Viele Besucher kommen zur Eröffnung und dem Tag der offenen Tür des Erweiterungsbaus des Altenheim St. Michael am Samstag, 26. Juli. Die Bauherrschaft ist die Naturenergie Netze GmbH. Das Unternehmen zog 2023 von der Prinz-Fritzi-Allee in die Robert-Gerwig-Straße, weshalb auch der Rückbau des bestehenden Gebäudes vonnöten war. Und an diese Stelle wurde nun der Neubau des Pflegeheims errichtet.
Wichtig für die Versorgung älterer Menschen
Der Vorsitzende des Altenheimvereins, Markus Böhm, sagt in seiner Begrüßungsansprache, dass der Neubau ein weiterer großer Schritt für die künftige Versorgung alter Menschen in Donaueschingen sei. Das Besondere an dem Bauprojekt: Der Trägerverein des Heims wird dauerhafter Mieter werden. Man habe bereits einen Mietvertrag über 30 Jahre ausgehandelt.
Klaus Müller, Mitglied der Geschäftsleitung bei Naturenergie Netze sagt in seiner Ansprache, dass dieses Projekt etwas Besonderes im Portfolio der Naturenergie sei. „Wir freuen uns, mit diesem Projekt nicht nur einen nachhaltigen Beitrag zur sozialen Infrastruktur in Donaueschingen zu leisten, sondern auch Brücken zu bauen zwischen dem alten und neuen Altenheim, aber auch zwischen fossiler Energievergangenheit und einer klimafreundlichen Zukunft.“ Für die Gestaltung des Foyers im Neubau überreicht er einen Scheck in Höhe von 20.000 Euro.

Heimleiter Markus Bonserio berichtet von der vertrauensvollen und konstruktiven Zusammenarbeit mit den beteiligten Firmen Naturenergie, Züblin und den Architekten. „Es gab auch immer mal Punkte wo es knackte, aber wir haben immer eine Lösung gefunden“, reflektiert er.
Besonderes Wohnkonzept ohne Speisesaal
Die Räume rücken enger zusammen, damit sollen lange Wege, wie bisher im alten Gebäude, der Vergangenheit angehören. Zudem hat jedes Zimmer einen Balkon oder eine Terrasse. Einen großen Speisesaal wird es nicht mehr geben. Im Neubau wird es stattdessen vier Wohnbereiche geben, einen je Stockwerk. Die sind aufgeteilt in Bereiche mit zwölf und 13 Zimmern plus zwei Aufenthalts- und Gemeinschaftsbereiche je Stockwerk. Das Erdgeschoss soll zu einem geschützten Bereich für demente Heimbewohner werden.
Bonserio verweist auf das räumliche Konzept der Wohngruppen, das einen mehr familiären Rahmen für die Bewohner schaffe, aber auch eine effizientere Infrastruktur mit kürzeren Wegen. Dies soll auch den Pflegenden zugutekommen. „Mit dem Neubau schaffen wir nicht nur dringend benötige Pflegeplätze, sondern setzen auch Maßstäbe in Bezug auf Wohnqualität und Energieeffizienz. Mein Dank gilt allen Beteiligten und meinen Mitarbeitern, die dieses Projekt möglich gemacht haben“, sagt der Heimleiter.

Oberbürgermeister Erik Pauly, sieht den Neubau als einen wichtigen Schritt in die zukunftssichere Altersversorgung in Donaueschingen. St. Michael sei ein Ort der Begegnung und des würdevollen Lebens im Alter. „Dank der konstruktiven Zusammenarbeit konnte eine Einrichtung entstehen, die dem Anspruch an eine moderne und qualitativ hochwertige Pflege gerecht wird, betont der OB. Im Namen der Stadt überreicht er zwei Bilder mit Motiven von Donaueschinger Trachten.
Zwei Jahre Bauzeit
Gunnar Jennessen, Oberbauleiter der Züblin AG, nennt einige Fakten zum Bau. Die Bauzeit des Neubaus war von Juni 2023 bis Juli 2025. Unter anderem habe man 100.000 Arbeitsstunden geleistet. Die Nettogrundfläche des Neubaus umfasst 5776 Quadratmeter. Der Bau besteht aus 145 Räumen, davon 100 Bewohnerzimmer. Der umbaute Raum betrage etwa 22 500 Kubikmeter, was circa 30 Einfamilienhäusern entspricht. 75 Kilometer Kabel seien verlegt worden. Auf dem Dach wurde eine PV-Anlage errichtet.
Ökumenischer Segen und zeremonielle Eröffnung
Der katholische Pfarrer, Erich Loks, beschreibt das Altenheim als ein Universum, das durch engagierte Arbeit aller Mitarbeiter getragen werde und ein Ort der Wertschätzung und der Menschlichkeit sei.

Gemeinsam spricht er mit der evangelischen Pfarrerin Dagmar Kreider einen ökumenischen Segensspruch. Die Vertreter alle beteiligten Firmen, der Stadt und des Altenheims St. Michael zerschneiden im Anschluss, musikalisch begleitet von einer Abordnung der Stadtkapelle Donaueschingen, zeremoniell das Eröffnungsband.