Herr Günthner, wie entstand ihr Verhältnis zur Sozialdemokratie?
Der erste Kontakt entstand über meinen Großvater Josef Günthner. Er war in der Partei, er war Bürgermeister der unabhängigen Gemeinde Fützen und nach der Zwangseingemeindung Fützens 1975 dann Ortsvorsteher meines Heimatorts.
Was bedeutet für Sie Sozialdemokratie?
Für mich bedeutet das in erster Linie soziale Gerechtigkeit, zum Beispiel bezahlbarer Wohnraum, gerechte Entlohnung, kostenlose Kinderbetreuung und dass alle Kinder die gleichen Bildungschancen haben, unabhängig von ihrer Herkunft.
Seit wann sind Sie in der Partei und was waren die Gründe für den Eintritt?
Ich war schon lange sozialdemokratisch geprägt, bin schon seit meiner Ausbildung Mitglied in der Gewerkschaft GEW und bin im Personalrat der Gewerblichen Schulen in Donaueschingen. Eingetreten in die SPD bin ich vor zwei Jahren im Zuge der Kanzlerkandidatur von Martin Schulz.
Was genau hat Sie zu diesem Schritt motiviert?
Als Martin Schulz sich zur Verfügung gestellt hat, hatte ich den Eindruck, es wird in der Partei wieder mehr auf soziale Gerechtigkeit geachtet, Im Zuge der Flüchtlingskrise war mit der europäische Gedanke zentral. In vielen Staaten entstand zunehmend Nationalismus, ich bin der Meinung, dass man solche Herausforderungen nur gemeinsam mit offenen Landesgrenzen meistern kann.
Was sind Ihre ersten Ziele als Vorsitzender des Ortsverbands?
Mir ist es wichtig, dass man den Ortsvereins wieder belebt, dass die Kommunikation im Ortsvereins wieder intensiviert wird. Wichtig finde ich auch, dass es im Blumberger Gemeinderat eine starke sozialdemokratische Stimme gibt, die das sozialdemokratische Gedankengut bei der Arbeit einbringt.
Fragen: Bernhard LutzZur Person
Clemens Günthner (35) wuchs in Fützen auf, seine Eltern sind Wolfgang und Elisabeth Günthner. Nach der Grundschule Fützen legte er auf dem Fürstenberg Gymnasium in Donaueschingen sein Abitur ab und studierte an der Universität Konstanz Germanistik und Geschichte für das Lehramt. Nach dem Referendariat in Tuttlingen und einem Jahr als Lehrer in Trossingen ist er seit 2011 an den Gewerblichen Schulen in Donaueschingen. Er lebt in Blumberg mit seiner Lebensgefährtin. Seine Hobbys Politik, Sport, Literatur und Theater. (blu)