Vier Tage Reitturnier sind vorbei. Vier Tage eines Neu-Anfangs im Schlosspark-Gelände Donaueschingen. Nach dem ausgefallenen Turnier 2023 und den aufgrund der Pandemie reduzierten Auflagen, kehrt es jetzt wieder zu alter Größe zurück – nur das Wetterglück ließ etwas auf sich warten und lockte die meisten Besucher erst am Wochenende zahlreich.
So hatte es Sportler und Besucher besonders an den ersten zwei Turniertagen, Donnerstag, 12. September, und Freitag, 13. September, mit mehreren Regenschauern zu tun, die dafür sorgten, dass an diesen Tagen weniger Besucher aufs Gelände pilgerten. Das traf auch die Galashow zum 70. Jubiläum des Turniers.

Ein grandioser Rückblick
Hier haben die fehlenden Besucher jedoch einen grandiosen Rückblick verpasst. Zwei gut aufgelegte Moderatoren, in Person von Kai-Christian Warnecke und Arnaud Petit, führten redegewandt durch den Abend. Auftakt machte dabei die silberne Herde vom Haupt- und Landesgestüt Marbach, mit ihren frei laufenden Vollblut Araber Stuten.

Der Pferdezuchtverein Mittlerer Schwarzwald demonstrierte einen Bändertanz. Es folgte eine Oldtimershow von Südstern Bölle. Laury Tisseur mit seinem Auftritt zu Pferd mit der Garrocha, sowie Anne-Gaelle Bertho mit ihrer Freiheitsdressur, beeindruckten die Besucher auf der Tribüne.

Steckenpferde sind zurück
Im September 2023 traten die Steckenpferd-Polospieler in einem Turnier gegeneinander an, jetzt gaben sie ein Stelldichein auf dem Turnier. In zwei spannenden Halbzeiten spielten sie ein engagiertes Match aus, welches von Schiedsrichter Erik Pauly kontrolliert und von Christian Fürst zu Fürstenberg launig kommentiert wurde.
Umrahmt wurde die Gala dabei immer wieder von Einspielern mit beeindruckendem Bildmaterial aus den Anfängen bis zur Neuzeit des Turniers in den Parkanlagen. In Kutschen wurden die Zeitzeugen von damals in Talkrunden durch den Springparcours gefahren.
Den Abschluss machte die Fürstenberg-Kutsche der Narrenzunft Frohsinn, mit Christian Fürst zu Fürstenberg und Erik Pauly, die dann beim Fassanstich die Freibier-Runde eröffneten. Was die Veranstalter jedoch etwas unterschätzten, war das Ausleuchten des Platzes, der ja über keine Flutlichtanlage verfügt. Dementsprechend kamen die aufgestellten kleinen Flutlichtmasten bei einsetzender Dunkelheit schnell an ihre Grenzen, sodass nicht von allen Seiten des Platzes das Showprogramm verfolgt werden konnte.

Die Sonne kommt – und auch die Besucher
Versöhnlich stimmte dann jedoch die zweite Turnierhälfte, wichtig war dies vor allem für die Marathongeländefahrt, dem Publikumsmagnet schlechthin, und seit fünf Jahren abstinent im Schlosspark. Und es wurde auch in diesem Jahr wieder der Publikumsmagnet: Die Besucher pilgerten im Stechschritt durch den Park, von Geländehindernis zu Geländehindernis.

Und auch der Sonntag stimmte versöhnlich, sogar die Sonne kam heraus und lockte die Besucher zahlreich in die Zuschauerbereiche. Matthias-Alexander Rath zeigte sich sehr zufrieden: „Über das Wetter wollen wir jetzt nicht mehr reden“, lacht der Turniermacher. „Der Samstag und Sonntag entschädigen nun doch noch etwas, wir werden so circa bei 25.000 Zuschauern herauskommen.“ Im Großen und Ganzen sei man wirklich sehr glücklich mit der ersten Veranstaltung: „Es ist ein Riesengelände, auf dem man natürlich viele Möglichkeiten hat, das Turnier in den nächsten Jahren noch ganz viel weiter zu entwickeln. Vielleicht möchte man auch noch andere Disziplinen integrieren?“
Nach dem Turnier ist vor dem Turnier, eine Liste mit Veränderungen wird schon geführt. Gerade die Reiter und Fahrer zeigten sich super zufrieden mit den Plätzen und Böden, die trotz des Regens bis zum Schluss hielten.