Fützen: Hier feiern die Kleinen ganz groß

Den Fastnachtsdienstag widmete die Eggäsli-Zunft ganz den Kleinsten aus Fützen. Zunächst wurde der Narrenbaum gefällt, welcher von Max Braun, dem Gewinner des Narrenbaumes, ausgelöst wurde.

In der Buchberghalle in Fützen startete anschließend das Kinderprogramm. Narrenvater Stefan Schmid freute sich über die voll besetzte Halle und die zahlreichen Kinder. Die Powerteens, die Mini-Garde als auch die Tanzmäuse gaben noch einmal ihren Tanz zum Besten und erhielten dafür großen Applaus. Anschließend trugen zwei Grundschüler einige Fastnachtssprüche vor. Dies kam beim Publikum sehr gut an.

Der Dienstag gehört in Fützen ihnen: Mit einer Polonaise ziehen zahlreiche Kinder durch die Buchberghalle.
Der Dienstag gehört in Fützen ihnen: Mit einer Polonaise ziehen zahlreiche Kinder durch die Buchberghalle. | Bild: Lena-Marie Baschnagel

Schließlich zogen alle Kinder in einer langen Polonaise durch die Halle. Jedes Kind erhielt im Anschluss eine Wurst, ein Brötchen und eine Plakette. Auf dieser Plakette konnten dann an verschiedenen Spiele-Stationen Stempel gesammelt werden. Dabei hatten die Kinder viel Spaß beim Hindernislauf oder dem Wattepusten im Slalom. An einer anderen Station wurden Teebeutel geworfen oder man musste sich auf Deckeln fortbewegen. Wer alle Stempel erhalten hat, konnte sich schließlich einen Preis abholen.

An dieser Station können sich die Kinder einen Stempel erspielen, um später einen Preis zu erhalten.
An dieser Station können sich die Kinder einen Stempel erspielen, um später einen Preis zu erhalten. | Bild: Lena-Marie Baschnagel

Kinderspaß in der Blumberger Stadthalle

Hunderte von kleinen Narren zogen am Dienstag mit Musik und vielen Kamellen durch Blumbergs Innenstadt. Als Gastgeber zeigte sich die Narrengesellschaft anschließend in der Stadthalle von ihrer besten Seite. Mit Popcorn für alle sowie zahlreichen Spielen, wo sämtliche Kinder mit Süßigkeiten belohnt wurde, freute sich der Narrensamen über viel Abwechslung.

Auf der Bühne führten die beiden Erznarren Horst Schmid und Tim Lengsfeld Regie und richteten mit den Kindern zahlreiche Spiele aus. Vor dem Podium forderte die Funkengarde an der Spitze mit Kiara und Leonie Kuntz mit Geschicklichkeitsprüfungen die kleinen Narren heraus. Von klein bis groß hatten alle ihren Spaß und in der voll besetzten Halle herrschte tolle Fastnachtsstimmung.

In der Stadthalle haben die Kinder ihren großen Spieletag.
In der Stadthalle haben die Kinder ihren großen Spieletag. | Bild: Hans Herrmann

In Riedöschingen feiern die Kinder in der Halle

Der Fastnachtsdienstag steht in Riedöschingen traditionell im Zeichen der Kinderfastnacht. Um 14 Uhr trafen sich die Nachwuchsnarren daher am Dienstagnachmittag, angeführt von einigen Musikern, am Narrenbrunnen, um gemeinsam zur Kompromissbachhalle zu marschieren.

Die Junior-Schnittschutzzunft aus Riedöschingen bringt am Fastnachtsdienstag ihren eigenen Kinder-Narrenbaum zur Kompromissbachhalle, wo ...
Die Junior-Schnittschutzzunft aus Riedöschingen bringt am Fastnachtsdienstag ihren eigenen Kinder-Narrenbaum zur Kompromissbachhalle, wo er nun den Vorplatz ziert. | Bild: Conny Hahn

Mit von der Partie war dabei auch eine Abordnung der Junior-Schnittschutzzunft, die mit Trettraktoren und Kettcars ihren eigenen Kinder-Narrenbaum transportierten und vor der Halle aufstellten. In der Halle erwartete die Kinder ein Spielenachmittag, der für viel Spaß und gute Laune sorgte.

Mit dem Klassiker der Kinder-Polonaise eröffnet der Narrenverein mit allen Kindern den bunten Spielenachmittag am Dienstag in Riedöschingen.
Mit dem Klassiker der Kinder-Polonaise eröffnet der Narrenverein mit allen Kindern den bunten Spielenachmittag am Dienstag in Riedöschingen. | Bild: Conny Hahn

Dabei waren Klassiker wie die Polonaise und die Reise nach Jerusalem für alle Altersklassen ebenso dabei wie der Teebeutelweitwurf oder der Obstsalat-Tanz. Bei fetzigen Fastnachtshits verging der Nachmittag wie im Flug und die diesjährige Fastnacht fand einen gelungenen Abschluss.

Die Reise nach Jerusalem erfreut sich immer wieder großer Beliebtheit bei allen Kindern.
Die Reise nach Jerusalem erfreut sich immer wieder großer Beliebtheit bei allen Kindern. | Bild: Conny Hahn

Franz Vogt wird in Blumberg vom Pfetzergericht angeklagt

So knapp schrammte das Hochlöbliche Pfetzergericht wohl selten an einem Freispruch vorbei. Der angeklagte Franz Vogt aus Blumberg, vom Gericht als ehemaliger „Florian Silbereisen der Narrengesellschaft“ Blumberg tituliert und als äußerst eloquent bekannt, sein Fürsprech Tim Wölfle und sein eigens mitgebrachter Anwalt Sepp Anderhuber (Thomas Sausen) von der renommierten Münchner Kanzlei, entkräfteten die Anwürfe wie „Verstoß gegen den närrischen Alefanz“ hör- und sichtbar, immer wieder gab es Beifall, Zwischenrufe und sogar Zwischengesänge.

Die Mitglieder des Pfetzergerichts (von links): Fürsprech Timo Wölfle, Richter Simon Blank und Ankläger Silvio Waimer mit dem ...
Die Mitglieder des Pfetzergerichts (von links): Fürsprech Timo Wölfle, Richter Simon Blank und Ankläger Silvio Waimer mit dem Verurteilten Franz Vogt. | Bild: Lutz, Bernhard

Letztlich musste sogar das Gericht fast schon kleinlaut einräumen, dass es eben noch nie einen Angeklagten freigesprochen habe. Deshalb wurde der Angeklagte bei dem närrischen Frühschoppen im vollen Gemeinschaftshaus Zollhaus auch verurteilt.

Zur Verhandlung vor dem Pfetzergericht schließt Gerichtsdiener Dirk Prager (stehend) den Angeklagten Franz Vogt aus Blumberg ins Joch.
Zur Verhandlung vor dem Pfetzergericht schließt Gerichtsdiener Dirk Prager (stehend) den Angeklagten Franz Vogt aus Blumberg ins Joch. | Bild: Lutz, Bernhard

Der von Gerichtsdiener Dirk Prager ins Joch geschlossene Franz Vogt, von Beruf bei einem Bonndorfer Unternehmen tätig, muss für die Pfetzer eine Besichtigung der Rothaus Brauerei organisieren, samt einer zünftigen Bierprobe und einem ordentlichen Schwarzwälder Vesper.

Noch anspruchsvoller scheint die zweite Auflage des Gerichts: Der aus Altglashütten stammende und damit als „Wälder“ bezeichnete Angeklagte „übersetzt die Vorarlberger Wälder Hymne ins Schwarzwälderische und trägt diese beim Neujahrsempfang der Stadt Blumberg vor“.

Bis zum Urteilsspruch erlebten die Anwesenden Narretei in Reinkultur. Mit einer Gruppe Burgpfeifer marschierte Franz Vogt singend in das Narrennest und musste gleich eine Zugabe geben.

So lautet die Anklage

Dann trug Silvio Waimer seine Anklage vor: närrischer Größenwahn sowie ein gröbster Verstoß gegen die fastnächtliche Grundordnung. Belegen lasse sich dies, dass er irgendwann ausgerechnet nach Blumberg gezogen sei und bei der Narrengesellschaft, der Gänselieselzunft, angeheuert habe: bei den Burgpfeifern und anschließend als Stimmungskanone vor der Pause.

Den närrischen Frühschoppen im vollen Gemeinschaftshaus Blumberg-Zollhaus eröffnet der Fanfarenzug der Pfetzerzunft Zollhaus-Randen.
Den närrischen Frühschoppen im vollen Gemeinschaftshaus Blumberg-Zollhaus eröffnet der Fanfarenzug der Pfetzerzunft Zollhaus-Randen. | Bild: Lutz, Bernhard

Vogts Anwalt Sepp Anderhuber stellte klar, dass Vogt nur deshalb alleine auf der Bühne stand und sich Unterstützung aus dem Publikum holen musste, weil die Narrengesellschaft wegen eines Sparprogramms die Mittel für die Hintergrundunterstützung gestrichen habe.

Kläger fordern die Höchststrafe

Nichtsdestotrotz forderte der Ankläger für Vogt die Höchststrafe: „Vom Schmotzige bis zum Aschermittwoch wird er auf die Schwäbische Alb verbannt. Dreimal in der Woche singt er in Blumbergs Altenheimen die Seniorinnen in den Schlaf.“

Beim diesjährigen Pfetzergericht wurde der Verjüngungsprozess abgeschlossen. Nach Richterin Alexandra Waimer und Fürsprech Thomas Volz gab nun auch Ankläger Werner Waimer sein Amt ab, als Nachfolger wählten die Pfetzer seinen Sohn Silvio Waimer. „Die Jungen haben es gut gemacht“, lobte Zunftmeister Oliver Blank, sie erhielten Beifall.

Pfetzer-Zunftmeister Oliver Blank (links) und Landvogt Raily Mink (rechts) ehren (von links) Birgitt Fischer, Ernst Storsberg, Ulla ...
Pfetzer-Zunftmeister Oliver Blank (links) und Landvogt Raily Mink (rechts) ehren (von links) Birgitt Fischer, Ernst Storsberg, Ulla Urbanke, Hardy Fischer, Thomas Grieshammer, Annette Grieshammer und Silvio Waimer. | Bild: Lutz, Bernhard

Höchste Auszeichnung für Werner Waimer

Vor den Ehrungen freute sich Oliver Blank, dass sein Vorgänger Werner Waimer zum Narren-Obristen ernannt wurde, die höchste Auszeichnung der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee. Den Verdienstorden der Narrenvereinigung in Silber verlieh Landvogt Raily Mink dann Thomas Grieshammer, seit 1997 im Narrenrat der Zunft, den Orden in Gold erhielten Silvio Waimer, der seit 38 Jahren am Fastnachtsgeschehen teilnimmt, sowie an Annette Grieshammer, seit 1991 in der Zunft aktiv.

Werner Waimer, langjähriger Zunftmeister der Pfetzerzunft Zollhaus-Randen, erhält den Narren-Obristen, die höchste Auszeichnung der ...
Werner Waimer, langjähriger Zunftmeister der Pfetzerzunft Zollhaus-Randen, erhält den Narren-Obristen, die höchste Auszeichnung der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee. | Bild: Lutz, Bernhard

Den Wiebli-Orden der Pfetzerzunft verlieh Zunftmeister Oliver Blank Birgitt Fischer, seit 1993 in der Zunft, ihrem Gatten Hardy Fischer, seit Jahrzehnten ein Aktivposten, sowie Ernst Storsberg, seit 1995 in der Zunft. Den großen Verdienstorden der Pfetzer, die Kachel, erhielt „Scheesemotter“ Ulla Urbanke, seit 1976 aktives Pfetzer-Wiebli. Sechs Mal vergab Blank auch den Mini-Petzer-Orden.

Kinderfasnet und Strählen, 4000z, 3 Bilder

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