Der Gemeinderat befasst sich am Donnerstag auch mit dem Wirtschaftsplan 2021 der Bahnbetriebe Blumberg. Der Beschlussvorschlag lautet schlicht: „Der Gemeinderat ermächtigt Bürgermeister Keller, in der Gesellschafterversammlung den Wirtschaftsplan 2021 zu beschließen.“ In der Begründung heißt es, der Wirtschaftsplan sei vom Aufsichtsrat der städtischen Bahnbetriebe Blumberg GmbH & Co. KG sowie danach im Technischen Betriebsausschuss vorberaten worden, jeweils nichtöffentlich. Der Betriebsausschuss habe den Beschlussvorschlag so empfohlen.

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Bei der Zahl der Fahrgäste hatte Geschäftsführer Christian Brinkmann zunächst mit 30 Prozent des sonstigen Aufkommens von rund 90.000 Gästen im Jahr gerechnet. Tatsächlich waren es dann rund 36.000 Fahrgäste, sprich rund 40 Prozent.

Verlust deutlich höher als im Vorjahr

Die hauptsächlich coronabedingte Entwicklung schlägt sich auch auf das Ergebnis nieder. Nach dem guten Ergebnis von nur noch rund 8000 Euro Verlust im Vorjahr hatten die Verantwortlichen für dieses Jahr mit einem noch besseren Ergebnis im Bereich einer schwarzen Null gerechnet. Tatsächlich beträgt das Minus jetzt rund 250.000 Euro, sagte Stadtkämmerer Jürgen Fischer auf Anfrage.

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„Nächstes Jahr wird noch einmal ein spannendes Jahr“, erklärte Kämmerer Fischer. Eingeplant hätten sie ein Minus von 170.000 bis 175.000 Euro. Sie hätten die Fahrgastzahlen niedriger angesetzt als in normalen Jahren, erklärte Geschäftsführer Brinkmann, darin enthalten seien allerdings ein Teil der Kosten für die Hauptuntersuchung der eigenen Dampflok. Die Hauptuntersuchung schlage mit insgesamt rund 200.000 Euro zu Buche, der Betrag werde aber auf zwei Jahrespläne gesplittet, da die monatelange Untersuchung zwischen dem Saisonschluss im Herbst 2021 und dem Saisonstart im Frühjahr 2022 erfolgen werde.

Kurzarbeit

Betroffen war auch das Personal. Während des Lockdowns bis zum Start am 2. Juli hatte ein Teil Kurzarbeit. Geschäftsführer Christian Brinkmann weiß um die Situation. Seinen Mitarbeitern zollt er ein großes Lob. „Gemeinsam ist es uns gelungen, in dieser schwierigen Zeit ein touristisches Angebot zu erstellen und ein respektables Ergebnis einzufahren.“

Mehr Züge im Wutachtal

Erfreulich ist die Entwicklung auf der Strecke im Wutachtal, wo die Stadt die Strecke von Weizen bis Lauchringen bis zum Jahr 2032 gepachtet hat. Nach Beginn des Schülerverkehrs vor einigen Jahren zwischen Lauchringen und Wutöschingen fahren die Züge seit 16. Dezember 2019 schon bis Stühlingen. Für diese 16,5 Kilometer erhalten die Bahnbetriebe Trassengeld von 5,80 Euro pro Kilometer. Vom Land Baden-Württemberg hätten sie auch das Geld für die coronabedingt nicht gefahrenen Kilometer erhalten, sagte Brinkmann. Insgesamt mache die Trassengebühr für die Wutachtalstrecke im Jahr einen fünfstelligen Betrag aus. Von der DB hätten sie schon die Zugbestellung für den nächsten Fahrplan erhalten. Der Blick des Bahnbetriebe-Geschäftsführers richtet sich nach vorne: „Wir hoffen, dass wir irgendwann einmal bis zur Firma Sto in Weizen fahren können.“