Hunderte Fische hat die Anglervereinigung Pfohren diese Woche aus dem Riedsee gezogen. Wie deren Gewässerwart Volker Müller erklärt, sind die Tiere vermutlich in einem Teich verendet und wurden dann in den Riedsee gebracht. Alle Fische in einem Pulk, die Mäuler geöffnet – ‚sie sind wohl am Sauerstoffmangel zugrunde gegangen‘, vermutet Volker Müller, Gewässerwart der Anglervereinigung. Die Fische dabei im Riedsee zu entsorgen, das sei besonders schlimm und eine Gefahr für das Gewässer.

Wie vorbeugen?

Ein Schicksal, das bei der aktuellen Trockenheit und den hohen Temperaturen vielen Teichfischen droht. Aber was lässt sich unternehmen, um dem vorzubeugen? „Vor allem sollte man das Wasser regelmäßig kontrollieren“, erklärt Müller. Er empfiehlt morgens und abends. Zu messen seien dabei jeweils die Wassertemperatur und der Sauerstoffgehalt. „Entsprechende Messgeräte gibt es günstig im Aquaristik-Handel.“

„Das Wasser sollte regelmäßig kontrolliert werden.“Volker Müller, Gewässerwart
„Das Wasser sollte regelmäßig kontrolliert werden.“Volker Müller, Gewässerwart

Um einen Sauerstoffmangel im Teich zu verhindern sei vor allem wichtig: „Beschatten und belüften“, so Müller. „Mit einer kleinen Solarpumpe im Teich wird das Wasser meist zu wenig belüftet.“ Das müsse extremer gemacht werden, entsprechende Pumpen mit Teichfiltern gebe es im Handel: „Ich könnte mit meiner Pumpe einen Teich belüften, der fünfmal so groß wäre.“

Bewegung im Wasser

Belüftet wird das Wasser, wenn Bewegung reinkommt: „Wenn wir im Riedsee mit dem Sauerstoff ein Problem hätten, dann würde ich die Feuerwehr fragen, ob sie einen Teil des Wassers heraus- und wieder reinpumpt. Temporär würde das helfen“, sagt Müller. Seien im Teich zu viele Pflanzen und zu viele Fische, dann sorge das auch für Probleme. „Tagsüber produzieren die Pflanzen Sauerstoff, abends zehren sie.“

Gelaicht, dann erstickt

Die toten Fische im Riedsee seien vermutlich am Sauerstoffmangel gestorben, weil zu viele Tiere im Teich waren: „Da sind sehr viele kleine dabei. Vermutlich haben sie gelaicht und als es zu viele waren, wurde der Sauerstoff knapp“, sagt Müller. So etwas zeichne sich ab: „Wenn die Fische mit dem Mund über das Wasser gehen, versuchen sie mit einer Notatmung dort Sauerstoff zu holen. Ist es soweit, dann geht es schnell.“

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Aus diesem Grund müsse auf das Verhältnis von Fischen, Pflanzen und der Wassermenge im Teich geachtet werden: „Nicht umsonst ist das auch gesetzlich geregelt, etwa beim Transport von Fischen. Da darf nur eine bestimmte Anzahl in eine bestimmte Menge Wasser.“

Schatten ist wichtig

Müllers Teich befindet sich zudem komplett im Schatten, wodurch eine Überhitzung verhindert wird: „Außerdem werden meine Fische aktuell nicht zugefüttert.“ Nicht gefressenes Futter verschlechtere die Qualität des Wassers. Daher sei das auch im Riedsee verboten. Und schließlich spielt bei alldem auch die Art der Fische eine Rolle. Viele Faktoren, die es zu beachten gilt. Den Aufwand ist es allerdings wert. Immerhin geht es hier um Lebewesen.

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