Das Street-Art-Festival präsentiert sich zu einer Gala der Superlative. Was sich auf der Blumberger Hauptstraße am Samstag und Sonntag abspielt, übertrifft alle Erwartungen. Ob die unterschiedlichen Straßenmaler, die Künstler auf der Straße, das Rahmenprogramm auf der Bühne oder das vielfältige Angebot der beteiligten Vereine – es greift ein Rädchen ins andere und das Fest setzte neue Maßstäbe. Natürlich stehen die Kunstwerke auf Zeit im Mittelpunkt und mit herrlichen und abstrakten Motiven werden die Tausende Besucher aus nah und fern für ihr Kommen belohnt.
Es ist auch die Symbiose zwischen Künstler und Betrachter, bei dem die weltweit angereisten Kreidemaler immer zu einem Austausch bereit sind, die diese ganz besondere Atmosphäre dieses Events ausmacht. Blumberg hat es geschafft eine für sich ganz eigene Veranstaltung zu kreieren, die auf überregionales Interesse stößt und viel Anerkennung und Bewunderung auf allen Ebenen erntet.
Für Stadtrat Bodo Schreiber, der als ehemaliger Vorsitzender des Gewerbevereins diese Veranstaltung 2012 mit ins Leben rief, ist diese Entwicklung phänomenal: „Wir haben damals nach der Idee von unserem Mitglied Clemens Benzing den Nagel auf den Kopf getroffen. In diesem Jahr konnten wir bereits am Samstag einen rekordverdächtigen Andrang verbuchen und alle kamen auf ihre Kosten“, freut er sich über die Akzeptanz.

International trifft lokal
Die Galerie der farbenfrohen Straßenbilder hat es in sich: Ob weltweit angereiste Profikünstler oder die vielen Hobbymaler, sowie Vertretungen der Kindergärten und Schulen – alle verzaubern mit ihrem Ideenreichtum und individueller Kreidekunst das Publikum. Allein aus Mexiko sind fünf etablierte Größen dieser Szene angereist. Temperamentvoll und immer zum Dialog bereit, bereichern 13 Künstler aus Italien, einem der Street-Art-Mutterländer, die Straße.
Einzelne Vertreter aus Australien, Japan, Argentinien oder Serbien mischen das internationale Geschehen weiter auf. Dieser interkontinentale Ländermix wertet das Blumberger Street-Art weiter auf. Als Stammgast mittendrin der weltbekannte Pflastermaler Nikolaj Arndt, der mit seiner überdimensionalen Darbietung im Stadtzentrum viel Begeisterung auslöste. Der Berufsmaler mit russischen Wurzeln, der mit seiner Frau im hessischen Marburg seit vielen Jahren eine Kunstschule betreibt, fühlt sich inzwischen in Blumberg wie zu Hause.
Mona Lisa in Blumberg
Es sind aber nicht nur die ausländischen Meister ihres Faches, die auf der Straße begeistern. Oft sind es klassische Porträtbilder, die mit ihren starken Ausdrücken, Eindruck hinterlassen. Ob von Genny Gavio aus Italien mit der geheimnisvollen Frau, der Mona Lisa ihres Landsmannes Tiberio Mazzocchi oder der Greisin des Argentiniers Martino Pitture – hinterlassen diese Exponate auf Zeit viel Nachdenklichkeit.
Als Stammgast hinterlässt auch die Kirchenmeistermalerin Sandra Friedrich aus Geisingen seit einigen Jahren in Blumberg ihre Spuren. Mit ihren Motiven, wie in diesem Jahr „Kinder und Tiere“, trifft sie immer in Schwarze.

Etabliert hat sich auch die Blumberger Hobbykünstlerin Milena Mahler. Seit 2013 ist die 24-jährige Straßenmalerin dabei und überzeugt mit sozialpolitischen Elementen. Der Wahlfischfang ist in diesem Jahr ihr Thema. Aber auch ganze Familien strahlen mit ihrer Kunst Harmonie aus.
Gleich acht Mitglieder der Familie Knöpfle mit Karla, Judith, Linda, Sara, Christoph, Eva, Tony und Sven sind am gemeinsamen Werk „Im Dschungel“ beteiligt. Diese vielen Facetten sowie die Vielseitigkeit von Freizeit- und Berufskünstler verleihen dem Blumberger Street-Art-Festival seinen ganz eigenen Charakter.

Dazu begeistert auch das Rahmenprogramm mit exzellenten Straßenkünstlern. Ob Künstler mit dem Hula-Hoop-Reifen, Magier und Zirkusakrobaten – beim Publikum bewirken sie Beifallsstürme. Des Weiteren bringen einige Gruppen die Bühne mitten im Zentrum der Meile zum Beben. Absoluter Höhepunkt ist am Samstagabend das Openair-Picknickkonzert. Weit über tausend Besucher haben sich zu dem musikalischen Spektakel der „BlackForest Allstars“ eingefunden. Der Funke springt schnell über und die Vollblutmusiker lassen es mit ihrem Potpourri altbekannter aber auch aktueller Klänge so richtig krachen.

Von den Stimmen der Leadsänger Sarah Rinklin sowie dem Lokalmatadoren Tommy Sausen eingefangen ist auf der Festwiese eine super Stimmung, die sich in immer höher Sphären schaukelt.

Der Frontmann der Blumberger Kult- und Brauchtumsgruppe „Burgpfeiffer“, Markus Fischer, bringt es auf den Punkt: „Es ist für Blumberg die beste und größte Veranstaltung, die es gibt. Bei einer einmaligen Atmosphäre ist alles top organisiert“, strahlt er Begeisterung aus. Mit der Prämierung der verschiedenen Künstlerkategorien erreicht das Festival seinen letzten Höhepunkt.