Donaueschingen-Hubertshofen/Konstanz (pm/sf) Pfarrer Erich Loks war voll der Freude. „Welch ein Glücksfall, dass wir heute die einstige Synagogenorgel aus Konstanz nach herausragender Wiederherstellung mit diesem Festkonzert präsentieren können“, sagte er in der Kirche St. Sebastian in Hubertshofen. Auch Oberbürgermeister Erik Pauly lobte das bürgerschaftliche Engagement, das neben den Mitteln aus dem Haushalt der Kernstadt und des Ordinariats Freiburg zur Finanzierung der erheblichen Kosten beigetragen hatte.

Die jüdische Synagogenorgel von 1898, heute eine Rarität in Europa, war schon 1924 von der jüdischen Gemeinde über die Orgelbaufirma Mönch an die katholische Pfarrei verkauft worden. Dadurch überstand das romantisch klingende Instrument die Nazi-Herrschaft unbeschadet. Zum Festakt war nun auch die Initiative Petershauser Orgelkultur eingeladen, wie diese in einer Pressemitteilung schreibt. Wolfgang Müller-Fehrenbach und Martin Weber hatten Minia Joneck, die Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde Konstanz, als Begleitung mit an den Rand des Schwarzwaldes genommen.

Müller-Fehrenbach verwies in seinem Grußwort auf das friedliche Miteinander zwischen Christen und Juden in den 1920er-Jahren in Konstanz, an das neu angeknüpft werden sollte. Jedes Spiel auf der Synagogenorgel möge Anlass und Mahnung zum friedfertigen Miteinander sein. Auf ein reichhaltiges Repertoire jüdischer Orgelmusik verwies Kirchenmusiker Martin Weber. Auf der neu restaurierten Orgel spielte Patricia Ott selten gehörte Werke von Karg-Elert, Mendelssohn-Bartholdy und Mahler. Sie demonstrierte dabei die typische romantische Klangvielfalt des Instruments. Auch die amerikanisch-deutsche jüdische Sopranistin Leigh Michelow erhielt bei dem Konzert stürmischen Beifall für ihre Darbietungen. Der örtliche Kirchenchor glänzte unter der Leitung seines Chorleiters Gerhard Lucas. So wurde der Abschluss der jahrelangen Orgelsanierung in Verantwortung der Orgelbaufirma Eckert zu einem kirchenmusikalischen Höhepunkt der Region.