Die Feuerwehr hat für frischen Wind im gelben Rathaus in Donaueschingen gesorgt. Am Donnerstag, 17. Februar, ist es dort im Bereich des Serverraums zu einem Schwelbrand gekommen. Laut Feuerwehrkommandant Gerd Wimmer gelang es einem Mitarbeiter der Stadtverwaltung, den Brand selbst zu löschen.

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Der Gebäudeabschnitt habe jedoch belüftet werden müssen. Wimmer erklärt, wie die Feuerwehrleute das angestellt haben: Zum Einsatz kam ein Überdruckbelüfter. Das Gerät bläst einen Luftstrom beispielsweise auf eine Tür. Auf der gegenüber liegenden Seite wird ein Fenster offen gelassen. So entsteht quasi Durchzug, der die Räume von Rauch, zu viel Kohlenstoffmonoxid (CO) oder anderen Schadstoffen befreit.

Diese Methode – alternativ wäre auch Absaugen denkbar – klingt einfach, hat aber auch ihre Tücken. So muss die Einlassöffnung größer sein, als die Auslassöffnung. Nur dann werden auch die Ecken der Räume ordentlich belüftet.

Auf den Abstand kommt es an

Außerdem muss der Abstand des Lüfters vor der Tür stimmen. „Steht er zu dicht, kommt die Luft oben aus der Tür wieder heraus“, erklärt Wimmer. „Ist der Abstand zu groß, ist der Luftdruck zu klein, um das Gebäude zu belüften.“ Ob die Position stimmt und der Luftstrom funktioniert, lasse sich ganz leicht mit dem Finger prüfen.

Ein Lüfter im Einsatz – hier ein Gerät der Feuerwehr Blumberg im Jahr 2019.
Ein Lüfter im Einsatz – hier ein Gerät der Feuerwehr Blumberg im Jahr 2019. | Bild: Bernhard Lutz (Archiv)

„Nach einer Weile messen wir dann das CO in der Luft, ob alles save ist“, sagt der Kommandant. Im Falle des Donaueschinger Rathauses sei das alles schnell erledigt gewesen. Der Einsatz habe insgesamt eine Stunde gedauert.

In Zukunft mit Akku

In nächster Zeit bekommt die Feuerwehr neue Fahrzeuge. Die werden dann laut Gerd Wimmer mit akkubetriebenen Belüftern ausgestattet. Die lassen sich auch einsetzen, wo es mit den bisherigen Geräten nicht möglich ist. Deren Verbrennungsmotoren erzeugen nämlich selbst Kohlenmonoxid. „Das hilft dann natürlich nicht weiter“, sagt der Donaueschinger Feuerwehrkommandant.

Gerd Wimmer, Feuerwehr-Kommandant: „Nach einer Weile messen wir dann das CO in der Luft, ob alles save ist.“ Hier eine ...
Gerd Wimmer, Feuerwehr-Kommandant: „Nach einer Weile messen wir dann das CO in der Luft, ob alles save ist.“ Hier eine Aufnahme von 2019. | Bild: Jens Wursthorn (Archiv)

Anders als erwartet, habe es übrigens keine Zunahme der Einsätze im privaten Bereich und einen Rückgang im betrieblichen Bereich gegeben. Davon war Wimmer zunächst ausgegangen, als die Arbeit im Homeoffice durch die Pandemie schlagartig zugenommen hatte. „Das war aber nicht der Fall“, lautet jetzt sein Fazit. Anscheinend ist die IT-Ausstattung der Haushalte ebenso sicher oder unsicher wie die der Unternehmen.

Lastwagenfahrer verunglückt

Auch bei einem weiteren Einsatz am Donnerstag war das technische Wissen der Feuerwehrleute gefragt. Der Fahrer eines Lastwagens hatte auf der Bundesstraße 27 einen medizinischen Notfall. Der Mann war laut Gerd Wimmer von Bad Dürrheim nach Blumberg unterwegs, als er bei Hüfingen vermutlich einen Schlaganfall oder Herzinfarkt erlitt.

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Der Lastwagen sei daraufhin nach links von Fahrbahn abgekommen und 140 Meter die Leitplanke entlanggeschrammt. Mit Hupen habe der Fahrer andere Verkehrsteilnehmer auf sich aufmerksam gemacht. Die Rettungskräfte hatten dann aber ein Problem: Die Fahrertür war durch die Leitplanke blockiert, die Beifahrertür von innen verriegelt. Zusätzlich erschwerte die Sitzhöhe im Führerhaus des Lastwagens die Arbeit der Retter.

Auto sperrt Passagiere ein

„Bei modernen Autos und Lastwagen stehen wir häufig vor dem Problem, dass die Türen bei der Fahrt automatisch verriegelt werden“, erzählt Wimmer. Dann sei es nötig, an die Elektrik zu gelangen, um die Türen wieder zu öffnen. „Ob und wie das funktioniert, ist sehr fahrzeugabhängig“, sagt der Kommandant. Meist ist der erste Schritt das Einschlagen einer Seitenscheibe. „Immer so weit wie möglich vom Patienten weg“, sagt Gerd Wimmer. Ist der Weg frei, ist der Rettungsdienst am Zug.