Zunächst hatte der Unterbränder Ortsvorsteher Winfried Klötzer sporadisch das Auto seiner Eltern benutzt. Erst 1975, nach der Ableistung des Grundwehrdienstes, wo es bei der Entlassung 900 D-Mark gab, konnte er sich ein eigenes Fahrzeug leisten. Er legte noch 200 D-Mark an Ersparnissen drauf, und es reichte für einen gebrauchten VW Käfer 1300 in hellrot mit 55 PS und mit Schlafaugen.

Auto gemeinsam mit der Freundin genutzt

Fortan nutzte er das Auto, um gemeinsam mit seiner damaligen Freundin und heutigen Frau zum Studium zu fahren. Beide wohnten in Eickel, hatten sich beim Tanzen kennengelernt und hatten Studienplätze im 25 Kilometer entfernten Dortmund, er an der Uni und sie an der Pädagogischen Hochschule. Der erste Ausflug mit Freundin führte in die Niederlande. Nach einem kurzen Strandurlaub in Scheveningen ging es nach Amsterdam.

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Parkplatz im Rotlichtviertel

Der Käfer wurde für eine Stadtbesichtigung außerhalb geparkt, dort saßen lauter Damen auf Hockern. Zunächst habe man sich nichts dabei gedacht, doch im Nachhinein war den beiden klar, dass sie im Rotlichtviertel gelandet waren. Noch unheimlicher wurde es, als in der Nähe ein Fiat brannte. Die Holländer hätten das Auto kurzerhand in eine Gracht geworfen, um das Feuer zu löschen. Doch der rote Käfer blieb stehen, und nachher habe auch nichts gefehlt, erzählt Winfried Klötzer. Nach einer Stadtbesichtigung und einer Grachtenfahrt ging es wieder nach Hause.

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Totalschaden durch Unfall

Drei Jahre war der Käfer dann treuer Begleiter auf der täglichen Fahrt über den Ruhrschnellweg nach Dortmund. Kurz vor der Hochzeit 1978 nutzte Freundin Annegret das Auto, um zu einem Ferienjob bei der Polizei in Essen zu kommen. Auf dem Rückweg hatte sie einen unverschuldeten Unfall, die ganze linke Seite war beschädigt, Totalschaden. Danach musste als Zwischenlösung der Käfer der künftigen Schwiegereltern herhalten. 1978 bezogen die beiden ein Appartement im Studentenwohnheim, die täglichen Fahrten fielen weg. Um auf Hochzeitsreise nach Sizilien zu fahren, kaufte sich das Paar einen Opel Manta SR, gebraucht in Ockergelb als Rallye-Version. „der war richtig schick“, schwärmt Wilfried Klötzer noch heute, „und er hatte schwarze Kunstledersitze.“