Zumindest einen kleinen Erfolg gibt es für die Donaueschinger Elterninitiative, die Lollitest und Heimtestung in den Kindertageseinrichtungen der Stadt gefordert hat. Wie das Rathaus mitteilt, erweitere die Stadt ihr Teststrategie in städtischen Kitas. Neben den nasalen Tests wird es zukünftig für Kinder unter drei Jahren auch sogenannte Lollitests geben.
Testung Zuhause ausgeschlossen
„Diese können in der voraussichtlich zu erwartenden Corona-Situation – frühestens ab März 2022 – für die durch das Land bestehende Testpflicht zur Testung in den Kinderbetreuungseinrichtungen herangezogen werden“, heißt es aus dem Rathaus.
Die Lollitest sollen jedoch nur ausnahmsweise dann herangezogen werden, wenn die Eltern der betroffenen Kinder einen nasalen Test verweigern. „Vorrangig soll auch in diesem Fall an die Eltern appelliert werden, externe Test-Zentren aufzusuchen“, heißt es von der Stadt. Eine Testung Zuhause bleibe weiterhin ausgeschlossen.
Teilerfolg für Initiative
Kann das als Teilerfolg für die Elterninitiative gewertet werden? Zumindest ein bisschen, sagt Marianne Markwardt von der Initiative. „Ich bin dankbar für die Eltern der ganz Kleinen, die in der Kita getestet werden. Für die ist das eine Erleichterung.“ Man habe allerdings die Sorge, dass nun die Schlussfolgerung gezogen werden könnte, das aufgrund einer geringen Nachfrage die Lollitests gar nicht gebraucht werden.

„Viele werden trotzdem weiterhin am Nachmittag in die offizielle Teststelle gehen. Es geht hier hauptsächlich um die morgendliche Zeitersparnis“, so Markwardt. Als Initiative stehe man weiter hinter den eigentlichen Zielen: „Wir hätten die Lollitests gerne für alle Kita-Kinder gehabt, ebenso die Möglichkeit, die Testung Zuhause machen zu können.“
SPD-Antrag zum Thema
Nur nasale Testung
Die bisherige Teststrategie, die in Abstimmung mit den Kitas festgelegt wurde, sah die Testung ausschließlich durch nasale Tests sowie die Durchführung in den städtischen Einrichtungen durch die Eltern unter Aufsicht der städtischen Mitarbeiter vor. Alternativ sei auch eine Testung in einer offiziellen Teststation mit Bescheinigung möglich.
Auf breiter Ebene akzeptiert
Dieser Entscheidung lag die Einschätzung des Gesundheitsamts des Landratsamts Schwarzwald-Baar-Kreis zugrunde, dass die Lollitests nicht die gleiche Sicherheit aufweisen, wie nasale Tests – geringere Sensitivität, mögliche Verfälschung durch vorherige Einnahme von Speisen oder Getränken. Laut Mitteilung aus dem Rathaus sei die Teststrategie auf breiter Ebene von den Eltern akzeptiert worden, nur wenige Eltern lehnten die nasalen Tests ab.

„Grundsätzlich halte ich die bisherige Teststrategie für richtig. Unser Ziel ist auch weiterhin, die Gesundheit der der Stadt anvertrauten Kinder und auch unserer Mitarbeiterinnen zu schützen und das Risiko einer Ansteckung möglichst gering zu halten“, sagt Oberbürgermeister Erik Pauly. Zudem wolle die Stadt Kinderbetreuungseinrichtungen auch in Zeiten einer sehr hohen Corona-Inzidenz offenhalten.
Situation jetzt anders
Dennoch sei die aktuelle Situation jetzt im Vergleich zu dem Entscheidungszeitpunkt im Dezember des Jahres 2021 anders. So habe man im Dezember 2021 aus Sicht aller Experten mit einer hohen Coronawelle im Januar 2022 zu rechnen gehabt. Des Weiteren sei noch nicht abschätzbar gewesen, ob die Welle aufgrund des Omikron-Virus zu deutlich weniger schweren Krankheitsverläufen führen würde.
Scheitelpunkt überschritten
Der Scheitelpunkt der Omikron-Welle sei Sicht der Experten inzwischen erreicht oder gar überschritten, sodass mit einem künftigen Rückgang der Inzidenzzahlen auch im Schwarzwald-Baar-Kreis zu rechnen sei. „Zudem hat sich aufgrund der konkreten Zahlen nachweislich auch im Schwarzwald-Baar-Klinikum gezeigt, dass die Zahlen der schweren Verläufe deutlich geringer ausfallen und die Patientenzahlen im Schwarzwald Baar Klinikum auf einem stabilen, moderaten Niveau stagnieren und Intensivpatienten kaum zu verzeichnen sind“, so Pauly weiter. Diese Fakten seien bei der aktuellen Entscheidungsfindung miteinbezogen worden.
Lieferung in rund drei Wochen
Eine Entscheidung für künftige Situationen solle damit nicht vorweggenommen sein. Das gelte insbesondere für eine denkbar neue Welle im Herbst des Jahres 2022 oder später. Die Beschaffung der Tests werde aufgrund der sehr hohen Nachfrage und der Lieferzeit, nach Auskunft von Sachgebietsleiterin Daniela Bernhard etwa drei bis dreieinhalb Wochen dauern.