Der Zunftball der Stegstrecker ist bekannt für seine 1A-Qualität – und das hat sich am vergangenen Samstag einmal mehr bewahrheitet. Die Harmony Partyband lieferte ausgezeichnete Live-Musik und das Programm strotzte vor Gags und guten Einfällen. Der neue Bürgermeister wurde von den Narren nicht verschont. So etwa beim Thekengeflüster der Hänsele mit Christian Bleichner als Ralph Gerster.

Laubbläser für frischen Wind und schwere Schuhe gegen Höhenflüge

Werkzeugkästen als Percussion-Instrumente, dafür gab es für die Schneller jubelnden Applaus.
Werkzeugkästen als Percussion-Instrumente, dafür gab es für die Schneller jubelnden Applaus. | Bild: Johanson, Kirsten

Der echte Bürgermeister saß mit seinem Vorgänger Thomas Kugler und Zunftmeister Andreas Narr gewissermaßen in der ersten Reihe – und nahm es mit Humor. Will Gerster etwa die Pfullendorf veräppeln? Aufgedeckt wurde, welches Wort auf dem Gerster‘schen „Der kann‘s“-Wahlkampf-Apfel abgebissen wurde: vielleicht. Und mit einem Laubbläser, um frischen Wind ins Städtchen zu pusten, braucht man Paolo D‘Ascenzo nicht kommen. So sieht‘s aus. Der Narren-Bunki drückte es künstlerisch aus: Ein paar schwere Schuhe an den Füßen verhindern etwaige Höhenflüge.

Special Effects und Arbeitsmotivation der Hexen

Führten durch das Programm: Narrenbolizei Rainer Bosch (links) und Steffen Speck (rechts).
Führten durch das Programm: Narrenbolizei Rainer Bosch (links) und Steffen Speck (rechts). | Bild: Johanson, Kirsten
Die Stadtmusik eröffnete den Zunftball mit dem Narrenmarsch.
Die Stadtmusik eröffnete den Zunftball mit dem Narrenmarsch. | Bild: Johanson, Kirsten

Mit dem Einzug der Stadtmusik und dem Narrenmarsch begann der Abend. Knapp vier Stunden – unterbrochen von hochfrequentierten Tanzpausen – dauerte das von Narrenbolizei Rainer Bosch und Steffen Speck moderierte Programm.

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Auch an Special Effects fehlte es nicht, man denke nur an das zersplitternde Display, als Hasi das Smartphone auf den Boden schmetterte. Zur Erklärung: Ein überdimensionales Handy spielte eine wichtige Rolle beim Auftritt der Hexen.

Kehrwoche statt Weltreise lautete die Devise bei den Hexen. Dabei kehrten sie vor der eigenen Haustüre.
Kehrwoche statt Weltreise lautete die Devise bei den Hexen. Dabei kehrten sie vor der eigenen Haustüre. | Bild: Johanson, Kirsten

Darauf konnten die Zuschauer erfundene (?) Chats in der Hexen-WhatsApp-Gruppe mitlesen. Die Oberhexen saßen nämlich ganz selbstkritisch in der neuen Zunftstube zusammen und überlegten, wie man Motivationsprobleme in den eigenen Reihen beseitigen kann: Geht es ans Feiern, sind die Hexen gleich dabei, während die Arbeitsmoral offenbar zu wünschen übrig lässt. Ausflug? Ja gerne. Wer organisiert? Da hagelte es Daumen nach unten-Emojis und reichlich Ausreden. Oder auch mal ein süßes Katzenbild von Hans-Jürgen Rupp, der schließlich aus der Gruppe entfernt wurde, weil er als Ausflugsziel die Mainau vorschlug.

Prächtig kostümierte Schaalweiber auf der Bühne

Für ihren kriegerischen Tanz ernteten die Schaalis viel Beifall.
Für ihren kriegerischen Tanz ernteten die Schaalis viel Beifall. | Bild: Johanson, Kirsten

Nicole Hellstern und Karin Narr machten sich auf die Schatzsuche nach der coronabedingt abhanden gekommenen Fasnet und begegneten dabei Spinnen, Fröschen und kriegerischen Amazonen. Beinahe hätten die Schaalis einen Schneller geopfert, doch Gildemeister Oliver Müller wurde am Ende doch noch vom Marterpfahl befreit.

Szenenapplaus gab es immer wieder beim Auftritt der Schneller

Köstlich: Nicolai Obert als Donald Trump, Josef Weißhaupt als Ralph Gerster und Christian Seminara als Scheich mit dem Geldkoffer (von ...
Köstlich: Nicolai Obert als Donald Trump, Josef Weißhaupt als Ralph Gerster und Christian Seminara als Scheich mit dem Geldkoffer (von links). | Bild: Johanson, Kirsten

Es war aber auch zu komisch, wie es gelingen sollte, Pfullendorf, pardon, den Regierungssitz von Ralph Gerster, „great again“ zu machen – ein Wunsch des neuen Bürgermeisters, köstlich gespielt von Josef Weißhaupt. Comedy-Talent Nicolai Obert als Donald Trump und Christian Seminara als Scheich aus Katar versprachen das Blaue vom Himmel, so etwa den Bau des Gerster-Towers. Ronaldo wird künftig beim SCP kicken und die Fußgängerzone mit Gucci- und Prada-Boutiquen gepimpt. Mit einer Werkzeugkasten-Percussion setzten die Schneller einen eindrucksvollen Schlusspunkt unter ihren Beitrag.

Das Paradies liegt auf dem Nidler-Island

Das Publikum war bunt kostümiert und bestens gelaunt, so auch das Trio in Rot.
Das Publikum war bunt kostümiert und bestens gelaunt, so auch das Trio in Rot. | Bild: Johanson, Kirsten

Nicht in 80 Tagen, wie bei Jules Verne, sondern im Eiltempo bereisten die tanzfreudigen Nidler die Welt. Nach Zwischenstopps in Indien, Afrika und Mallorca am Ende landeten die Truppe im Paradies: die Insel der Glückseligen heißt natürlich Nidler-Island.

Auf ihrem Flug um die Welt landeten die Nidler bei indischen Tempeltänzerinnen.
Auf ihrem Flug um die Welt landeten die Nidler bei indischen Tempeltänzerinnen. | Bild: Johanson, Kirsten