zwar alle geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse, wie Rolf Gehring, Sprecher der Arbeitsagentur, sagt. Doch eine eigene Auswertung, welche davon Ferienjobs sind, gebe es nicht.
Solche Jobs dürfen nicht länger als acht Wochen dauern und fallen deshalb automatisch in die Rubrik der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse. Da es keine entsprechende Datenbasis gebe, kann Gehring auch keine Aussage dazu machen, wie sich der Ferienjob-Markt in den vergangenen Jahren entwickelte. Grundsätzlich geht der Sprecher der Arbeitsagentur davon aus, dass die Vergabe vieler Stellen nicht über die Arbeitsagentur laufe, sondern direkt zwischen Unternehmen und interessierten Schülern beziehungsweise Studenten vereinbart werde.
Auch die für den Kreis Sigmaringen zuständige Handwerkskammer Reutlingen verfügt über keine Zahlen, die einen grundsätzlichen Überblick über Ferienjobs in Handwerksbetrieben erlauben würden. "Aufgrund der Vermittlungshoheit der Agentur für Arbeit werden bei uns keine Ferienjobs gemeldet", teilt uns Sonja Madeja, Sprecherin der Handwerkskammer, mit. Sie verweist auf die Jobbörse der Agentur für Arbeit – siehe Kasten.
Unter dem Suchwort Ferienjob finden sich die entsprechenden Angebote. Die Kammer empfiehlt ihren Mitgliedsbetrieben mit Ferienjobbern personelle Engpässe zu überbrücken und mit diesem Mittel auch künftige Auszubildende ausfindig zu machen. Die Betriebe werden von der Kammer beraten, was rechtliche Fragen zu den Ferienjobs anlangt.
"Alle sind schon besetzt", sagt Hauptamtsleiter Hans-Jürgen Rupp in einem Gespräch mit dem SÜDKURIER zu den sechs Stellen für Ferienjobber im Bauhof. In den sechswöchigen Sommerferien greift die Stadt auf solche Kräfte zurück. Diese erhalten den Mindestlohn von 8,84 Euro pro Stunde und unterstützen die Bauhof-Belegschaft etwa beim Rasen mähen. In der Regel sind die Bewerber für die städtischen Jobs zwischen 16 und 18 Jahren alt. Und bei der Vergabe der Stellen gilt die Maßgabe, dass die Schnellsten zum Zug kommen. "Die Ferienjobs sind immer schnell weg," sagt Rupp. Besondere Qualifikationen sind für die Ferienjobs bei der Stadt nicht nötig.
Noch offene Stellen für Ferienjobber gibt es im Pfullendorfer Werk des Sanitärtechnik-Unternehmens Geberit. "Geberit bietet dieses Jahr sowohl in der Produktion als auch in der Logistik Stellen für eine Aushilfsbeschäftigung in den Sommermonaten an. Aktuell gibt es in beiden Bereichen noch vakante Stellen für interessierte junge Menschen in den Monaten August bis Oktober", teilt Hansjörg Hottendorf, Personaler bei Geberit, auf Anfrage mit.
Interessierte können sich für eine Aushilfsbeschäftigung direkt unter www.geberit.de/jobs initiativ bewerben. Die Aushilfskräfte müssen volljährig sein und die Bereitschaft mitbringen, im Zwei-Schicht- oder Drei-Schicht-Betrieb zu arbeiten. Die Vergabe der Stellen erfolgt nach Qualifikation und zeitlicher Verfügbarkeit der Bewerberinnen und Bewerber. Die Aushilfsbeschäftigung dauert vier Wochen und die Bezahlung erfolgt im Rahmen des Tarifvertrages, teilt Geberit weiter mit.
Auf unsere Frage, ob solche Ferienjobs auch genutzt werden, um Nachwuchs zu finden, teilt Geberit mit: "Im Rahmen der Aushilfsbeschäftigung lernen die jungen Menschen die Firma Geberit in der Praxis kennen und können diese Erfahrungen für ihre Berufsorientierung nutzen". Alle Informationen zur Ausbildung finden sich unter www.geberit.de/ausbildung.
Keine Ferienjobs bietet die Neue Alno GmbH. "Nach derzeitiger Planung sind wir in der seit März wieder angelaufenen Produktion gut ausgelastet und haben auch für den Sommer einen abgesicherten Kapazitätenplan. Damit benötigen wir aller Voraussicht nach keine Hilfskräfte", teilt die Neue Alno GmbH mit. Keine Reaktion bekamen wir auf unsere Anfrage nach Ferienjobs vom Radlader-Hersteller Kramer.
Gesetzliche Regeln
Ferienjobber müssen mindestens 15 Jahre alt sein. Wer noch nicht 18 und vollzeitschulpflichtig ist, darf mit Erlaubnis der Eltern in den Schulferien für 20 Arbeitstage im Kalenderjahr beschäftigt werden. Jugendliche dürfen an fünf Tagen pro Woche von 6 bis 20 Uhr für maximal acht Stunden täglich arbeiten. Wochenend-, Nachtarbeit und Überstunden sind nicht oder nur eingeschränkt erlaubt. Ausnahmen gelten beispielsweise für 16- und 17-jährige, die einen Ferienjob in mehrschichtigen Betrieben und Bäckereien haben. Ferienjobs finden sich unter https://jobboerse.arbeitsagentur.de (dim)