Karl Dieterle ist fassungslos als er am Mittwoch, 4. Mai, auf den Schellenberg geht. Dort, neben dem Panoramaweg hat er zumindest für eine kleine Attraktion gesorgt. Dort befindet sich ein größerer Steinhaufen und obendrauf eine handgefertigte Holzfigur mit einer Tafel. Beides hat der 95-Jährige selbst hergestellt und an jenem Ort aufgestellt.

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Besonders stolz war er natürlich, als er in dem kleinen Heftchen zu den SÜDKURIER-Erlebnistouren am 4. Mai auch ein Bild seiner Figur zu sehen bekam. Sie illustrierte in der Donauquelle-Baar-Ausgabe den Punkt am Schellenberg.

Nicht mehr am Platz

Nur leider ist der hölzerne Franziskus – ein solcher ist es nämlich – aktuell gar nicht an seinem angestammten Platz zu bewundern. „Als ich am Montag dort war, war alles noch ganz und in Ordnung. Am Mittwoch war der Steinhaufen zerstört, die Figur fort und es lagen zerbrochene Bierflaschen herum“, sagt Dieterle.

Auf dieser Aufnahme aus dem Jahr 2019 steht die Franziskus-Holzfigur neben dem Panoramaweg Schellenberg noch auf ihrem Platz. Unbekannte ...
Auf dieser Aufnahme aus dem Jahr 2019 steht die Franziskus-Holzfigur neben dem Panoramaweg Schellenberg noch auf ihrem Platz. Unbekannte haben sie aus ihrer Verankerung gerissen. | Bild: Wursthorn, Jens (Archivbild)

Die Holzfigur habe er mit einem Pflasterstein verschraubt und die Schrauben abgeklopft, damit sie an ihrem Standort bleibt: „Jetzt ist alles komplett herausgerissen.“ An den Schraubenteilen seien noch abgebrochene Holzreste zu sehen.

Der ideelle Wert

Etliche Stunden Arbeit hat Dieterle in die Figur gesteckt: „Wenn sie sowas kaufen wollen, dann kostet das gut und gerne 300 Euro.“ Wichtiger als das ist ihm jedoch der ideelle Wert dahinter, Leidenschaft und Zeit, die er investiert hat. Franziskus hat eine Taube in der Hand, gilt als Schutzpatron der Tiere.

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Wenig Erfolg

Eine neue Figur wird er nicht machen. Die verschwundene habe er vor ein paar Jahren gefertigt, jetzt sei er dazu nicht mehr imstande. „Es ärgert mich, das alles weg ist – und kaputt gemacht wurde“, sagt er. Bei der Polizei war er schon. Eine Anzeige könne er durchaus machen – allerdings mit wenig Aussicht auf Erfolg.

Ein Wahrzeichen

Zumindest den Steinhaufen hat er wieder aufgebaut: „Jeder der dran vorbeilief hat mich nach der Figur gefragt, und wo die sei. Sie war hier schon ein Wahrzeichen.“ Jetzt hat er die Hoffnung, dass sie doch irgendwie wieder auftaucht, „und das in einem Stück. Das würde mich freuen. Ich würde sie gerne wieder anschrauben.“