Die Haushaltsrede von Oberbürgermeister Erik Pauly:

Eine gesamtwirtschaftlich angespannte Situation, die hohe Inflationsrate der Vorjahre, allge-meine Kostensteigerungen, rückläufige Einnahmen sowie gestiegene Pflichtaufgaben und Rechtsansprüche – die von Bund und Land verursacht aber nicht gegenfinanziert wurden – führen dazu, dass sich zahlreiche Städte in Baden-Württemberg in einer finanziellen Schieflage befinden. Die kommunalen Spitzenverbände fassen die aktuelle Finanzlage der Kommunen wie folgt zu-sammen: „Die Haushaltslage der Städte, Gemeinden und Landkreise befindet sich bereits im Jahr 2024 in einer beispiellosen Abwärtsspirale, die im Jahr 2025 nochmals deutlich an Dynamik zulegen wird. (…) die finanzielle Handlungsfähigkeit der baden-württembergischen Kom-munen ist in einem Maße gefährdet, wie dies in den zurückliegenden Jahrzehnten nicht der Fall war“.

Auch in Donaueschingen sind die finanziellen Herausforderungen mittlerweile spürbar. Die Zeiten in denen wir uns auf „dicke Rücklagen“ verlassen konnten sind vorbei.
Aber: Mit einem Defizit von rund 2,8 Mio. Euro im Ergebnishaushalt für das Jahr 2025 stehen wir vergleichsweise gut da.

Zudem werden wir trotz der schwierigeren Bedingungen auch im Haushaltsplan 2025 viel in Donaueschingen bewegen und rund 30,3 Mio. Euro aus dem Kernhaushalt und weitere 8,2 Mio. Euro in den Eigenbetrieben in wichtige Projekte der Stadtentwicklung investieren. Dadurch machen wir unsere Stadt zukunftsfähig.

Finanzen

Donaueschingen steht an einem Wendepunkt.

Zum ersten Mal werden wir gezwungen sein, Kredite im Kernhaushalt aufzunehmen, um unsere Investitionen finanzieren zu können. Für das Jahr 2025 ist ein Kreditvolumen von 6,2 Mio. Euro eingeplant. Das ist kein Schritt, den wir leichtfertig gehen, sondern eine Maßnahme, die gut überlegt und notwendig ist, um die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt zu sichern.

Insbesondere die hohen Investitionen in Betreuungs- und Bildungseinrichtungen rechtfertigen diesen Weg. So ist der Neubau unserer Realschule mit rund 56 Mio. Euro nicht nur historisch das finanziell größte Projekt, das in der Stadt Donaueschingen jemals verwirklicht wurde. Es ist auch ein nicht nur eindeutiges, sondern vor allem ein einstimmiges Bekenntnis aller Frakti-onen unseres Gemeinderats, dieses Leuchtturmprojekt in der Schulstadt Donaueschingen trotz widriger Rahmenbedingungen zu verwirklichen.

Im Ergebnishaushalt ist es uns nicht gelungen, einen ausgeglichenen Ergebnishaushalt aufzustellen. Für das Jahr 2025 planen wir mit einem negativen ordentlichen Ergebnis von -2,8 Mio. Euro. Auch in den Folgejahren kann das Ziel einer intergenerativen Gerechtigkeit aus heutiger Sicht nicht erreicht werden: in den kommenden Haushalten ist jährlich ein Minus von rund 2,1 Mio. Euro im Ergebnishaushalt veranschlagt.

Wegen unserer guten Ergebnisse der Vorjahre ist es uns aber möglich, durch eine Entnahme aus den Ergebnisrücklagen den Haushalt auszugleichen.

Zudem haben wir mittelfristig in allen künftigen Haushalten einen positiven Finanzierungs-überschuss aus der laufenden Verwaltungstätigkeit, was trotz aller Widrigkeiten für einen leistungsfähigen Ergebnishaushalt spricht.

Neben aller Versuche einen ausgeglichenen Ergebnishaushalt durch eine Reduzierung der Ausgaben zu erreichen war es auch unumgänglich, die verschiedenen Einnahmearten auf den Prüfstand zu stellen.

Angepasst werden daher die Hundesteuer und die Kurtaxe – jeweils zum 1. Januar 2025.
Auch wird der Hebesatz der Gewerbesteuer moderat um 20 Prozentpunkte auf nun 350 v.H. angehoben. Auch wenn die Erhöhung für unsere Gewerbebetriebe leider höhere Abgaben mit sich bringt ist Donaueschingen mit diesem neuen Gewerbesteuerhebesatz im Vergleich mit anderen Gemeinden noch immer ein sehr günstiges Pflaster für Gewerbebetriebe. In Anbe-tracht der erheblichen Investitionen der letzten Jahre in die Infrastruktur unserer Stadt erscheint die Anpassung daher äußerst angemessen.

Ein beherrschendes Thema war ebenfalls die Grundsteuerreform zum 1. Januar 2025. Hier gilt es unter neuen rechtlichen Vorgaben neue Hebesätze für die Grundsteuer A und B festzuset-zen. Trotz der schwierigen Haushaltslage haben wir uns dazu entschieden, die Neufestsetzung der Grundsteuerhebesätze nicht für eine versteckte Einnahmeerhöhung zu verwenden. Damit wird die „Aufkommensneutralität“ der Grundsteuer in Donaueschingen gewahrt. Individuell dennoch deutliche Erhöhungen der Grundsteuer für einzelne Bürger sind daher ausschließlich der Landesgesetzgebung geschuldet ohne dass die Stadt Donaueschingen davon profitieren würde.

Im Bereich der Investitionen dominiert der Realschulneubau mit Dreifeldsporthalle. Hinzu kommen weitere Bauprojekte bei verschiedenen Schulen im Rahmen der Ganztagesbetreu-ung, die Erschließung von Gewerbe- und Bauflächen sowie Brücken- und Straßensanierungen. Des Weiteren die erheblichen Investitionen in das Feuerwehrwesen, wie der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Pfohren und die Beschaffung weiterer Feuerwehrfahrzeuge.

Alleine in den Jahren 2025 bis 2028 hat Donaueschingen im Kernhaushalt einen Betrag in Höhe von 65 Mio. Euro für Investitionen vorgesehen. Dazu kommen weitere rund 36,7 Mio. Euro unserer Eigenbetriebe für die Wasserversorgung, die Abwasserbeseitigung und den Breitbandausbau.

Dies bedeutet, dass die Stadt Donaueschingen in den kommenden vier Jahren, also bis zum Jahr 2028, einen Gesamtbetrag in Höhe von über 100 Mio. Euro in die Infrastruktur der Stadt investieren wird.

Diese erheblichen Investitionen führen dazu, dass die Stadt bis einschließlich 2025 auf alle vorhandenen liquiden Mittel von rund 42,7 Mio. Euro (Stand 31. Dezember 2023) bzw. 10,1 Mio. Euro aktuell (Stand Ende 2024) zurückgreifen muss und bis in das Jahr 2028 Kreditaufnahmen von voraussichtlich 26,9 Mio. im Kernhaushalt erforderlich sein werden.

Wirtschaft

Wirtschaftsentwicklung

  • Der Mix aus konjunktureller Schwäche unseres Landes, hohen Kosten und politisch getriebener Überregulierung belastet auch die Betriebe in der Region. Umso mehr freuen wir uns über positive Signale im Bereich der Donaueschinger Wirtschaft:
    Rund 43 Prozent der Donaueschinger Einwohner sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit liegt der Anteil der beschäftigten Personen in unserer Stadt drei Prozentpunkte über dem gesamtdeutschen Durchschnitt. Die Anzahl der Beschäftigten am Wohnort hat sich dabei innerhalb von zehn Jahren um etwa 17 Prozent auf 9.502 Beschäftigte erhöht.
  • Ähnliches gilt für die Anzahl der Beschäftigten am Arbeitsort Donaueschingen. Hier fand eine Beschäftigtenzunahme von etwa 16 Prozent innerhalb von 10 Jahren statt. Mit 10.903 Beschäftigten kann ein erneutes Rekordhoch verzeichnet werden.
  • Während der Schwarzwald-Baar-Kreis zunehmend ein stark negatives Pendlersaldo auf-weist, stehen in Donaueschingen 7.368 Einpendler 5.975 Auspendler gegenüber, was ein positives Pendlersaldo von 1.393 ergibt. Dies bedeutet, dass die Stadt nach wie vor ein attraktiver Arbeitsstandort ist.
  • Die Bundeswehr investiert aktuell rund 17 Mio. Euro in große Bauprojekte vor Ort. Für mittelfristig bis langfristig geplante Baumaßnahmen sind weitere Ausgaben in Höhe von rund 61 Mio. Euro vorgesehen. Dies wertet nicht nur den Donaueschinger Bundeswehr-standort auf, sondern kommt auch der örtlichen Bauwirtschaft zugute.
    Städtische Wirtschaftsförderung

    Im Bereich der städtischen Wirtschaftsförderung konnte das Portal „FindyourLand“ aufgebaut und dadurch das Leerstandsmanagement deutlich optimiert werden. Damit ist es gelungen, sowohl Eigentümer bei der Mietersuche zu unterstützen, als auch Interessenten bei der Suche nach Räumlichkeiten zu begleiten. Erste erfolgreiche Vermittlungen konnten bereits verbucht werden.

    Gewerbeflächenentwicklung ist ein essenziell wichtiges Thema für die Stadt. Um vorwiegend den ortsansässigen Unternehmen dringend benötigte Erweiterungsmöglichkeiten zu bieten, werden wir im kommenden Jahr die nördliche Erweiterung des Gewerbegebietes Breitelen-Strangen erschließen und verschiedene Planverfahren im Zusammenhang mit Gewerbeflä-chen zum Abschluss bringen.
    Im Arbeitskreis der Wirtschaftskonzeption des Schwarzwald-Baar-Kreises arbeiten wir aktiv mit und begleiten damit die Entwicklung und Stärkung der regionalen Wirtschaftsstrukturen.

    Darüber hinaus haben wir das Jahr 2024 effektiv genutzt, um neue Projekte zu starten, die im kommenden Jahr fortgesetzt werden. So werden wir unsere Kooperation mit der IHK fortführen. Geplant ist die Durchführung eines gemeinschaftlichen Unternehmerabends. Zudem werden wir unsere Zusammenarbeit mit der Donaueschinger Ärzteschaft und der Kassenärztli-chen Vereinigung forcieren und gemeinsam an der dauerhaften Verbesserung der Ärzteversorgung in unserer Stadt arbeiten. Mit dem Ausbau der Breitbandversorgung leistet Donaueschingen aktive Wirtschaftsförderung.

    Unterstützung Einzelhandel

    Die Stadt arbeitet nach wie vor eng mit dem City Management Donaueschingen zusammen. Dies geschieht im Rahmen einzelner Projekte wie beispielsweise dem Adventsmarkt, der kuli-narischen Einkaufsnacht oder den neu durchgeführten Blaulicht-Veranstaltungen. Auch bei langfristigen Themen wie dem Leerstandsmanagement arbeiten Stadt und City Management Hand in Hand.
    Mit dem im Frühjahr eröffneten Pop-Up Store in der Karlstraße konnte eine große leerstehende Ladenfläche mitten in der Innenstadt aktiviert sowie die Attraktivität der Karlstraße erhöht, die Innenstadt belebt und das Stadtbild aufgewertet werden. Unter dem Vorbehalt, dass die Landesförderung fortgesetzt wird und Donaueschingen eine Förderbewilligung erhält, könnte der Pop-Up Store im kommenden Jahr fortgeführt werden.

    Wir freuen uns, dass nach der Schließung des Real-Marktes mit EDEKA ein kompetenter Sortimentsanbieter gefunden wurde, der den Standort nicht nur weiterbetreiben, sondern durch einen Neubau optimieren will.

    Digitalisierung der Stadtverwaltung

    Mit dem Ziel, Dienstleistungen insbesondere im Online-Bereich bürgerfreundlich auszubauen und Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten, treibt die Stadtverwaltung ihre digitale Entwick-lung kontinuierlich voran. Für den Bürger wurden zusätzliche Online-Dienste wie das Virtuelle Bauamt (ViBa BW) oder der Online-Prozess für Gewerbemeldungen eingerichtet, ebenso die digitale Wohnsitzanmeldung. Im kommenden Jahr werden wir die digitale Transformation vorantreiben, das Dokumentenmanagement-System einem Upgrade unterziehen und den Ausbau der Online-Dienstleistungen sukzessive weiterverfolgen.

Stadtplanung – Städtebau

Konversion

Bauplanungsrecht

Auf Grundlage des Rahmenplans soll ein Quartier mit hoher Wohndichte und Freiräumen ent-stehen, das sich durch ein System der Durchwegung mit ruhigen Aufenthaltsbereichen und der Anbindung an den zukünftigen Bürgerpark im Osten auszeichnet. Das natürliche Gefälle wird mit Treppen überbrückt, unterirdisch ist der Bau einer Tiefgarage geplant. Die zwei nörd-lich gelegenen Häuser orientieren sich an den Bestandsobjekten in der Prinz-Karl-Egon-Straße, der große Gebäudekomplex südlich davon bildet den Übergang zur neuen Realschule.

Mit dem Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan „Konversion IV“ wurden die Weichen für ein attraktives Baugebiet auf dem Konversionsareal gestellt, das eine Mischung aus Wohn-, Geschäfts- und Büronutzung, ein Café und kulturelle Einrichtungen vorsieht. 2025 soll das Pla-nungsrecht für den Bereich nördlich der neuen Realschule (Konversion V) geschaffen werden.

Abbruch und Baumaßnahmen

Mit dem Abriss des Cinéma-Gebäudes konnte ein Schlusspunkt der im Rahmenplan vorgesehenen Abbrucharbeiten auf dem Konversionsareal gesetzt werden.

Herzstück des Konversionsareals bildet der Realschulneubau mit Dreifeldturnhalle, dessen Bau im vergangenen Jahr deutlich vorangekommen ist.

Mit der umfangreichen Sanierung und Umgestaltung der Prinz-Karl-Egon-Straße leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung und Steigerung der Aufenthaltsqualität des Stadt-quartiers „Am Buchberg“.

Veränderungen baulicher Art stehen hinter den Objekten entlang des Hindenburgrings an. Hier wird die Deutsche Bauwert AG den Bau einer Tiefgarage und – zwischen den bestehenden markanten Häusern – einen Neubau (Mehrfamilien-Wohnhaus mit einer Bäckerei und einem Café im Erdgeschoss) realisieren.

Vermarktung

Im kommenden Jahr sollen insbesondere Flächen im östlichen Bereich der Prinz-Karl-Egon-Straße vermarktet werden.

Schaffung von Gewerbeflächen

Was die Baureifmachung von Gewerbeflächen betrifft, steht 2025 die Erschließung der Gewerbegebietserweiterung „Breitelen-Stangen“ in Richtung Norden einschließlich des Baus eines neuen Kreisverkehrs auf Höhe des Ziegelhofs mit Gesamtkosten inklusive Kanal und Wasserversorgung von rund 4 Mio. Euro bevor.

In Aasen werden wir das Planverfahren für die 3. Erweiterung des Gewerbegebiets „Obere Wiesen“ abschließen und entlang der „Pfohrener Straße“ sowie in den Bereichen „Frohnhof“ und „Neberweg“ die planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Bebauung mit nicht stören-dem Gewerbe schaffen. Zudem soll in Wolterdingen der Bebauungsplan „Bregwerk Paletten“ verabschiedet und damit eine geordnete, städtebauliche Entwicklung im Plangebiet sichergestellt werden.

Bei der Aufstellung des Flächennutzungsplans 2024 bildet die Gewerbeflächenentwicklung einen wichtigen Baustein. Die Schwierigkeit besteht jedoch darin, die Interessen von Anlie-gern, Natur- und Wasserschutz mit den wirtschaftlichen und ökonomischen Entwicklungen in Einklang zu bringen. Zuletzt musste die favorisierte Gewerbefläche „Brühl Rohren“ aufgrund ver-schärfter Anforderungen der wasserwirtschaftlichen Belange aus dem Vorentwurf herausge-nommen und ein neuer Suchlauf gestartet werden, wobei auch interkommunale Potenziale geprüft werden.

Schaffung von Wohnraum

Während andere darüber reden, wird in Donaueschingen Wohnraum geschaffen.
So konnten die Bauplätze in den Baugebieten „Schützenberg“ und „Weiherbrünnele“ in Neu-dingen in die Vermarktung gehen. 2025 wollen wir mit der Planung der Baugebietserschlie-ßungen in Wolterdingen (5. BA „An der Tannheimer Straße“) beginnen und in Pfohren das Bebauungsplanverfahren sowie die Erschließungsplanung für das Baugebiet „Geisinger Straße“ in Angriff nehmen.

Neben der Erschließung von Einfamilienhausbauplätzen werden vor allem städtebauliche Potenziale in der Innenentwicklung genutzt, um Wohnraum zu schaffen. Hier ist das Konver-sionsgebiet am Buchberg maßgeblich zu nennen. Konkret sind dort derzeit ca. 320 Wohnein-heiten in Planung, darunter auch geförderter Wohnraum (Bebauungspläne Konversion II, IV und V). Weitere Flächen für Wohnprojekte stehen zur Vermarktung bereit.
Ebenso erfreulich ist die Realisierung der „Hans-Thoma-Höfe“. Hier baut die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben derzeit den ersten Bauabschnitt. Insgesamt sollen hier über 150 Wohneinheiten entstehen.

Ferner plant ein Investor, im Bereich „Neue Wolterdinger Straße“ auf dem ehemaligen Betriebsgelände der Baufirma Fischbach, Mehrfamilienhäuser für rund 100 Wohneinheiten zu errichten.

Innenstadtentwicklung – Ideen für ein attraktives Stadtzentrum

Nachdem wir ein externes Fachbüro damit beauftragt haben, ein übergreifendes Zielbild für ein attraktiveres Stadtzentrum zu entwickeln, wurden 2024 Analysen vorgenommen, umfang-reiche Gespräche mit verschiedenen Akteuren geführt und im Ergebnis daraus ein Zielbild mit Bausteinen und Empfehlungen erarbeitet.

Mit den ersten vorgeschlagenen Maßnahmen, wie der Reduzierung des durchfahrenden Überland-Busverkehrs, einer Einspurigkeit an der Engstelle vor der Stadtkirche, dem Thema des temporären Stadtmobiliars oder der Förderung des Bürgerdialogs durch die Einbindung zusätzlicher sachkundiger Personen im Mobilitätsausschuss beschäftigen wir uns bereits.
Über die Förderzusage des Prozess-Coachings im Rahmen des Projekts THE STÄDT freuen wir uns. Es wird uns dabei unterstützen, den Dialog mit unterschiedlichen Interessensgruppen zu-kunftsorientiert auszubauen.

Als weitere Schritte werden wir planerisch die Maßnahmen aus den Ergebnissen des Fußver-kehrs-Checks vertiefen, eine Verkehrslenkung zu den Parkplätzen vornehmen sowie eine Aus-schilderung des CityRing angehen.

Hochbauprojekte

Kindertagesstätten – Schulraumangebot

Seit Jahren räumen wir dem Ausbau und der Sanierung unserer Kindertagesstätten und Schulen oberste Priorität ein. Dieser Tradition bleiben wir treu und stellen 2025 allein für Baumaß-nahmen an unseren Bildungs- und Betreuungseinrichtungen erneut über 14 Mio. Euro bereit.

Der Neubau der Realschule mit Dreifeldturnhalle wird dabei zu Recht als wegweisendes Pro-jekt im Bildungswesen angesehen. Er ist für die Zukunft unserer Stadt von großer Bedeutung und setzt architektonisch sowie pädagogisch neue Maßstäbe. Mit Nachdruck haben wir den Baufortschritt dieses Großobjekts vorangetrieben.

Nachdem wir im Juli mit dem Richtfest die Fertigstellung der Rohbauarbeiten feierten, sind das Schulgebäude sowie die Sporthalle mittlerweile witterungsdicht und die Gestaltungsstruk-tur der Gebäude gut sichtbar. Zudem konnten wir mit der Installation der Gebäudetechnik beginnen. Im nächsten Jahr werden die Innenausbauarbeiten den Neubau maßgeblich bestim-men. Die Fertigstellung des Gesamtprojekts ist für den Jahresbeginn 2026 mit Gesamtkosten in Höhe von 55,9 Mio. Euro vorgesehen. Zahlreiche Gäste kamen zum Richtfest der neuen Realschule und nutzen die Gelegenheit, einen Blick ins Innere des Rohbaus zu werfen.

An der Grundschule in Allmendshofen wurde das Dach und der Dachboden grundlegend erneuert und die Gebäudefassade mit Gesamtkosten in Höhe von 350.000 Euro saniert.
Für die anstehende Dach- und Fassadensanierung der Heinrich-Feurstein-Schule konnten wir das denkmalschutzrechtliche Genehmigungsverfahren durchführen. Die bauliche Umsetzung erfolgt 2025 mit Kosten in Höhe von 1.27 Mio. Euro.

2025 soll die Eichendorffschule an das Nahwärmenetz der Brigachschiene mit Gesamtkosten in Höhe von 435.000 Euro angeschlossen werden. Infolge des zukünftigen Wegfalls des Werkrealabschlusses und der damit einhergehenden notwendigen Neuausrichtung der Eichendorffschule wurde die für 2025 geplante Schulaufstockung vorläufig verschoben.

Im Kindergarten Pfohren konnte der Erweiterungsbau in Modulbauweise sowie ein neuer eingefriedeter Außenbereich in nur wenigen Monaten fertiggestellt und für zwei neue Krip-pengruppen für jeweils zehn Kinder unter drei Jahren ein zusätzliches Betreuungsangebot zu Gesamtkosten in Höhe von 1,42 Mio. Euro geschaffen werden.

Infolge eines Sturmschadens müssen im Kindergarten Wolterdingen die Räume und das Flachdach des Anbaus umfangreich saniert werden, was voraussichtlich Kosten in Höhe von 140.000 Euro verursachen wird. Dabei wird nun gleich eine umfangreiche Wärmedämmung mit angebracht.

Parkschwimmbad

Nach gut zweijähriger Bauzeit konnte die Generalsanierung des Parkschwimmbads pünktlich zur Eröffnung der Badesaison abgeschlossen werden, wobei die kalkulierten Kosten und der Terminplan eingehalten werden konnten. Ausgestattet mit modernster Technik, Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken aus Edelstahl, dem neuen großzügigen Kinderbereich und vielen Attraktionen verfügt Donaueschingen nun über eines der modernsten Schwimmbäder der Region. Die Besucherzahlen und positiven Rückmeldungen der Badegäste bestätigen dies. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 7,8 Mio. Euro, wobei wir Fördermittel von Bund und Land in Höhe von rund 3,4 Mio. Euro erhalten haben.

Verwaltungs- und Feuerwehrgebäude

In Heidenhofen konnten wir mit der Generalsanierung des Rathauses beginnen und den Dach-stuhl erneuern. Auch der Einbau neuer Fenster ist für dieses Jahr noch vorgesehen. Die Fassa-densanierung und die geplanten energetischen Maßnahmen werden Anfang 2025 vorgenom-men, die voraussichtlichen Kosten betragen rund 550.000 Euro.

Mit dem in Pfohren geplanten Feuerwehrgerätehaus-Neubau werden wir optimale Bedingun-gen für den Einsatzdienst sowie die Ausbildung der Feuerwehrleute schaffen. Nach Durchfüh-rung eines europaweiten Ausschreibungsverfahrens wollen wir bis Ende des Jahres die Planungsarbeiten und Kostenberechnung abschließen, den Bauantrag einreichen und die ersten Ausschreibungen vorbereiten. Im Frühjahr 2025 ist der Baubeginn vorgesehen und Mitte des Jahres 2026 soll das Gebäude fertiggestellt sein. Die Kostenschätzung beträgt aktuell 4,3 Mio. Euro.

Die durchgeführte Bestandsanalyse der Decke in der Tiefgarage am Max-Rieple-Platz ergab ein derart umfangreiches Schadensbild, dass die Tiefgarage in der vergangenen Woche geschlossen wurde und eine erweiterte Behelfsabstützung installiert wird. Im kommenden Jahr gilt es nun, die notwendigen Sanierungsmaßnahmen schnellstmöglich umzusetzen. Wir haben kurzfristig einen Betrag in Höhe von 950.000 Euro dafür vorgesehen – obwohl die konkret notwendigen Maßnahmen erst noch ermittelt werden müssen.

Tiefbauprojekte

Straßenbau

2024 standen die Neugestaltung der Prinz-Karl-Egon-Straße sowie die Sanierung der Friedrich-Ebert-Straße und des Biedermann-Kreisels im Fokus der Arbeiten. Auch wenn die Geduld der Anwohner bei solchen Maßnahmen auf die Probe gestellt wird, konnte die Friedrich-Ebert-Straße termingerecht fertiggestellt werden.

Im kommenden Jahr werden wir uns vor allem auf die Donaueschinger Nordstadt konzentrieren. Neben der Gewerbegebietserweiterung „Breitelen-Strangen“ werden mehrere Vorhaben in Kooperation mit dem Nahwärmeausbau der Naturenergie AG durchgeführt sowie der Hin-denburgring für rund 1 Mio. Euro umgebaut und dessen Verkehrsfluss beschleunigt.

Außerdem muss die neue Realschule verkehrlich an den Bestand angebunden werden. Dies erfolgt über einen ganzen Maßnahmenkomplex. Vorgesehen sind die Schaffung einer Buswendeschleife mit drei Haltestellen, der Umbau der Friedhofstraße, der Bau des Parkplat-zes für die Dreifeldsporthalle sowie die Einrichtung einer Feuerwehrzufahrt von der Villinger Straße kommend. Die Gesamtkosten für diese Maßnahmen werden rund 2,6 Mio. Euro betragen.

Straßenbeleuchtung

Im Bereich des Straßenbeleuchtungsnetzes steht eine Modernisierung auf unserer Agenda. Aufgrund der personellen Ressourcen wird die Ausarbeitung einer beschlussfähigen Strategie aber noch Zeit in Anspruch nehmen.

Brückenbau

Nach mehreren erfolglosen Ausschreibungen sind wir erleichtert, dass am Siedlersteg für die Sanierung der Fachwerkknoten eine Lösung gefunden und umgesetzt werden konnte. 2025 werden wir nun noch die Dacheindeckung und den Bohlenbelag erneuern sowie einen Wet-terschutz anbringen und damit die Generalsanierung des Siedlerstegs abschließen. Die Gesamtkosten dafür betragen 1,78 Mio. Euro.

Daneben soll im kommenden Jahr die Entenbachbrücke in Pfohren durch einen Neubau ersetzt (Kostenschätzung: 470.000 Euro) sowie die Sanierungsplanungen für den Rad- und Fußgängerbereich der Fürst-Joachim-Brücke und die Gewölbebrücke am Weiherhof erstellt werden.

Kinderspielplätze

Nachdem abschließend in diesem Sommer mit dem Kinderspielplatz Klenkenreute sämtliche Kinderspielplätze in den vergangenen 12 Jahren grundlegend saniert wurden, konnten wir das gesetzte Ziel der Qualitätssteigerung aller Spielflächen mit einer langlebigen und modernen Ausstattung erreichen. Unser zukünftiger Schwerpunkt wird es nun sein, die Spielplätze mit Spielgeräten für Kinder mit Beeinträchtigungen sowie Fitnessgeräten für Senioren aufzuwerten.

Trinkwasserversorgung

Beim Aufbau der Trinkwasserersatzversorgung „Ruckhalde“ sind wir einen großen Schritt vorangekommen: So sind die Leitungsarbeiten abgeschlossen und der letzte Bauabschnitt läuft, innerhalb dessen die technische Ausstattung des Brunnengebäudes installiert wird. 2025 werden die noch nötigen Anschlussarbeiten in der Gutterquelle vorgenommen, sodass der Ersatzbrunnen 2026 in Betrieb gehen kann. Die Gesamtkosten betragen hierfür 2,5 Mio. Euro.

Im kommenden Jahr stehen schwerpunktmäßig die Sanierung der Hauptsteuerung in der Gutterquelle sowie die Grundsanierung der übrigen Quellen in den Ortsteilen Wolterdingen, Hubertshofen und Aufen auf der Agenda. Außerdem soll die Umsetzung mehrerer PV-Anlagen erfolgen, darunter die große Freiflächen-PV-Anlage an der Gutterquelle.
Abwasserbeseitigung

Im Zusammenhang mit dem kommunalen Starkregenrisikomanagement befinden wir uns in der dritten von insgesamt vier Phasen und erstellen derzeit das Handlungskonzept. Hier wer-den förderfähige Maßnahmen benannt, die in den Folgejahren in die konkrete Umsetzung gehen sollen.

2025 werden diverse Leitungserneuerungen, die Gewerbegebietserweiterung „Breitelen-Strangen“ sowie dringend nötige Sanierungen der Regenüberlaufbecken in der Raiffeisen-straße und in Grüningen links der Brigach vorgenommen. Ferner soll die Vorplanung zur Sanierung des großen Sammlers zur Verbandskläranlage erstellt werden. Organisatorisch wird der technische Verwaltungsbereich des Eigenbetriebs Abwasserbeseitigung in das Wasserwerksgebäude umziehen.

Breitbandausbau

Vor 10 Jahren wurde der kommunale Zweckverband Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar-Kreis gegründet, um den Glasfaserausbau im ländlichen Raum selbst in die Hand zu nehmen. Donaueschingen ist Mitglied des Verbands und hat seither viele Bürger und ansässige Firmen mit einem Glasfaseranschluss versorgt.

Allein in diesem Jahr wurden in Donaueschingen die beiden Gewerbegebiete „Äußere Röte“ und „ZG-Areal“, der Flugplatz und der Bereich Haberfeld ans kommunale Glasfasernetz angeschlossen.

Ferner stand in den Ortsteilen der Anschluss der Neubaugebiete in Aasen und Heidenhofen und des Bereichs Zindelstein auf dem Programm.

Im kommenden Jahr sollen zunächst förderfähige Bereiche eruiert und entsprechende Förderanträge gestellt werden. Weitere Gebiete werden dann – je nach Förderkulisse – voraussicht-lich im Jahr 2027 ausgebaut. Bis dahin werden Mitverlegungen bei Straßenbaumaßnahmen oder kleinere Maßnahmen, wie die Anschlüsse der neuen Realschule, der Pflegeschule beziehungsweise des Altenheims St. Michael oder der 2. Bauabschnitt des Gewerbegebietes Pfohren („weiße Flecken“) durchgeführt.

Mobilität

Wir alle sind täglich in unserer Stadt unterwegs: zu Fuß oder mit dem Fahrrad, mit dem Pkw oder den öffentlichen Verkehrsmitteln. Gemeinsam arbeiten wir daran, die unterschiedlichen Bedürfnisse miteinander zu vereinbaren, die Mobilität in Donaueschingen zu optimieren sowie die Attraktivität der Innenstadt – bei guter Erreichbarkeit – zu steigern.
Zum Jahresbeginn 2024 wurden die Ergebnisse des Fußverkehrs-Checks vorgestellt. Die mit Beteiligung der Öffentlichkeit erarbeiteten Verbesserungspotentiale und konkreten Maßnah-menvorschläge dienen dazu, die Innenstadt für den Fußverkehr attraktiver und vor allem sicherer zu gestalten. Unsere Aufgabe ist es nun, die aufgezeigten Maßnahmen nach Prüfung sukzessive umzusetzen. Bereits im kommenden Jahr werden wir damit beginnen und zum Fußgängerschutz im Bereich der Stadtkirche eine optisch hochwertige Abgrenzung errichten.

Mit der Einrichtung neuer Fahrradboxen und einem kostenfreien Radservice-Punkt im Bereich des Bahnhofs sowie der beabsichtigten Sanierung des Radwegs Grüningen-Brigachtal und der Planung eines neuen Radwegs entlang der Hüfinger Straße in Pfohren 2025 stärken wir den Radverkehr.

Ein wichtiges Element des städtischen Mobilitätsangebots ist der Donaubus. Um die Wünsche der Bürger für das Stadtbus-Netz zu erfassen, haben wir eine Umfrage durchgeführt. Hierbei sind zahlreiche Ideen und Verbesserungsvorschläge eingegangen. Die Auswertung der Umfrage soll als Grundlage für die neuen Vertragsverhandlungen dienen. Im kommenden Jahr werden wir uns mit der Weiterentwicklung des Donaubuskonzepts befassen und das Ausschreibungsverfahren für den Stadtbus vorbereiten.

Verkehrsberuhigung Innenstadt

Nach wie vor herrscht in der Innenstadt ein deutlich zu hoher Durchgangsverkehr. Zur Opti-mierung der Verkehrsführung werden wir deshalb im kommenden Jahr eine Ausschilderung der Hauptverkehrsachse des CityRings anstreben und die Planung hinsichtlich eines dynamischen Parkleitsystems forcieren.

Im Zusammenhang mit der Verkehrsberuhigung der Innenstadt soll auch der Durchgangsverkehr der regionalen Busse in der Karlstraße reduziert werden. In Abstimmung mit dem Landratsamt werden aktuell alternative Busführungen geprüft.

Umweltpolitik

Kommunales Klima- und Energiemanagement

Mit konkreten und langfristig angelegten Projekten im Bereich des nachhaltigen Energiema-nagements und dem Aufbau einer klimafreundlichen Infrastruktur, engagiert sich die Stadt bereits seit über drei Jahrzenten für den Klimaschutz. Der Einsatz von Photovoltaik-Anlagen auf kommunalen Einrichtungen spielt dabei eine wesentliche Rolle. So wurden allein in diesem Jahr auf den Dächern der Donauhallen, des Pfohrener Kindergartenanbaus, der Allmendsh-ofener Grundschule und der Erich-Kästner-Halle PV-Anlagen installiert. 2025 werden wir den Ausbau vorantreiben und auf der Kindertagesstätte Wunderfitz, der Mehrzweckhalle in Grüningen, dem Rathaus in Heidenhofen, dem Wasserwerk-Betriebsgebäude und mehreren Hochbehältern sowie auf dem Neubau der Realschule und der Realschulturnhalle PV-Anlagen errichten. Zudem wollen wir 2025 den Bau der PV-Freiflächenanlage im Bereich der Gutterquelle angehen, die künftig einen erheblichen Teil des Pumpenstromes regenerativ erzeugen soll.

Im Bereich der energetischen Gebäudesanierung haben wir in den vergangenen Jahren viele Einzelmaßnahmen zur Energieeinsparung durchgeführt. Zuletzt mit der in diesem Jahr vorgenommenen Dämmung der oberen Geschossdecke in der Allmendshofener Grundschule oder dem energiesparenden Beleuchtungsaustausch in der Stadtbibliothek. Auch im kommenden Jahr werden wir energetische Baumaßnahmen an unseren Gebäuden vornehmen. So soll beispielsweise die Eichendorffschule an die Nahwärmeversorgung der Brigachschiene angeschlossen und an der Schule eine Beleuchtungsumstellung auf LED vorgenommen werden.

Die neue EU-Gebäuderichtlinie legt den Kommunen die Pflicht auf, die schlechtesten Gebäude („worst performing buildings“) innerhalb weniger Jahre ganzheitlich energetisch zu sanieren. Derzeit wird ermittelt, für welche städtischen Gebäude dies zutrifft und welche Fristen jeweils gelten. Obwohl wir bereits verschiedene Einzelmaßnahmen umgesetzt haben, wird uns die Erfüllung dieser Verpflichtung vor finanzielle sowie personelle Herausforderungen stellen.

Die kommunale Wärmeplanung konnte fertiggestellt werden. Dies erhöht die Planungssicherheit sowohl für die Stadt, als auch für Bürger sowie die lokalen Akteure und sorgt für eine definierte Priorisierung und Klarheit. In den kommenden Jahren sollen nun die im Wärmeplan vorgesehenen Maßnahmen umgesetzt werden. Den größten Beitrag wird das Nahwärmenetz der Energiedienst AG für den nördlichen Bereich von Donaueschingen bringen, das derzeit aufgebaut wird.

Zudem konnte die dritte Stufe der Lärmaktionsplanung im Entwurf abgeschlossen und ver-schiedene Lärmminderungsmaßnahmen festgesetzt werden. Aktuell läuft die Beteiligung der Öffentlichkeit. Anfang nächsten Jahres soll der fertige Plan verabschiedet werden.
Bei dem erneut durchgeführten „Stadtradeln“ standen neben Bewegung und Teamgeist wie-der nachhaltige Mobilität und Klimaschutz im Blickpunkt der Aktion. Mit beeindruckenden 152.830 zurückgelegten Radkilometern und der Vermeidung von 25 Tonnen CO2 wurden in Donaueschingen pro Einwohner rund sieben km erradelt. Unter den teilnehmenden Orten im Schwarzwald-Baar-Kreis lagen wir damit auf Platz eins.

Gewässerentwicklung und Naturschutz

Unser Engagement im Bereich der Gewässerentwicklung haben wir 2024 erfolgreich fortge-setzt: In Abstimmung mit der Biotopverbundplanung wurde eine Konzeption für Gehölzpflan-zungen an Gewässern erstellt. Am Tössebach wurden Entsiegelungs- und Entwicklungsmaß-nahmen ausgeführt. An mehreren Gewässern haben wir von unserem Vorkaufsrecht für Ge-wässergrundstücke Gebrauch gemacht. Zudem wurden an verschiedenen Gewässern auf-grund von Biberaktivitäten Gehölzschutz- und Ufersicherungsmaßnahmen vorgenommen. 2025 wollen wir den Nachtweidengraben südwestlich des Donaueschinger Flughafens renaturieren.

Mit dem Ziel, Lebensräume auf der Südbaar besser zu vernetzen, die Artenvielfalt zu fördern und ökologische Korridore zu schaffen, wurde vor zwei Jahren die Biotopverbundplanung gestartet. Mittlerweile befinden wir uns hier auf der Zielgeraden. Der Maßnahmenplan wurde erarbeitet, in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt und insbesondere mit den Landwir-ten diskutiert. Momentan werden noch Maßnahmensteckbriefe erarbeitet. Im Frühjahr 2025 soll die Planung abgeschlossen werden.

Zudem soll im kommenden Jahr das Besucherlenkungskonzept für den Riedsee weitgehend umgesetzt werden. Dabei ist ein Lehrpfad als Rundweg um den Riedsee in Planung, der mit Informationstafeln aufgewertet wird. Hier hoffen wir auf Zuschüsse aus dem Naturschutz-großprojekt.

Mit dem Beschluss im Vorfeld von Dachsanierungen oder der Montage von PV-Anlagen, die Eignung der Dachfläche zur Umwandlung in ein Gründach zu prüfen, leistet die Stadt einen weiteren Beitrag zum Naturschutz und wird ihrer Vorbildfunktion erneut gerecht. Der Beschluss konnte bereits in diesem Jahr umgesetzt werden: Sowohl im Seminarbereich der Donauhallen, als auch auf dem Erweiterungsbau des Pfohrener Kindergartens wurden Dach-begrünungen verwirklicht.

Umwelt- und Naturschutz benötigt aktive Beteiligung: Dass dies in Donaueschingen funktio-niert, zeigt sich unter anderem bei der Aktion „Saubere Landschaft“, die in diesem Jahr wie-der organisiert wurde. Mit der Aktion wollen wir für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur sensibilisieren und die gemeinsame Verantwortung für die Umwelt fördern.

Fairtrade-Town

Dank des gemeinschaftlichen Engagements der Steuerungsgruppe Fairtrade, der Stadt und weiteren Institutionen konnte der Gedanke des fairen Handels in Donaueschingen nachhaltig verankert und die Rezertifizierung als Fairtrade-Town erfolgreich durchgeführt werden. Gemäß dem Motto „Die Welt im Fokus – vor Ort aktiv“, werden wir uns auch zukünftig dafür einsetzen, den fairen Handel auf kommunaler Ebene zu fördern.

Betreuung – Bildung – Familie

Die Kinder- und Familienpolitik in Donaueschingen zielt darauf ab, die Stadt für Familien attraktiv und lebenswert zu gestalten. Dazu gehört die stetige Erweiterung von Betreuungs-angeboten für Kinder sowie der permanente Ausbau einer familienfreundlichen Infrastruktur. Die Stadt investiert zudem in Freizeitangebote, Spielplätze und Bildungsinitiativen, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern.

Kinderbetreuungseinrichtungen

Donaueschingen ist mit seinem breiten Angebot und seiner hohen Qualität an Kinderbetreu-ungsplätzen gut aufgestellt. Um dies zu erreichen, hat die Stadt in den vergangenen Jahren viele Millionen Euro in die Kinderbetreuung investiert – zuletzt in den Anbau des Pfohrener Kindergartens mit zwei Krippengruppen (20 Betreuungsplätzen). Der Erweiterungsbau konnte fristgerecht fertiggestellt und das notwendige Personal frühzeitig akquiriert werden, so dass bereits am 3. September 2024 die ersten Kinder einziehen konnten.

Um den Wünschen der Eltern gerecht zu werden und ihnen ein bedarfsgerechtes Angebot bieten zu können, wurden darüber hinaus in einigen Einrichtungen die Betreuungsformen angepasst, altersgemischte Gruppen in ü3-Gruppen umgewandelt und das Ganztagsbetreuungs-angebot mit neu gestaffelten Formen erweitert.

Im Rahmen der Familienfreundlichkeit wurden die Schließtage nochmals massiv reduziert und in nahezu allen städtischen Einrichtungen auf einheitlich 30 Tage pro Jahr festgelegt.
Problematisch bleibt nach wie vor der Fachkräftemangel. Bei den Ausbildungsstellen und den pädagogischen Fachkräften sind Stellen vakant. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken wurde eine Ausbildungsoffensive mit neuem Auftritt an der Ausbildungsmesse der Eichendorffschule gestartet.

Durch die 20 neugeschaffenen Betreuungsplätze in Pfohren und Dank der zentralen Platz-vergabe ist es gelungen, die bestehende Warteliste auf 26 Kinder im ü3-Bereich und 21 Kinder im u3-Bereich (Stand Oktober) zu reduzieren. Unser erklärtes Ziel ist es nach wie vor, die Warteliste weiter abzubauen. Für das kommende Jahr ist daher eine Angebotserweiterung in der Kernstadt geplant. Die Stadt steht diesbezüglich mit freien Trägern in Kontakt, um zusätzliche Betreuungsplätze schaffen zu können. Im Jahr 2025 werden dazu die erforderlichen Beschlüsse gefasst, um das Projekt starten zu können.
Des Weiteren wollen wir nächstes Jahr in den städtischen Kindergärten ein einheitliches Verwaltungsprogramm und Erfassungssystem einführen, das Arbeitsabläufe erleichtert und eine tagesgenaue Auswertung der Betreuungszeiten ermöglicht. Dies soll die Planung und An-passung der Betreuungszeiten optimieren. Ferner ist geplant, das Leitbild zu aktualisieren und auf den neusten Stand zu bringen.

Auch in Zukunft werden wir ein breitgefächertes und qualitativ hochwertiges Betreuungsan-gebot für Kinder von 0 bis 6 Jahren zur Verfügung stellen und im kommenden Jahr allein rund 9 Mio. Euro für die laufende Unterhaltung der Kinderbetreuungseinrichtungen zur Verfügung stellen. Gegenüber dem Vorjahr stellt dies eine erneute Kostensteigerung von 3,8 Prozent dar.

Schulstandort

Die Betreuungsplätze außerhalb der Unterrichtszeiten sind weiterhin sehr gefragt. Im Bereich der Ganztagsbetreuung und bei der verlässlichen Grundschule hat die Nachfrage einen neuen Höchststand erreicht. Dies führt dazu, dass die Raumkapazität vielerorts bereits erreicht ist und insbesondere im Bereich der verlässlichen Grundschulen in den Teilorten mit Wartelisten gearbeitet werden muss.

Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab dem Jahr 2026/2027 verschärft die Situation und stellt die Stadt vor große personelle und räumliche Herausforderungen. Vor allem für den Bereich des Ganztagsanspruchs an Grundschulen müssen deshalb im kommenden Jahr Fragen der Raumkapazitäten geklärt sowie wichtige Entscheidungen der grundsätzlichen Ausrichtung der Ganztagsgrundschulen finalisiert werden. Dabei werden wir uns auch mit der Frage beschäftigen müssen, wie es mit den Betreuungsangeboten an den Ortsteil-Grundschulen weitergeht.

Die an der Eichendorffschule und der Erich Kästner-Schule an insgesamt elf Ferienwochen durchgeführte Ferienbetreuung „Donaukids“ wurde sehr gut angenommen. Die Gesamtzahl der teilnehmenden Kinder hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Im kom-menden Jahr werden wir das Angebot ausbauen und die Ferienbetreuung täglich um 30 Mi-nuten verlängern. Außerdem ist die Zusammenarbeit mit der Bruderhaus Diakonie geplant, um eine integrative Zusammenarbeit herzustellen. Ab dem Schuljahr 2026 ist auch hier die ganztägige Betreuung in Form des Rechtsanspruchs durch die Landesregierung festgelegt.
Der Schulsozialarbeit wird in Donaueschingen eine wichtige Rolle zugesprochen. Die vor zwei Jahren vorgenommene Erweiterung und flächendeckende Einführung an allen Grundschulen hat sich als richtige und notwendige Entscheidung erwiesen, wobei der Bedarf der Schulsozi-alarbeit weiter ansteigt. Neben der präventiven Arbeit, vor allem in den Grundschulen, stellt an allen Schularten die Einzelfallhilfe ein Schwerpunkt der Tätigkeit dar.

Der aktuelle Vertrag für die Essensverpflegung an den städtischen Schulen und Kindergärten wurde zum Schuljahresende 2024/2025 gekündigt. Die Ausschreibung für die Neuvergabe ist aktuell in Vorbereitung und soll bis zum Sommer 2025 abgeschlossen sein, um weiterhin an Schulen und im Ganztagsbereich der Kindertagesstätten ein warmes Mittagessen anbieten zu können.

In der Schullandschaft stehen massive Änderungen an. Durch den von der Landesregierung beschlossenen zukünftigen Wegfall des Werkrealschulabschlusses müssen bestehende Planungen und Überlegungen – wie die geplante Mensaerweiterung an der Eichendorffschule – neu durchdacht werden. Zudem müssen im kommenden Jahr grundsätzliche Entscheidungen hinsichtlich der Neuausrichtung der Eichendorffschule und der damit verbundenen Umstruk-turierung der Schullandschaft in Donaueschingen getroffen werden.

Darüber hinaus kommen mit der geplanten Wiedereinführung des „G9“ neue Herausforde-rungen auf das Fürstenberg-Gymnasium ab dem Schuljahr 2025/2026 zu. Das Raumkonzept wird bereits durch die Schule überarbeitet und angepasst.

Jugend- und Familienförderung

Ergänzend zum Angebot der Ferienbetreuung „Donaukids“ hat das Kinder- und Jugendbüro in Zusammenarbeit mit Vereinen, ehrenamtlich engagierten Personen und anderen externen Institutionen in den Sommerferien insgesamt 25 „Sommerextras“ organisiert und durchgeführt.

Die Präventionsarbeit ist weiterhin Schwerpunkt innerhalb der Offenen Kinder- und Jugend-arbeit. Auf das erfolgreiche Jungenprojekt in Kooperation mit der Heinrich-Feurstein-Schule und der Beratungsstelle Grauzone e.V. wird ein Mädchenprojekt folgen. Die Präventions-Ver-anstaltungsreihe im Jugendhaus „Stadtmühle“ wird fortgesetzt. Neue Veranstaltungen sind bereits in Planung.

Das angedachte Ziel, den städtischen Familienpass neu aufzustellen und Familien im Rahmen der städtischen Angebote noch stärker zu entlasten, ist für das Jahr 2025 geplant.

Senioren

Neben unseren vielfältigen Leistungen für Kinder und Familien, liegt uns das Wohl unserer älteren Mitbürger am Herzen. Schon seit Jahren betrachten wir die Seniorenarbeit als wichtige Aufgabe und berücksichtigen deren besondere Bedürfnisse in den verschiedensten Berei-chen der Stadt. So wurden zuletzt das Parkschwimmbad und verschiedene Bushaltestellen barrierefrei umgebaut. Zudem wurde der Fußverkehrs-Check durchgeführt, bei dem die Be-reiche Barrierefreiheit und Inklusion Schwerpunktthemen waren. Sukzessive sollen nun ver-bessernde Maßnahmen in der Innenstadt vertieft und realisiert werden.
Dankbar sind wir für das ehrenamtliche Engagement, das uns ganz wesentlich darin unter-stützt, ein hervorragendes Seniorenangebot bereitzuhalten. Hierzu trägt beispielsweise der Stadtseniorenrat oder die Nachbarschaftshilfe Aasen/Heidenhofen wesentlich bei.

Das Mehrgenerationenhaus „ansprechBAAR“ ist nach wie vor eine wichtige Anlaufstelle für Jung und Alt und leistet für ein generationenübergreifendes Miteinander sehr gute Arbeit.
Die Stadt ist froh, dass mit der Fertigstellung des Neubaus des Pflegeheims St. Michael im kommenden Jahr das Angebot für pflegebedürftige Menschen in Donaueschingen maßgeblich erweitert wird. Gerne unterstützt die Stadt den modernen Neubau finanziell, der den Bereich um die Prinz-Fritzi-Allee wesentlich aufwerten wird.

Im Rahmen der Sozialraumorientierung fand zusammen mit dem Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis im Juli 2024 die erste lokale Pflegekonferenz statt, bei der Visionen und Ideen für die Zukunft der Seniorenpflege in der Kernstadt und für die Ortsteile entwickelt wurden. Die Ergebnisse werden momentan ausgewertet. Eine Folgeveranstaltung ist für Anfang 2025 geplant.

Öffentliche Sicherheit

Flüchtlingssituation

Durch die Anmietung einer weiteren Unterkunft für die Anschlussunterbringung von Flücht-lingen ist es der Stadt im laufenden Jahr gelungen ihrer Aufnahmeverpflichtung gerecht zu werden. Aufgrund der anhaltenden Zugänge von ukrainischen Flüchtlingen sowie der bevor-stehenden Schließung der Gemeinschaftsunterkunft des Landratsamtes in der Friedhofstraße und des Wegfalls einer von der Stadt angemieteten Flüchtlingsunterkunft ab April 2025 wird uns die Flüchtlingsunterbringung aber auch weiterhin vor große Herausforderungen stellen.

Mit der Schaffung von 2,5 Integrationsmanagerstellen werden wir ab dem kommenden Jahr gemeinsam mit den Städten Bräunlingen, Brigachtal, Hüfingen und Blumberg die Aufgaben des Integrationsmanagements selbst durchführen und den individuellen Integrationsprozess von Geflüchteten in der Anschlussunterbringung fördern.

Sicher in Donaueschingen

Die aktuelle Kriminalstatistik belegt eine gute Sicherheitslage in Donaueschingen, was ein hohes Maß an Lebensqualität für unsere Bürger bedeutet. Während in Baden-Württemberg ein Anstieg der Straftaten um 8 Prozent und im Landkreis Schwarzwald-Baar sogar um 9 Pro-zent zu verzeichnen ist, kann Donaueschingen gegenüber dem Vorjahr einen leichten Rück-gang der Straftaten von 0,9 Prozent vorweisen. Diese Tatsache haben wir vor allem unserer hervorragenden Polizeiarbeit vor Ort zu verdanken.

Im Bereich des Brandschutzes konnten drei Feuerwehrfahrzeuge angeschafft, zwei Neube-schaffungen ausgeschrieben und der Zuschussantrag für ein weiteres Feuerwehrfahrzeug ge-stellt werden. Zur Sicherstellung der Leistungsfähigkeit und zur Erreichung der Schutzziele der Feuerwehr wurde ein neuer Bedarfsplan für die kommenden fünf Jahre verabschiedet.

Im Bereich der Gefahrenvorsorge werden wir mit dem Bau einer Diesel-Notbevorratung mit entsprechendem Notstromaggregat weitere technische Vorkehrungen treffen, um im Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein.

Kultur – Sport – Tourismus

Donaueschingen ist eine Stadt mit reichem kulturellem Erbe und einer lebendigen Kunst- und Musikszene. Mit einer enormen Vielfalt aus traditioneller und moderner Kultur hat sie sich weit über die Stadtgrenzen hinaus einen Namen gemacht.

Kulturelle Bildungseinrichtungen

Die städtische Musikschule verzeichnet mit rund 1.300 Schülern stabile Schülerzahlen. Auf-grund von Personal- und Platzmangel gibt es eine Warteliste von ca. 50 Schülern. Zu den dies-jährigen Höhepunkten zählten die Aufführung „Frau Holle“, der Workshop mit der Bläserfor-mation European Tuba Power, der interne Klavierwettbewerb, das Konzert zum Schuljahres-ende sowie das Konzert des Lehrerkollegiums anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Förder-kreises der Musikschule.

Mit rund 190 fest angemeldeten Teilnehmern erfreut sich die städtische Kunstschule weiter-hin großer Beliebtheit. Als besonderes Projekt sind in diesem Jahr die Führungen mit Work-shops für Kinder unserer Kindergärten und Schulen während der Donaueschinger Regionale herauszustellen. Auch im kommenden Jahr wird die Kunstschule viele bunte Akzente setzen: Geplant sind neue Kurse in Holzbildhauerei, Air-Brush/Streetart und „Kreativ unterwegs mit Tablet, Smartphone und Co.“, der Ausbau der Kooperationen und Workshops mit dem Museum Art.Plus und der Erich Kästner-Schule sowie die Gestaltung von Plakaten zu den Jubiläen „30 Jahre Japan“ und „60 Jahre Musikschule“.

Aufgrund eines Urteils des Bundessozialgerichts ist die Beschäftigung von Lehrkräften als Honorarkräfte zukünftig nicht mehr in dem bisherigen Umfang möglich, weshalb einige Hono-rarverträge in Arbeitsverträge umzuwandeln sind. Dies führt zu erhöhten Personalkosten und wird sich mittelfristig auch auf die Gebühren der Kurse auswirken.
Die Stadtbibliothek kann eine lebendige Entwicklung und sehr positive Resonanz verbuchen, was sich in den statistischen Zahlen widerspiegelt. Sowohl die Entleihungen insgesamt, als auch die Anmeldungen neuer Leser steigen kontinuierlich. Darüber hinaus kann die Einrich-tung in diesem Jahr eine deutliche Zunahme bei den aktiven Nutzern und einen Besucher-Rekord von 44.000 Gästen vorweisen, was neben dem attraktiven Medienangebot den über 100 durchgeführten Veranstaltungen zu verdanken ist.

Besonders erwähnenswert sind hierbei die wöchentlichen Lesestunden für Kinder, der kreis-weite Vorlesewettbewerb, Autorenbegegnungen und Führungen für Schulklassen, Vorträge und Lesungen in Kooperation mit der vhsBaar und dem Frauenforum, Theateraufführungen für Kindergärten in Zusammenarbeit mit der Bürgerstiftung Donaueschingen, der beliebte Sommerleseclub „lesbaar!“, die erstmalige Teilnahme an der Kulinarischen Einkaufsnacht und die Frederickwoche.

Damit hat sich die Stadtbibliothek auf ihrem Weg zum „Dritten Ort“ als zuverlässiger Treff-punkt etabliert und wird diese Aufgabe vorrangig weiterverfolgen. Im kommenden Jahr wird sich die Bibliothek erstmals an der bundesweiten „Nacht der Bibliotheken“ beteiligen.

Kunst

Die Donaueschinger Regionale ist essentieller Bestandteil des Kulturlebens der Stadt. Umso mehr freuen wir uns darüber, dass die Strahlkraft der Ausstellung von Mal zu Mal steigt. Das enorme Künstlerinteresse der diesjährigen Auflage ist hierfür der beste Beweis. Mit der Rekordzahl von 236 Künstlern aus ganz Baden-Württemberg und nahezu 1.000 eingereichten Werken konnte die Kunstbiennale die höchste Bewerberzahl seit ihrer Gründung im Jahr 2003 verzeichnen. Bei den Besuchern stieß sowohl die Ausstellung, als auch deren umfangreiches Begleitprogramm auf großes Interesse.

Nach der erfolgreichen Premiere 2022 schlossen sich in diesem Jahr erneut alle Museen, Galerien und Kulturinstitutionen der Stadt zusammen, um unter der neuen Kulturmarke der Donaueschinger MuseumsNacht Menschen für Kunst und Kultur zu begeistern. Zahlreiche Führungen, Konzerte, Workshops und Aktionen in den Räumlichkeiten der Einrichtungen wurden dabei mit einem vielfältigen kulinarischen Angebot und Openair-Programm ergänzt.
Das Ziel, auf die kulturelle Vielfalt der hiesigen Institutionen aufmerksam zu machen und Besucher einzuladen, weniger bekannte Museen zu entdecken, ist auch in diesem Jahr beim Internationalen Museumstag erreicht worden.

Unter dem Titel „Fließende Räume. Karten des Donauraums 1650-1800“ zeigten das Haus Fürstenberg und die Stadt Donaueschingen gemeinsam eine Wanderausstellung über die Ent-wicklung der Kartografie des Donauraums. Ein Rahmenprogramm mit Vorträgen, Lesungen, einer Filmvorführung und Führungen rundete die Ausstellung ab.
In der Rathausgalerie und in der Städtischen Galerie im Turm wurden insgesamt sechs Aus-stellungen dargeboten, wobei im Turm der Bibliothek erstmals eine Künstlerin der Donaue-schinger Musiktage zu Gast war.

Musik- und Veranstaltungshighlights

Mit 26 Klanginstallationen, Ur- und Erstaufführungen präsentierte sich Donaueschingen bei den diesjährigen Musiktagen wieder als Hauptstadt der zeitgenössischen Musik. Unter dem Motto „alonetogether“ wurde das Verhältnis zwischen Individuum und Gruppe in der zeitge-nössischen Musik beleuchtet. Mit Projekten an unseren Schulen und den in Donaueschingen lebenden Flüchtlingen sowie mit der dauerhaft in Donaueschingen verbleibenden Klanginstal-lation im Kontext der Städtepartnerschaft mit Kaminoyama, wurden neue programmatische Impulse gesetzt und direkte Bezüge zu unserer Stadt geschaffen.
Die Donaueschinger Musiknacht bot von Rock über Blues bis hin zu Brass wieder einen bunten Musikmix und wartete mit dem neuen Opening-Standort im Herzen der Stadt sowie der Kooperation mit dem CHI Reitturnier gleich mit zwei Neuerungen auf.

Das hochkarätige Musik- und Kleinkunstprogramm der Gesellschaft der Musikfreunde sowie die Rock‘n‘Roll City Jamboree sorgten für weitere Höhepunkte für Musik- und Kulturliebha-ber.

Anfang des Jahres konnte die neue Heimat des Kommunalen Kinos guckloch an der Donau-halle eröffnet werden. Wir begrüßen es sehr, dass der Raum zukünftig für vielfältige kulturelle Veranstaltungen genutzt werden soll und neben den Cinemavorführungen Platz für Klein-kunst, Theater, Konzerte und Lesungen bieten wird.

Hunderte von Besuchern strömten zum 50. Donaueschinger Herbstfest. Angefangen von der SWR3-Party am Vorabend, über ein abwechslungsreiches Kinderprogramm bis hin zu einem französisch geprägten Bühnenprogramm und Markt im Bereich des Rathausplatzes wartete die Jubiläumsausgabe des Stadtfestes mit vielen Attraktionen auf (Foto: Fotoclub).
Mit verschiedenen Veranstaltungen wurde das 60-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft mit Saverne gefeiert. Höhepunkte dabei waren die Jumelage-Ausgabe der Stadtgeschichten und die französische Ausrichtung des Herbstfestes.

Der vom historischen Verein D‘Buure 1524 e.V. zum Gedenken an den Deutschen Bauernkrieg vor 500 Jahren initiierte Mittelaltermarkt auf dem Festplatz Grüningen lockte trotz der widrigen Witterungen viele Besucher an.

Die Kulinarische Einkaufsnacht, das Gregorifest, die Fürstenberg Weihnachtswelt sowie der Adventsmarkt an der Quelle trugen ebenfalls zur lebendigen Atmosphäre der Innenstadt bei.

Der Blick ins Veranstaltungsjahr 2025 klingt vielversprechend und bietet neben den altbe-währten Veranstaltungshighlights zahlreiche Besonderheiten und große Festlichkeiten:

  • So findet im kommenden Jahr wieder das DonauquellFest mit Fürstenberg statt.
  • Das 30-jährige Partnerschaftsjubiläum mit Kaminoyama feiern wir mit verschiedenen Veranstaltungen und einem Festwochenende im Juni.
  • Zum 60-jährigen Bestehen der Musikschule werden vier Sonderveranstaltungen dargebo-ten, die sich an den Jahreszeiten orientieren.
  • Anlässlich der Gründung des Donaueschinger Hoftheaters vor 250 Jahren sind verschiedene Veranstaltungen geplant.
  • Mit einem umfangreichen Jahresprogramm wird Wolterdingen sein 1.250-jähriges Dorfjubiläum feiern.
  • Ganz besonders freuen wir uns darüber, dass Donaueschingen im Mai 2027 Austragungsort des Internationalen Jugendkapellentreffens des Bundes Deutscher Blasmusik sein wird.

Sport

Donaueschingen steht seit diesem Jahr mit dem Internationalen Reitturnier CHI Donaue-schingen wieder für hochklassigen Reitsport. Die Premiere mit dem neuen Veranstalter Schaf-hof Connects war ein voller Erfolg und setzte viele frische Akzente. Damit wurde die 70-jährige Tradition unseres Reitturniers wiederbelebt. Trotz durchwachsenem Wetter zum Auftakt war das Turnier erfreulich gut besucht und Fernsehzuschauer bekamen tolle Bilder aus Donaueschingen zu sehen. Für die Zukunft wollen wir das Turnier gemeinsam mit dem Veranstalter stetig weiterentwickeln und freuen uns dabei auf neue Ideen und Innovationen.

Die Rolle der Stadt als beliebtes „Trainingscamp für Fußballmannschaften“ konnte mit dem Besuch der spanischen Nationalmannschaft während der EM und des Deutschen Meisters Bayer Leverkusen erheblich gestärkt werden. Dank des hervorragenden Rufs des Öschberg-hofs und des Trainingsgeländes des SV Aasens werden wir auch künftig Spitzenmannschaften begrüßen dürfen.

Nach fünfjähriger Pause feierte das Windhund-Festival im Donaueschinger Schlosspark sein Comeback. Was recht überschaubar als reine Spartenveranstaltung begann, hat sich mittler-weile zu einer internationalen Großveranstaltung der Windhund-Szene entwickelt.
Zum zweiten Mal in Folge wurden in Donaueschingen und Bad Dürrheim die Deutschen Rad-sportmeisterschaften der Elite ausgerichtet. Dank mehrerer Live-Übertragungen war eine umfassende mediale Präsenz garantiert.

Neben dem Spitzensport bieten wir im Breitensport eine breite Palette an Sport- und Freizeitmöglichkeiten. Das generalsanierte Parkschwimmbad, dessen Wiedereröffnung wir im Mai mit einer großen Einweihungsparty feiern konnten, bereichert dieses Angebot ganz wesentlich. Mit einem Rekordergebnis von über 65.000 Badegästen kann das Parkschwimmbad auf eine sehr erfolgreiche Saison zurückblicken. Auch die durch die Fördervereine betreuten Freibäder in den Ortsteilen Hubertshofen und Wolterdingen erfreuen sich großer Beliebtheit.

Vereinsarbeit

Für das breitgefächerte Angebot unserer Vereine sind wir dankbar. Es gibt unserer Stadt ein besonderes Profil und sorgt für eine hohe Lebensqualität. Das wurde beim diesjährigen Bür-gerempfang wieder deutlich sichtbar. Die Stadt weiß dies zu würdigen und wird weiterhin das ehrenamtliche Engagement auf vielfältige Weise unterstützen.

Donauhallen

Nach zunächst unsicheren Aussichten für die Auslastung der Donauhallen 2024, konnte diese im Verlauf des Jahres im Vergleich zum Vorjahresniveau stabil gehalten werden. Vermehrt fanden wieder Kulturveranstaltungen und feierliche Anlässe statt. Langjährige Mieter konnten gehalten sowie Neukunden gewonnen werden. Für das Jahr 2025 wird von vergleichbarer Auslastung ausgegangen.

Tourismus und Stadtmarketing

Die Tourismuszahlen weisen auf eine Etablierung auf hohem Niveau hin. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt knapp 230.000 Übernachtungen verzeichnet – das erfolgreichste Jahr seit 2019. Im laufenden Jahr verstetigte sich dieser Trend. Der Tagestourismus nimmt weiterhin deutlich zu und die Ausdehnung der Hauptsaison hält an.

Seit Januar ist Donaueschingen eine von 20 Kommunen in Baden-Württemberg, die sich mit dem Titel „Kleinstadtperle“ schmücken dürfen. Durch die Initiative des Landes und der IHKs in Baden-Württemberg, profitieren wir in besonderem Maße von der Beteiligung an touristi-schen Kampagnen auf Landesebene. Das Qualitätssiegel für herausragende touristische Attraktivität wird zudem in der Außenkommunikation erfolgreich eingesetzt.

Die Tourist-Information ist erneut mit der i-Marke des Deutschen Tourismusverbands DTV ausgezeichnet worden. Die umfassende Analyse des DTV wird für uns Anhaltspunkt sein, in welchen Bereichen wir unser Angebot weiterentwickeln.

Beim Marketing sind wir insbesondere in den sozialen Medien mit innovativen Beiträgen und hochwertig produzierten Videos sehr präsent. Die Reichweite der Social-Media-Kanäle liegt zwischenzeitlich im mittleren sechsstelligen Bereich. Zusätzlich wurden im laufenden Jahr gleich zwei interaktive Apps veröffentlicht, mit denen Gäste Donaueschingen mit dem Smartphone auf eigene Faust erkunden und aus neuen Perspektiven entdecken können.
Im Radtourismus verzeichnet speziell der Donauradweg Jahr für Jahr Rekorde. Passender-weise wurde dieser auf der CMT Urlaubsmesse durch den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club ADFC erneut mit 4 Sternen ausgezeichnet.

Der zusätzliche Wohnmobilstellplatz an der Gerbewies mit digitaler Stellplatzreservierung und Bezahlsystem befindet sich in der finalen Phase der Umsetzung. Die Maßnahme soll bis Frühjahr 2025 umgesetzt werden.

Nachdem wir im Bereich des Donauursprungs mit dem neuangelegten Fußweg bereits die Aufenthaltsqualität optimieren konnten, schreiten aktuell die Abschlussarbeiten des Regie-rungspräsidiums zur Besucherlenkung und Attraktivitätssteigerung endlich voran. Wir gehen davon aus, dass diese bis im Frühjahr abgeschlossen sein werden und die Mutter Baar zeitnah ihren würdigen neuen Platz am Zusammenfluss von Brigach und Breg erhält.
Gemeinsam sind wir darüber froh, dass sich unsere Bemühungen ausbezahlt haben und im September das DS-Kennzeichen wiedereingeführt wurde. Dies stärkt zum einen die lokale Identität und steigert darüber hinaus den Bekanntheitsgrad unserer Stadt.

Unter dem Gesichtspunkt, dass in den vergangenen Jahren hohe Investitionen in die touristische Infrastruktur getätigt wurden, werden wir zur Kostendeckung der dadurch entstandenen höheren Unterhaltskosten ab dem kommenden Jahr die Kurtaxe erhöhen.

Abschließend danke ich allen Beteiligten für die in diesem Jahr herausfordernde Aufstellung unseres Haushalts 2025 sowie der Folgejahre. Mein besonderer Dank gilt dabei den Kollegin-nen und Kollegen des Gemeinderats für die konstruktive und zügige Beratung.
Ein großer Dank gilt den Unternehmern, die in unseren Wirtschaftsstandort investieren und Arbeitsplätze schaffen sowie allen Bürgerinnen und Bürgern, die durch ihr ehrenamtliches En-gagement Donaueschingen ganz wesentlich prägen.

Ein herzliches Dankeschön gilt ferner dem kompletten Rathausteam: meinem Bürgermeister-kollegen Severin Graf, den Amtsleiterinnen und Amtsleitern und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Auch in diesem Jahr wurde von ihnen ein hohes Arbeitspensum abverlangt, das professionell und sehr engagiert erledigt wurde.

Auf die Fortsetzung unserer Zusammenarbeit im Jahr 2025 freue ich mich!
Erik Pauly