Eine Oase voller Schmuck, Keramik und verschiedenen Kostbarkeiten – dafür ist das Kunstwerk in der Donaueschinger Innenstadt bekannt. Dabei hat alles klein angefangen, als Birgit Hall vor sieben Jahren den Rohbau des Geschäfts der Karlstraße sah. „Eigentlich wollte ich damals nur für drei Monate ein Weihnachtsgeschäft betreiben“, erzählt sie.
Geschäft schließt Ende März
Dies sei dann so gut gelaufen, dass drei Monaten schnell zu einem Jahr wurden. Aus einem Jahr wurden dann sieben Jahre und eine Herzensangelegenheit, erzählt sie. Das hätte sie sich so nie vorstellen können.
Halls Zeit mit dem Kunstwerk endet nun am 27. März. Bis dahin gebe es einen vergünstigten Ausverkauf, auch die Gutscheine seien noch einzulösen. Dies sei ihr ein wichtiges Anliegen.
Gesundheit hat Vorrang
„Ich hätte nicht schließen müssen“, sagt sie. Denn: „Der Laden lief richtig gut.“ Die Gründe für die Schließung seien gesundheitlicher Natur. Indes habe sie immer 200 Prozent gegeben und ihr Geschäft ganz alleine betrieben. „Da kam schon immer viel zusammen“, erzählt sie.
Tagsüber sei sie im Laden gestanden, nachts habe sie dann die Buchhaltung gemacht. Bestellungen und Messebesuche kamen noch dazu. „Wenn ich etwas mache, dann eben ganz oder gar nicht“, sagt die 63-Jährige.
Die Arbeit habe sie immer gerne gemacht. Die Schließung sei letztendlich eine Vernunftentscheidung gewesen, auch wenn sie vom Herz her gerne noch dabeibleiben würde. Die Entscheidung sei bereits im Oktober gefallen. „Gesundheitlich ging das so nicht weiter.“ Als Selbständige habe sie Arbeitstage mit zwölf bis 14 Stunden gehabt. „Man ist halt selbst und ständig“, zitiert sie einen bekannten Spruch dazu.
Aus Kunden wurden Freunde
Aber die zurückliegende Zeit wolle sie nicht missen. „Ich habe ganz viele tolle Menschen kennengelernt.“ Über die Jahre seien aus Kunden Freunde geworden. Auch Freundschaften mit den Händlern haben sich entwickelt. Diese Menschen werde sie sehr vermissen. „Ich hatte immer Schönes um mich herum“, schwärmt Hall.

Ob sie ein Erfolgsrezept hatte? „Ich habe immer alles nach Geschmack gemacht.“ Dabei wurde sie über die Jahre auch zur Beraterin vieler Donaueschinger. Die Kunden hätten ihre Ehrlichkeit geschätzt, sagt Hall. Dadurch habe sie einen Kundenstamm in der gesamten Region. „Viele Menschen sprechen mich an und bedauern die Schließung.“
Aber man solle aufhören, wenn es am schönsten ist, findet die Unternehmerin. „Die Schließung tut auf jeden Fall weh.“ Schließlich liebe sie ihren Laden. „Ich werde das Geschäft und gerade auch die Menschen sehr vermissen.“
Wiedersehen bei der Weihnachtswelt
Deshalb werde sie weiterhin an der Weihnachtswelt ausstellen. „Das ist 100 Prozent sicher.“ Die Räumlichkeit werde vom Eigentümer genutzt und umfunktioniert. „Die Schließung ist natürlich auch irgendwo schade für die Innenstadt“, sagt Hall.

Ihr sei eine belebte Innenstadt immer wichtig gewesen. In anderen Städten gebe es nur noch große Ketten und kaum noch Individualität, bedauert sie. „Das ist schon ein Verlust für Donaueschingen.“
Wie es für Hall weitergeht
„Ich werde nicht faul auf dem Sofa sitzen“, schmunzelt die 63-Jährige. Die Suche nach spannenden, neuen Aufgaben gehe weiter. Ihr würde schon nicht langweilig werden. Wie es genau weitergeht, das weiß sie nicht und freut sich auf neue Wege. „Da kommt schon was.“
Dabei wolle sie sich erstmals um sich selbst kümmern und Zeit mit den Enkeln verbringen. „Man wird mich in der Stadt auf jeden Fall noch sehen“, sagt sie. Sie freut sich auch auf den Neuanfang und die Zeit, die sie teils dem Sport widmen wird. „Ich bin ja jung geblieben.“
Die Abschiedsparty reift noch
Eine Abschiedsparty werde es natürlich auch geben, schließlich müsse man diese schöne Zeit auch feiern. Hall wolle sich im Guten verabschieden. Die Idee dazu würde noch reifen. „Ich möchte auf die schöne Zeit anstoßen.“