Zum Ende des Jahres 2021 möchte der SÜDKURIER einerseits auf die vergangenen zwölf Monate zurückblicken, gleichzeitig aber auch bereits auf 2022 schielen. Das machen wir mit sechs Personen aus dem Städtedreieck Donaueschingen, Bräunlingen und Hüfingen. Alle haben von uns dieselben Fragen bekommen, welche sie persönlich beantwortet haben. Und das kam heraus:
Mit welcher treffenden Schlagzeile würden Sie das abgelaufene Jahr charakterisieren?

Ron Kruckow: „Ein sehr chaotisches Jahr.“
Silja Hofmann: „In kleinen Schritten zu mehr/früherer Normalität und dankbar, alle Chancen genutzt zu haben.“
Pia Ilg: „Ich finde eine Lebensweisheit recht treffend: Wenn dir jemand Steine in den Weg legt, versuche, das Beste daraus zu bauen.“
Christoph Köhler: „Fragen Sie Ihren Tierarzt oder Apotheker.“
Güney Birdüzer: „Ein zukunftsbeängstigendes Jahr mit vielen Fragezeichen.“
Alexandra Beyrle: „Ein turbulentes Jahr.“
Mit welchen persönlichen erfreulichen und negativen Entwicklungen verbinden Sie 2021?
Ron Kruckow: „Erfreulich ist, dass alle gesund geblieben sind in unserer Familie und es uns gut geht – trotz der momentanen Situation. Negativ ist leider, auch wenn ich es nicht mehr hören kann, dass Corona nie ein wirkliches Ende nimmt und dass sich so viel negativ verändert hat.“
Silja Hofmann: „Endlich waren wieder mehr künstlerische Projekte möglich. Wir durften wieder auf die Bühne und Freude mit unserer Musik bereiten. Aber Corona dominiert noch stark unser Leben und das Studium. Die Beschränkungen sind nach wie vor groß.“
Pia Ilg: „Corona hat wieder viel Angst, Unsicherheit und Einschränkungen mit sich gebracht. Meine Mitstreiter der Heimatzunft, und auch ich privat, versuchten stets das Positive zu sehen und zumindest für die Kindergruppe, das was erlaubt war, zu ermöglichen. Auch wenn das viel Hintergrundarbeit und Umstellungen bedeutet hat, konnten wir so einige Kindertanz- und Glockenproben, Treffen, sowie die Natur-Nikolausfeier durchführen und Kinderaugen strahlen lassen. Zudem konnten wir an unserer Generalversammlung neue Vorstandsmitglieder wählen und starten voller Motivation in das kommende Jahr.“
Christoph Köhler: „2021, was war das für ein Jahr! Corona kam in vielen neuen Versionen, da hoffe ich doch nicht, dass es sich ein Vorbild an der Lindenstraße genommen hat. Unsere Politik macht jetzt auf Verkehr und leuchtet ampelbunt, nicht dass sie die Ausfahrt aus dem Kreisverkehr verpassen. Genügend Material für tolle Sketche auf den Fasnetsbühnen des Landes, pardon: the Länds, hätte es gegeben. Schade Schokolade, aber s‘ goht degege. Nun ist es ja nicht so, als ob es 2021 nur Negatives zu berichten gab, nein, natürlich gab es auch viel Positives, wie Antigen- oder PCR-Tests.“
Güney Birdüzer: „Wir müssen wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Das hat 2021 gezeigt. Man sieht, welche Macht die Natur, die Umwelt hat. Daher ist es wichtig, dass die Menschen bodenständig und respektvoll werden – zueinander und zu ihrer Umwelt. Das Materielle darf nur zweitrangig sein.“
Alexandra Beyrle: „Erfreulich ist, dass wir die Baugenehmigung für unseren Bauernhof-Kindergarten bekommen haben – und dass es bereits mit dem Umbau losgegangen ist. Die Zeit war sehr vom Kindergarten geprägt, aber es ist schön, die Kinder heranwachsen zu sehen, und zu erleben, was sie alles mitbekommen und wie sie sich auf das neue Jahr freuen. Negativ waren die Hochs und Tiefs bei den Behördengängen. Manches in Bezug auf Freizeit und Familie ist auf der Strecke geblieben.“
Was erhoffen Sie sich für das neue Jahr in persönlicher, aber auch in gesellschaftlicher Hinsicht?
Ron Kruckow: „Ich erhoffe mir für alle in der Gesellschaft, dass wir bald wieder ein normales Leben führen können und alles wieder ein Stück weit zurückkommt, so wie es mal war. Für mich und meine Familie wünsche ich mir, dass alle weiterhin gesund bleiben und es uns weiterhin gut geht.“
Silja Hofmann: „Ich hoffe, dass der Kulturbereich nicht wieder besonders stark eingeschränkt wird. Und ich sehne mich nach einem normaleren Studium, in dem Begegnung gelebt werden darf, ich mich mit anderen austauschen und gemeinsam musizieren kann, in fremden Ländern neue Kulturen entdecken und erfahren kann. Gesellschaftlich wünsche ich mir, dass jeder etwas mehr an die anderen denkt und wir alle miteinander dafür einstehen, dass wir bald wieder ohne Abstandsregeln aufeinander zugehen können.“
Pia Ilg: „Auch ich hoffe natürlich, dass wir die Pandemie so gut es geht in den Griff bekommen. Und irgendwann zur ‚alten Normalität‘ zurückkommen. Für mich persönlich sind Impfung und Testungen ein guter Schritt. Und vor allem wünsche ich mir für alle Gesundheit, Zufriedenheit, Optimismus, Zuversicht und das Wichtigste: Zusammenhalt – dann schaffen wir es.“
Christoph Köhler: „Was ich für 2022 raten kann? Stehen Sie vom Stammtisch der selbsternannten Experten auf und unterhalten Sie sich doch auch mal über andere spannende Themen, zum Beispiel über das Wetter. Ich wünsche allen ein stressfreies und besinnliches Weihnachtsfest, sowie einen guten Rutsch. Auf ein neues und gutes Jahr 2022, bleibt gesund!“
Güney Birdüzer: „Ich hoffe, 2022 die richtigen Entscheidungen zu treffen – in geschäftlicher Hinsicht. Privat wünsche ich mir Gesundheit für alle und dass wir wieder lernen, die wichtigen Dinge im Leben zu schätzen. So wie wir jetzt agieren ist es problematisch. Auf gesellschaftlicher Ebene sollten alle mitdenken – für das Miteinander. Und so muss auch gehandelt werden, damit wir wieder Normalität bekommen. Dazu müssen wir alle an einem Strang ziehen. Ich hoffe, die Politiker treffen dafür die richtigen Entscheidungen.“
Alexandra Beyrle: „Ich freue mich darauf, wenn der Bauernhof-Kindergarten startet. Die Zeit war sehr turbulent. Ich habe noch nie zuvor solch ein Projekt gestemmt. Ich hoffe, dann auch wieder mehr Zeit zu haben. Auch hoffe ich, dass wir besser mit der Corona-Situation umgehen – und sich nicht alles um dieses Thema dreht. Bei unserem Projekt freue ich mich darauf, die Kinder aufwachsen zu sehen, wie sie viel mit der Natur erleben. Die Gesellschaft sollte den Fokus nicht immer auf das Schnelllebige legen, sondern auf die Dinge, die wirklich wichtig sind: Natur und Familie. Ich hoffe, das wird besser.“