Die Stadt Donaueschingen will Gewerbeflächen schaffen, um Platz für Unternehmen zu schaffen, die mit einer Ansiedlung auf der Baar liebäugeln oder sich erweitern wollen. Denn: Freie Flächen sind im bestehenden Gebiet von Breitelen Strangen über die Jahre dahingeschmolzen. Freie Flächen sind Mangelware.

Bild 1: Gewerbegebiet: Warum die Erschließung für die Erweiterung auf sich warten lässt
Bild: Schönlein, Ute

„Aktuell liegen keine weiteren verfügbaren Gewerbeflächen in der Kernstadt von Donaueschingen vor“, teilt Jennifer Schwörer mit. Lediglich im Gewerbegebiet Längefeld in Wolterdingen seien aktuell Flächen verfügbar.

Ausbau soll Nachfrage decken

Der Plan ist also, das Gebiet am nördlichen Stadtrand in Richtung Bad Dürrheim möglichst schnell zu erweitern, um überhaupt wieder als potenzieller Standort für Gewerbebetriebe infrage zu kommen. Das ist auch wichtig, denn die Interessenten stehen schon Schlange. „Der Stadt liegen Anfragen zu den Flächen vor“, berichtet Jennifer Schwörer. Man befindet sich bereits in konkreten Abstimmungsgesprächen. Die finale Vergabe der Flächen sei jedoch noch nicht erfolgt.

Es geht um eine Fläche von 6,3 Hektar zwischen der Dürrheimer Straße, Ziegelhof, Stille Musel und dem bestehenden Gebiet. Davon sind laut Planungen rund 0,75 Hektar für Verkehrsflächen vorgesehen, 3,8 Hektar als Ausbauflächen und 1,75 Hektar als Grünflächen.

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Zur Anbindung des Gebietes soll die Raiffeisenstraße, die aktuell noch als Sackgasse auf der grünen Wiese endet, bis zur Dürrheimer Straße ausgebaut werden. Nahe des Ziegelhofes ist die Anbindung des Gewerbegebietes über einen Kreisverkehr angedacht, etwas weiter nördlich, wo aktuell die Bushaltestelle Ziegelhof zu finde ist und eine Holzbank zum Verweilen steht.

Aufwendige Planungen

Der geplante Ausbaustart war bislang im Juni 2024 terminiert. Doch auf die Bagger, Raupen und Lastwagen warten interessierte Beobachter seit dem Sommer vergebens. Von einem Baustart ist noch nichts zu sehen. Zwar wird der Sackgassen-Bereich immer wieder gerne als Abstellplatz für Baumaterialien und Baumaschinen genutzt- so auch aktuell – doch diese Bautrupps sind tagsüber meist bei ganz anderen Projekten im Einsatz.

Blick von der Sackgasse in Richtung Ziegelhof, wo die Raiffeisenstraße einmal in die Dürrheimer Straße münden soll. Doch die ...
Blick von der Sackgasse in Richtung Ziegelhof, wo die Raiffeisenstraße einmal in die Dürrheimer Straße münden soll. Doch die Erschließungsarbeiten für die Erweiterung des Gewerbegebietes Breitelen-Strangen haben sich verzögert. | Bild: Fröhlich, Jens

Den Grund für die Verzögerung und warum mit dem Projekt „Erweiterung Gewerbegebiet Breitelen Strangen“ baulich bis heute noch nicht begonnen wurde, nennt Verwaltungssprecherin Beatrix Grüninger auf Nachfrage: „Die Planungen für die Erweiterung des Gewerbegebietes waren und sind sowohl umfangreich als auch sehr aufwendig.“

Rathaussprecherin Beatrix Grüninger
Rathaussprecherin Beatrix Grüninger | Bild: Simon, Guy

Im Hintergrund sei in den letzten Jahren allerdings bereits vieles schon umgesetzt worden. Unter anderem hätten die Planungen für ein Regenklärbecken, das in Gewerbegebieten zwingend erforderlich ist, für eine Gewässerumlegung, die Busanbindung, den Kreisverkehr in der Dürrheimer Straße und viele weitere Details erstellt werden müssen, erklärt Beatrix Grüninger die Details. „Diese Planungen haben viel Zeit in Anspruch genommen.“

Darüber hinaus habe man im Planungsprozess auch immer wieder ganz neue Aspekte berücksichtigen und in die Planung mit einbeziehen müssen, ergänzt die Verwaltungssprecherin. Das alles zusammen hat den Termin für den Baustart Monat für Monat nach hinten im Kalender verschoben.

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Der neue Zeitplan

Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Trotz vieler zu überwindenden, planerischen Hürden steht nun ein grober, neuer Zeitplan fest. „Die Planung befindet sich nun auf der Zielgeraden“, so Beatrix Grüninger. Und Jennifer Schwörer ergänzt: „Seitens Tiefbau haben die letzten nötigen Abstimmungen stattgefunden und die Vorbereitungen für die Ausschreibung sind in vollem Gange.“ Somit könne spätestens im kommenden Frühjahr 2025 mit den Bauarbeiten begonnen werden.

Wie das dann ablaufen soll, schildert Beatrix Grüninger: Vorgesehen sei, in einem ersten Schritt mit der Anbindung an den Bestand in der Robert-Gerwig-Straße zu beginnen. Danach soll sich die Baustelle sukzessive in Richtung des neu zu bauenden Kreisverkehrs und der Anbindung an die Dürrheimer Straße voran arbeiten.

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Damit soll sich ein nahezu direkter Anschluss an die B 27 ergeben, was den Verkehrsfluss in und aus diesem Gebiet verbessern soll. Die Kosten für den Straßenbau im Gewerbegebiet werden mit 2,2 Millionen Euro veranschlagt.