Wenn Maschinen beigebracht werden soll, menschenähnliche Fähigkeiten zu erlernen, ist von Künstlicher Intelligenz (KI) die Rede. KI beginnt unseren Alltag zu durchdringen. Mitunter ohne dass es wir es merken. Wo tangiert sie schon heute unser Arbeitsleben?

Bei IMS Gear wird KI gezielt eingesetzt

Nachgefragt beim größten industriellen Arbeitgeber in Donaueschingen: Matthias Schirmer, Vice President Digital Information & IT bei IMS Gear, sagt, bei IMS Gear seien KI-Systeme im Einsatz. Dies vorrangig in den Bereichen Bildverarbeitung, maschinelles Lernen und der Prozessautomatisierung. Der Einsatz von KI-Technologien werde über eine unternehmensinterne Richtlinie geregelt.

„KI ist nicht die allein seligmachende Lösung für jedwede Aufgabenstellung, sondern ein Werkzeug, dass gezielt eingesetzt werden muss, ...
„KI ist nicht die allein seligmachende Lösung für jedwede Aufgabenstellung, sondern ein Werkzeug, dass gezielt eingesetzt werden muss, um positive Wirkung zu entfalten“, sagt Matthias Schirmer, IMS Gear, Vice President Digital Transformation. | Bild: Ims Gear

In allen Themen werden die Mitarbeitenden bedarfsorientiert fortgebildet. Insgesamt sei die Akzeptanz bei den Nutzern durchweg positiv. Die bisherigen Erfahrungen würden sich mit der Erwartungshaltung an den Einsatz von KI-Technologie decken. „KI ist nicht die allein seligmachende Lösung für jedwede Aufgabenstellung, sondern ein Werkzeug, dass gezielt eingesetzt werden muss, um positive Wirkung zu entfalten“, stellt Matthias Schirmer klar.

Roboter im Einsatz: Prozessautomatisierung ist eines der Anwendungsfelder, in denen IMS Gear KI-Technologien einsetzt.
Roboter im Einsatz: Prozessautomatisierung ist eines der Anwendungsfelder, in denen IMS Gear KI-Technologien einsetzt. | Bild: IMS Gear

Bei der Naturenergie AG gibt es KI-Schulungen

Alexandra Edlinger, Pressestelle, schreibt, dass die Naturenergie AG Künstliche Intelligenz (KI) in verschiedenen Bereichen nutzt, um Effizienz und Präzision zu steigern. Eine unternehmensübergreifende Gruppe arbeite daran, KI in der Naturenergie-Gruppe einzusetzen und möglichst viele Mitarbeitende in die Lage zu versetzen, KI zu nutzen und potenzielle KI-Anwendungsfälle zu erkennen.

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Jedem Mitarbeitenden stehe eine Reihe virtueller KI-Schulungen zur Verfügung, die von der Ethik über die Anwendung bis zur Programmierung sämtliche Aspekte künstlicher Intelligenz umfasse. „Außerdem stellen wir sicher, dass sämtliche Mitarbeitenden die Schulung nach EU-Verordnung zur künstlichen Intelligenz absolvieren“.

Die IHK verzeichnet Nachfrage nach KI-Kursen

Christine Schuler, Referentin für Marketing und Digitalisierung bei der IHK Akademie VS, berichtet von einer starken Nachfrage nach den angebotenen KI-Kursen seitens der Mitgliedsfirmen der IHK. Themen seien der Einsatz von KI im Einkauf, in der Buchhaltung, im Büromanagement.

Christine Schuler, Referentin für Marketing und Digitalisierung in der IHK-Akademie, berichtet von einer starken Nachfrage zu den ...
Christine Schuler, Referentin für Marketing und Digitalisierung in der IHK-Akademie, berichtet von einer starken Nachfrage zu den angebotenen KI-Kursen. | Bild: Johann Müller-Albrecht

Daneben können Interessenten auch Zertifikate erwerben als Data-Analyst, zum Grundverständnis von Datenmanagement, oder auch als KI-Manager in Betrieben, ein bundesweiter Kurs.

Man arbeite mit Dozenten von Hochschulen zusammen und erwarte, künftig noch mehr unterschiedliche Kurse anbieten zu müssen. Die IHK biete auch den KI-Kompass an, einen Navigator durch die Welt der KI in der Region.

In der Bauverwaltung Donaueschingen arbeitet schon KI

Beatrix Grüninger von der Stadtverwaltung Donaueschingen sagt, man prüfe derzeit in mehreren Fachbereichen den zielgerichteten und bedarfsgerechten Einsatz von Systemen mit Künstlicher Intelligenz, um Verwaltungsprozesse zu optimieren, serviceorientiert und zukunftsfähig auszurichten.

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So komme im Bauverwaltungsamt bereits eine KI-gestützte Datenverarbeitung im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens zum Einsatz. Mitarbeiter würden jeweils vom Hersteller auf das entsprechende KI-System geschult. Bei dem demnächst geplanten Einsatz des intelligenten Lichtbilderfassungsgeräts im Amt für Öffentliche Ordnung werde mit einer hohen Nutzerakzeptanz gerechnet.

Dies führe zu einer spürbaren Entlastung im täglichen Verwaltungsbetrieb und einer Verbesserung des Bürgerservices. Da man von einem fortschreitendem Ausbau des KI-Einsatzes ausgehe, werde man mehr und mehr interne Schulungen ergänzend durchführen.

Im Landratsamt testet eine Arbeitsgruppe KI

Heike Frank von der Pressestelle des Landratsamtes gibt folgende Auskunft: Aktuell seien im Landratsamt noch keine KI-Systeme im Einsatz. Das Amt für Digitalisierung habe eine Arbeitsgruppe initiiert. Diese teste derzeit intensiv ein System, das eine datenschutzkonforme Nutzung der gängigen Large Language Models (LLMs) wie beispielsweise ChatGPT oder anderen Systeme ermögliche.

Gemeinsam mit anderen Landratsämtern beobachte das Amt für Digitalisierung den Markt, um weitere KI-Instrumente ausfindig zu machen.

Sick sieht KI aus zwei Blickwinkeln

Das Unternehmen Sick betrachte Künstliche Intelligenz aus zwei Perspektiven, sagt Niels Syassen, Sick-Vorstandsmitglied für Technology & Solutions. Wie könne man KI für den bestmöglichen Kundennutzen der Sensorlösungen einsetzen – und wie nutze man KI innerhalb der Organisation, um besser und effizienter zu arbeiten.

Im Sick-Produktportfolio gebe es hierzu bereits zahlreiche KI-Beispiele, sagt Sick-Vorstandsmitglied für Technology & Solutions, Niels ...
Im Sick-Produktportfolio gebe es hierzu bereits zahlreiche KI-Beispiele, sagt Sick-Vorstandsmitglied für Technology & Solutions, Niels Syassen. | Bild: Nils Hendrik Mueller

Im Sick-Produktportfolio gebe es hierzu bereits zahlreiche KI-Beispiele in den Bereichen kamerabasierter Sensorik, etwa für die Qualitätskontrolle in Fertigungsprozessen, oder in der sensorbasierten Zustandsüberwachung von industriellen Produktionsanlagen.

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Im Rahmen der internen KI-Initiativen hätten sich Kollegen aus verschiedenen Bereichen zusammengeschlossen. Dort würden Richtlinien für den Umgang mit KI bei Sick erarbeitet oder neue Angebote auf dem Markt getestet.

Zu KI biete Sick zahlreiche Schulungen und Weiterbildungen in unterschiedlichen Formaten an. Sick werde weiter in den Ausbau seiner Industrial AI-Kompetenzen investieren.

Lidl verbessert mit KI Arbeitsabläufe

Die Pressestelle von Lidl Deutschland gab diese Auskunft zur Anfrage: „Lidl in Deutschland beschäftigt sich grundsätzlich mit den Einsatzmöglichkeiten von KI in der Logistik und nutzt bereits heute Daten aus bestehenden Systemen, um Arbeitsabläufe zu analysieren und sie mit Hilfe von Business Intelligence und KI zu verbessern. Bitte haben Sie jedoch Verständnis dafür, dass wir zu internen Prozessen keine Angaben machen möchten.“