Wie die Umfahrung Randen in der Landschaft liegen könnte, erfuhren der Gemeinderat und zahlreiche Besucher, viele aus Randen, am Dienstag in der Stadthalle. Planer Peter Spiegelhalter vom Regierungspräsidium Freiburg zeigte eine Simulation, und er zeigte auch ein kurzes Video mit einer Flugsimulation über die Umfahrungstrasse, die südwestlich an dem Blumberger Teilort vorbeiführen und in der Sonnenhofkurve auf die B 314 stoßen wird.
Bis ein Spatenstich terminiert werden kann, wird es noch Jahre dauern, machten Spiegelhalter, der die Außenstelle Donaueschingen des Regierungspräsidiums Freiburg leitet, und Landschaftsplaner Christoph Sprenger deutlich.
Zwei Arbeitsphasen
Bis Ende 2020 sollen zwei Arbeitsphasen erledigt werden. In diesem Jahr soll die technische Planung so weit erfolgen, „das sie den Trägern öffentlicher Belange vorgestellt werden kann, Sagte Peter Spiegelhalter.
Dabei handle es sich um das Fortschreiben der Voruntersuchung der insgesamt vier Varianten in den Jahren 2011/12, bei der dann die Südwesttrasse favorisiert wurde, erklärte Rainer Christ, Leiter des Büros BIT Ingenieure, dem das Regierungspräsidium die Planung übertragen hat.
Dabei werde die Planung an die neuen Richtlinien angepasst, die unter anderem größere Radien vorgeben. Und es vergrößere sich der Maßstab von 1:2500 bei der Voruntersuchung auf 1:500, „dass man auch Grunderwerbszahlen ermitteln kann“, so Christ. Die Grundstücksfrage sei noch nicht geklärt, erfuhr Stadtrat Dieter Selig (CDU) auf Nachfrage von Peter Spiegelhalter, zuerst müsse man den Grundplan erstellen.
Die zweite Arbeitsphase umfasst die Grünplanung. Sie soll bis Ende 2020 stehen, das sei ein sportliches Programm, so Peter Spiegelhalter. Zu berücksichtigen sei das Vogelschutzgebiet „Wutach und Baar-Alb„, sagte Landschaftsplaner Christoph Sprenger, zu berücksichtigen sind auch ein Wildkorridor mit einer Grünbrücke, ein Überweg für die Landwirtschaft und Radfahrer sowie ein Regenklärbecken für das Wasser, das von der Straße kommt.
Umweltstudie wird fortgeschrieben
Derzeit lässt Sprenger von einem Büro die Umweltverträglichkeitsstudie von 2011/12 fortschreiben, dabei würden unter anderem das Schutzgut Mensch, Lärm, Wohnumfeld, Erholung, Freizeit und der Wert der Landschaft behandelt. Wenn alles klappt, könne man im Jahr 2021 das Genehmigungsverfahren (Planfeststellungsverfahren) beantragen, so Peter Spiegelhalter.
Bürgermeister Markus Keller erklärte, Randen warte seit mehr als 70 Jahren auf eine Umfahrung, es sei gut, dass die Maßnahme im Bundesverkehrswegeplan in der Kategorie zwei an erster Stelle rangiere. Diese Kategorie beinhaltet die Vorhaben, die bei der Verabschiedung des Verkehrswegeplans noch nicht im Bau waren. Keller dankte den beiden Wahlkreisabgeordneten Thorsten Frei und Guido Wolf, die sich stets für die Umfahrung eingesetzt hätten.
Noch ein Anschluss nach Randen
Die neue Trasse soll einen Anschluss nach Randen erhalten, die jetzige B 27 soll zurückgebaut werden. Auf die Frage von Manfred Schmid aus Randen, ob man nicht eine Einfädelspur lassen könne, zeigte Bürgermeister Keller sich skeptisch: Für die neue Trasse müssten Ausgleichsmaßnahmen wie Rückbau erfolgen. Zudem würde dann die Gefahr bestehen, dass ein Teil des Verkehrs doch weiterhin die alte Straße nutze, wie sich dies auch schmerzlich in Fützen zeige, trotz der Umgehung.
Dank der Zuhörer
Die Zuhörer dankten den Ausführungen aller Beteiligten mit Beifall.
Im Gemeinderat herrschte Zufriedenheit. Stadtrat Dietmar Schweigler (CDU) aus Randen sagte, seit 1993 sei er für die Umfahrung aktiv, damals hätten sie mit Zollhäusern die Bürgerinitiative für die Ortsumfahrungen Zollhaus und Randen gegründet. Nun sei der Wunsch zum Greifen nahe.
Er danke allen Beteiligten. Dem Dank schloss sich Ursula Pfeiffer (SPD) an, es sei angemessen, „dass wird das Vorhaben so präsentieren.“ Werner Waimer (FDP) betonte: „Für mich ist das ein Meilenstein für die Ortsumfahrung Zollhaus-Randen. Die Umfahrung nehme aber nur den Verkehr der Schaffhauser Straße auf, die Waldshuter Straße sei dabei noch nicht berücksichtigt.
Auch die Bürger konnten Fragen stellen. Ralf Willauer aus Randen erkundigte sich, ob mit den Anwohnern noch etwas geplant sei, und regte Lärmschutzmaßnahmen an der B 314 an. Bürgermeister Keller antwortete, es stehe der Stadt frei, „wie weit wir Randen mit einbinden“.
Peter Spiegelhalter betonte wegen der B 314, sie müssten bei allen Planungen den Faktor Lärm miteinbeziehen. Rolf Schwenk fragte, ob man nach dem Bau der Umfahrung Randen in Zollhaus einen Teil des Verkehrs auf der Waldshuter Straße auf die Umfahrung lenken könne.
Bürgermeister Keller hielt dies für schwierig und betonte, für die Waldshuter Straße gelte nach dem Gewerbegebiet Vogelherd Richtung Fützen bereits eine Tonnage-Beschränkung.