Das Personal an Schulen, Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege hat seit dem 22. Februar die Möglichkeit, sich zweimal pro Woche anlasslos auf das Coronavirus testen zu lassen. Das Land übernimmt die anfallenden Kosten. Wie kommt das Angebot in Kitas an? Und testen sich die Mitarbeiter dort gegenseitig selbst?

Kita Luise-Scheppler, Hüfingen: Ärzte übernehmen das Testen

An der Kita Luise-Scheppler in Hüfingen hat man „kurz überlegt, aber wir wickeln das über Ärzte ab“, berichtet die Leiterin Myriam Quilamba. Ihr zufolge übernehmen die Testung zwei Hausärzte, die sich dazu bereit erklärt haben. Es handle sich um ein freiwilliges Angebot der Politik und jeder Interessierte könne das annehmen. „Die Stadt hat auch Tests zur Verfügung gestellt“, ergänzt Quilamba.

Diese Möglichkeit sorge einerseits für etwas Sicherheit, dennoch schwinge auch weiterhin immer ein bisschen Unsicherheit mit. Wenn Personal ausfällt, könne man sich innerhalb der Belegschaft nicht wie früher gegenseitig aushelfen. Ausfälle seien in Corona-Zeiten mit festen Gruppen schwierig aufzufangen, so die Leiterin.

Städtischer Kindergarten, Bräunlingen: Testzentrum im Rathaus

In Bräunlingen hat man für die stadteigenen Betreuungseinrichtungen ein eigenes Testzentrum im Rathaus eingerichtet. „Unser Wunsch war, dass nach einem festen Stundenplan getestet wird“, berichtet Veronika Schweizer, Leiterin des städtischen Kindergartens. Aufgrund der Teamgröße seien Organisation sowie eine feste Struktur wichtig, deshalb werde das Personal unter Berücksichtigung des internen Einsatzplanes getestet.

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Für das Durchführen von Tests wurden laut Schweizer der Hausmeister von einer Ärztin geschult, außerdem Anna Welke vom Amt für Tourismus, Kultur und Sport, und Claudia Hübsch von der Schulkindbetreuung. „Aus Zeitgründen wird nur einmal getestet, und zwar an unserem Haupttesttag Dienstag. Aber einmal ist besser als keinmal, das bekommen wir hin“, sagt die Leiterin des städtischen Kindergartens. Spontane Testungen, etwa für Schulpraktikanten in der Ausbildung, die ohnehin nicht jeden Tag in der Einrichtung sind, seien zusätzlich ebenso möglich.

Kindergarten St. Vinzenz, Bräunlingen: Testen im Team

Am katholischen Kindergarten St. Vinzenz in Bräunlingen werden die Corona-Tests im Team selbst durchgeführt. Dafür sind laut der Leiterin Monika Henkelmann zwei Mitarbeiterinnen von der Betriebsärztin geschult worden. Zuvor hatten diese sich dazu bereit erklärt. Getestet wird nun donnerstags und montags, berichtet Henkelmann.

Auf dem Kettenkarussell haben die Kinder des St. Vinzenz richtig viel Spaß, wenn es immer höher hinaus geht.
Auf dem Kettenkarussell haben die Kinder des St. Vinzenz richtig viel Spaß, wenn es immer höher hinaus geht. | Bild: Jakober, Stephanie

Das Angebot sorge ein Stück weit für Sicherheit die eigene Person betreffend, als auch für Sicherheit, um die Arbeitsabläufe aufrechterhalten zu können. Dennoch ließe sich nicht verhindern, dass bei krankheitsbedingten Ausfällen stellenweise auch mal eine Gruppe vorübergehend dichtgemacht werden muss. Denn gruppenübergreifendes Aushelfen im Team ist in Pandemie-Zeiten nicht möglich.

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Durch die Pandemie sei der Kindergarten St. Vinzenz bislang „relativ sicher“ gekommen. Dabei hilft der Leiterin zufolge eine durchaus strenge Vorgehensweise, „die wir von Anfang an so handhaben“. Monika Henkelmann verweist beispielsweise darauf, dass jede Gruppe separat für sich sei, keine Eltern in die Einrichtung hineinkommen, die Kinder mit Handschuhen und Mundschutz in Empfang genommen werden, oder sich die Kinder auch selbstständig die Hände waschen. „Wir waren sehr überrascht, wie die Kleinen das verinnerlicht haben, und sind sehr stolz auf sie“, sagt Henkelmann. Darüber hinaus sorge eine klare Regelung beim Bringen und Abholen der Kinder dafür, dass die Eltern möglichst wenig Kontakt untereinander haben.