So hatte sich Markus Milbradt das nicht vorgestellt: Eigentlich hatte sich der Optiker am Montag 19. Feburar, einen freien Tag gönnen wollen, nachdem er am Sonntag noch einmal in seiner Filiale war, um einige liegen gebliebene Aufgaben zu erledigen.

Doch am frühen Montagmorgen, klingelte sein Telefon. Am Apparat, seine Mitarbeiterin in der Augenoptikerfiliale in der Karlstraße 38, direkt gegenüber vom Hanselbrunnenplatz. In seinem Geschäft wurde eingebrochen, lautete die Nachricht. Der freie Tag war beendet.

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Im Geschäft angekommen, erwarteten den Augenoptiker leere Regale und Schubladen. Die komplette Ausstellungsfläche war wie leer geräumt. „Die Einbrecher haben fast alle der rund 1000 Brillen und Lupen mitgenommen“, zieht Markus Milbradt eine erste Bilanz. Darunter auch viele hochwertige Marken und Modelle. Der Schaden beläuft sich auf 100.000 Euro, das teilt das Polizeipräsidium Konstanz in einer ersten Mitteilung mit.

Wo Markus Milbradt in seinem Augenoptik-Geschäft in der Karlstraße 38 normalerweise immer hunderte Brillen an der Wand ausgestellt und ...
Wo Markus Milbradt in seinem Augenoptik-Geschäft in der Karlstraße 38 normalerweise immer hunderte Brillen an der Wand ausgestellt und in speziellen Regalen für seine Kunden bereithält, herrscht am Montag, 19. Februar, gähnende Leere. Einbrecher haben in der Nacht zuvor fast alle 1000 Brillen und Lupen mitgenommen. | Bild: Fröhlich, Jens

In den Räumen im hinteren Bereich haben die Täter alles durchwühlt und ein Chaos hinterlassen. Das Geld der Tageskasse ist ebenfalls verschwunden.

Täter haben es auf Brillen und Lupen abgesehen

Nur 40 Brillen sind Markus Milbradt und seinem Team geblieben. Alles aktuelle Aufträge, die haben die Täter verschmäht, so der Geschäftsinhaber. Warum gerade diese Brillen, das kann er nicht sagen.

Er hat aber eine Vermutung: „Das waren sicher Profis.“ Auch einen gezielten Auftragsdiebstahl schließt er nicht aus. Denn: Außer den Brillen, Lupen und der Tageskasse fehle sonst nichts. Einen hochwertigen Tablet-Computer haben die Täter einfach links liegen lassen. Auch andere Computer sowie das Kassensystem sind unangetastet, wie auch die teuren optischen Geräte.

So haben die Einbrecher den Verkaufsraum hinterlassen. Alle Schubladen mit Brillen sind leer geräumt.
So haben die Einbrecher den Verkaufsraum hinterlassen. Alle Schubladen mit Brillen sind leer geräumt. | Bild: Markus Milbradt

Die Täter hatten es also gezielt auf Brillen und Vergrößerungslupen abgesehen, daran hat Markus Milbradt keine Zweifel. Seine Vermutung ist, dass es möglicherweise in Osteuropa einen Markt für derartiges Diebesgut geben könnte. Froh ist er darüber, trotz seines Ärgers, dass bis auf Kleinigkeiten sowie die Unordnung nichts weiter beschädigt wurde und der Betrieb bereits in den kommenden zwei Tagen wieder anlaufen kann, sobald neue Ware eingetroffen ist.

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Die Polizei sucht Zeugen

Die Tat muss im Zeitraum zwischen Sonntag, 16.30 Uhr, und Montag, 9 Uhr, geschehen sein, da der Inhaber am Sonntag dort noch gearbeitet hatte, vermutlich aber spät in der Nacht bei Dunkelheit. Um 23 Uhr geht im Geschäft selbst die Schaufensterbeleuchtung automatisch aus, die Straßenbeleuchtung in der Karlstraße um 1 Uhr nachts. Die Polizei teilt mit, dass die Diebe die Haupteingangstüre zur Karlstraße aufgehebelt hatten.

Im Büro haben die Einbrecher alles durchwühlt und Chaos hinterlassen.
Im Büro haben die Einbrecher alles durchwühlt und Chaos hinterlassen. | Bild: Markus Milbradt

Die Polizei sucht nun Hinweise auf die Täter und bittet Personen, denen im oben genannten Zeitraum etwas aufgefallen ist oder die möglicherweise verdächtige Autos oder Personen gesehen haben, sich unter der Telefonnummer 0771 837830 zu melden. Mehrere Beamte waren am Montagmorgen im Geschäft zugange, darunter auch Kriminaltechniker, um nach Spuren Ausschau zu halten.

Bis Montag in Sicherheit gewogen

Dass er einmal Opfer von Einbrechern werden würde, damit hätte er nie gerechnet. Donaueschingen empfindet der Augenoptiker als sicheres Pflaster. „Eigentlich passiert hier nichts“, so Markus Milbradt. Auch wähnte er sich nach einer Sicherheitsberatung durch die Polizei gut gerüstet. Diese habe er damals in Anspruch genommen, bevor er das Geschäft in der Karlstraße eröffnete. Auch die Versicherung habe in Sachen Sicherheit nichts zu bemängeln gehabt.

Das Augenoptik-Geschäft von Markus Milbradt liegt direkt gegenüber vom Hanselbrunnenplatz.
Das Augenoptik-Geschäft von Markus Milbradt liegt direkt gegenüber vom Hanselbrunnenplatz. | Bild: Fröhlich, Jens

Was den Augenoptiker am meisten nervt und ärgert, ist die viele unnötige Arbeit, die jetzt auf ihn wartet. Gleich am Nachmittag machte er sich an die Bestellung neuer Ware. Auch geht es in den kommenden Wochen darum, den Schaden mit der Versicherung abzuwickeln.