Nach zwei Jahren herausforderndem Corona-Ausnah­mezustand, in dem die Bücherei durch Schließungen und Beschränkungen oft gar nicht oder nur bedingt zu nutzen war, freut sich Martina Feldt, Leiterin der Stadtbücherei, wieder über Normalbetrieb. Der Gemeinderat Pfullendorf begann seine jüngste Sitzung in der Stadtbücherei, um sich einen Eindruck von der Arbeit des Büchereiteams sowie den Neuerungen zu verschaffen.

Corona brachte Widrigkeiten mit sich

In ihrem Rückblick berichtete Feldt von den Widrigkeiten der Corona-Pandemie. Das Jahr 2020 habe mit einer schönen Ausstellung der Pfullendorfer Stegstrecker begonnen, kurz darauf sei das Leben in der Stadtbücherei in der ehemaligen Steinscheuer komplett zum Erliegen gekommen. Zunächst musste die Bücherei ganz schließen, dann öffnete die Einrichtung nur noch acht Stunden in der Woche.

Die Bücherei besteht seit 20 Jahren

„Pro Besucher waren maximal 15 Minuten vorgesehen und wo normalerweise ganze Familien zu uns kamen, kam plötzlich nur noch eine Person“, berichtete Martina Feldt. Besonders traurig sei, dass das 20-jährige Bestehen der Bücherei am 6. April 2020 nicht gefeiert werden konnten. Das gesamte Jahr 2020 folgten ständig Änderungen der Corona-Verordnungen.

Lange Schließungszeiten wegen Pandemie

21 Wochen lang durften Besucher die Bücherei nicht betreten. Es gab in dieser Zeit aber Angebote wie die Medientüte. „Wir kennen ja unsere Besucher ganz gut“, schildert die Leiterin, dass man den Nutzern individuelle Medienpakete zusammenstellen konnte, die diese im Eingangsbereich abholen konnte. „Am Ende war alles nur noch krampfig. Und die Luft war raus“, erklärte Martina Feldt. Eigentlich tue man alles dafür, dass Besucher in die Stadtbücherei kommen und sich dort wohlfühlen, während der Pandemie habe man sie möglichst schnell wieder draußen haben wollen. Nach dem Ende aller Maßnahmen im April 2022 blieben die Besucher teilweise weg. „Das war deprimierend“, so Feldt.

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Viele leihen Medien online aus

Viele hatten ihren Medienkonsum inzwischen auf Onleihe umgestellt. Dort stiegen die Nutzerzahlen immer mehr an. Im Jahr 2019 gab es 12606 Onleihen, also die Ausleihe von digitalen Medien. Im Jahr 2020 waren es 14.600, im Jahr 2021 16.008 und im Jahr 2022 16.200.

Investitionen in das Digitale

Weil Online-Medien so gefragt seien, habe man während der Pandemie zusätzlich in Apps für Kinder und eine interaktive Vorlesestation investiert. Eine neue Katalog-Softwareversion gibt es auch. Die neue Katalogversion präsentiert sich im komplett neuen Design und macht ein unkompliziertes Suchen und ein intuitives Handling für jeden kinderleicht. Neu präsentiert sich auch die Optik in der Bücherei. Im Jahr 2021 wurde eine neue Theke eingebaut. „Sie ist höhenverstellbar. Wir arbeiten fast nur noch im Stehen“, freut sich Martina Feldt. Die Elemente bieten zwei Steharbeitsplätze, die von insgesamt vier Mitarbeiterinnen rege genutzt werden. Durch das Engagement der Büchereieiterin erhielt die Einrichtung in der Pandemie 10.000 Euro Bundesfördermittel aus dem Soforthilfeprogramm „Vor Ort für Alle“.

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Lob von Bürgermeister Ralph Gerster

Groß ist die Freude, dass wieder Veranstaltungen stattfinden können. Das Marotte-Figurentheater Karlsruhe zeigte kürzlich „Grüffelo“. Die Veranstaltung sei schon vorher ausverkauft gewesen und die Räume voller Kinderlachen gewesen. Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene sowie Führungen und Ausstellungen soll es wieder mehr geben. Ziel sei es, ein „Dritter Ort“ für alle zu sein und das Angebot möglichst niedrigschwellig zu halten. Bürgermeister Ralph Gerster lobte das Engagement des Büchereiteams. Es gelte, das vielfältige Angebot zu nutzen.