„Es ist ein komisches Gefühl, dass sich ein Dieb in unserem privaten Bereich umgesehen und ein Fahrrad und ein Helm mitgenommen hat“, erzählt Eugenia Wachtel, die mit ihrer Familie in der Friedrichstraße lebt. Ein Wohngebiet, in dem sie sich immer sicher gefühlt hatten, ein ruhiger Ort, wo man kaum Kriminalität vermuten würde.
Am Dienstag, 1. August, ist diese Unbekümmertheit etwas ins Wanken geraten. Das Citybike der Marke Zündapp sei zwar nicht abgeschlossen in der Garage gestanden, aber vom Gehweg aus nicht sichtbar gewesen. Der Dieb sei gezielt vom Gehweg in die nach hinten versetzte Garage gelaufen, die zudem von einem großen Wohnwagenanhänger verdeckt sei. Einen Diebstahl aus Gelegenheit schließt die Familie daher aus, zumal eine Woche vorher auch bei einer Nachbarin ein höherwertiges E-Bike aus einem Schuppen im Hinterhof entwendet worden sei.
Gibt es weitere Fälle?
Beim Polizeipräsidium Konstanz nachgefragt, ob es in letzter Zeit eine Häufung solcher Fälle gab, teilt Sprecher Dieter Popp mit: „Im Bereich des Polizeireviers Donaueschingen ist gegenwärtig keine Häufung zu registrieren. Weitere Fahrraddiebstähle sind nicht bekannt.“
Die Anzahl der erfassten Fahrraddiebstähle für den Bereich würden in den vergangenen fünf Jahren etwa auf gleichem Niveau liegen. 2018 wurden 19 gestohlene Fahrräder registriert, im Jahr darauf 21, dann 22, 18 und 21. Im längerfristigen Vergleich sieht der Sprecher sogar einen rückläufigen Trend.
Auf was es Diebe abgesehen haben
E-Bikes oder Fahrräder ohne Antrieb: Welche Modelle wurde zuletzt am häufigsten entwendet? Diese Frage kann Dieter Popp nicht beantworten. „Die Art der Fahrräder, ob nun normales Fahrrad oder Pedelec und E-Bike, wird statistisch nicht erfasst“, erklärt er.
Einen Hinweis auf Vorlieben gibt es aber doch. Laut Popp war 2022 eine deutlich höhere Schadenssumme bei der annähernd gleichen Zahl an Delikten zum Vorjahr feststellbar. Das spreche dafür, dass hochwertigere Fahrräder, möglicherweise Pedelecs und E-Bikes entwendet wurden.
Welche Maßnahmen die Polizei ergreift
Laut Familie Wachtel wurden beide Diebstähle zur Anzeige gebracht. Hoffnung auf ein Wiedersehen mit dem Rad im Wert von rund 450 Euro habe man ihr allerdings nicht gemacht. Die Suche nach dem Rad auf eigene Faust blieb ohne Erfolg, wie auch ein Aufruf im sozialen Netzwerk Facebook. Die Familie hofft nun, dass sie mit ihrem Vorstoß wenigstens andere Menschen vor Diebstählen bewahren kann. Sie selbst ist nun vorsichtiger und hält die Augen offener. Ihre verblieben Fahrräder sind nun alle gesichert.

Das ist auch der Rat der Polizei. Grundsätzlich solle man Zweiräder nur verschlossen abstellen mit einer möglichst guten Sicherung. „Und natürlich sollte auch die Garage verschlossen sein“, so der Sprecher. Mehr Streifen und Kontrollen werde es jetzt nicht geben, da lediglich die beiden genannten Fälle vorliegen würden.