Das Kooperationstreffen des Pflegestützpunkts des Landratsamts Schwarzwald-Baar-Kreis Süd für Präventive Hausbesuche in der Raumschaft Blumberg stieß am Dienstag in der Stadthalle auf ein reges Interesse. 23 Vertreter von sozialen Einrichtungen, Vereinen, Pflegeinstitutionen, Wohlfahrtsverbänden bis zu kirchlicher Präsenz trafen sich zu einem informativen Austausch.
1127 Blumberger sind 75 oder älter
Die 2020 ins Leben gerufene soziale Einrichtung startete für die Raumschaft Blumberg seit dem vergangenen Jahr mit ersten Hausbesuchen. Alle Bürger, die das 75. Lebensjahr überschritten haben, können von dieser kostenlosen Betreuung Gebrauch machen. In der Region Blumberg haben 1127 Bürger und Bürgerinnen diese Altersgrenze erreicht.
Pflege ist ein immer wichtiger werdendes Thema
In seinem Grußwort hob Bürgermeister Markus Keller die Wichtigkeit der Kommunikation mit den Senioren hervor. „Besonders in den Zeiten von Corona wird die soziale Vereinsamung immer gravierender,“ wies er auf ein großes Problem im gesellschaftlichen Wandel hin. Der Leiter des Kreis-Sozialamtes, Jan Hauser, unterstrich in seinen Worten, dass das Thema Pflege ein immer größer werdendes Zukunftsthema sei. „Es wird immer schwieriger, ältere Menschen, die nicht mehr aktiv sein können, vor Ort zu erreichen“, daher sei für ihn dieses neue Projekt von hohem Wert.

Mit ihrem Referat brachte die Projektleiterin Maren Doser die Inhalte dieses sozialen Angebotes näher. „Beratung und Aufklärung rund um das Älterwerden haben einen hohen Stellenwert“, sagte sie. Darum soll jetzt mit den vorbeugenden Hausbesuchen ein niederschwelliges Angebot geschaffen werden.
„Dieses Vorgehen soll die Hemmschwelle nehmen, selbst aktiv werden zu müssen,“ machte sie in ihren Ausführungen deutlich.
Selbstständigkeit wird gefördert
Ein wichtiges Ziel des Projektes sei die Förderung der Selbstständigkeit sowie die Sicherstellung der sozialen Teilhabe der älteren Bevölkerung Blumbergs. „Mit den Hausbesuchen soll auch Hilfsbedürftigkeit vorgebeugt und der Verlauf eine möglichen Pflegebedürftigkeit abgeschwächt werden,“ gab die Projektleiterin bekannt.
Aufgrund der Corona-Pandemie sei bisher noch keine öffentliche Veranstaltung möglich gewesen, bei der dieses Projekt zum Austausch involvierter oder begleitender Einrichtungen vorgestellt werden konnte.

Wie kann ich im Alter aktiv am Leben teilnehmen? Was bietet meine Gemeinde für Senioren? Wie kann ich meine vorhandenen Ressourcen stärken? Welche Möglichkeiten gibt es, damit ich so lange wie möglich selbstständig zu Hause leben kann oder welche Dienstleistungs- und Freizeitangebote gibt es in meiner Gemeinde? So lauten einige Leitfäden für diese präventiven Hausbesuche.
Der Vorsitzende des Kreisseniorenrates Bernhard Heidt, begrüßte diesen neuen, sozialen Service. Mit der Broschüre „Die Vorsorgemappe“ werde eine nützliche Orientierungshilfe zum Ordnen der persönlichen Angelegenheiten angeboten.
Beteiligte wollen Netzwerk knüpfen
In der Schlussrunde des Treffens kamen die Vertreter aller anwesenden Institutionen mit einer persönlichen Stellungnahme zu Wort. Geplant ist ein Netzwerk, das in Zukunft eine enge Zusammenarbeit ermöglicht und einen regelmäßigen gegenseitigen Austausch realisieren hilft.