Es soll der Kassenleiter im Hüfinger Rathaus gewesen sein, der die drei Millionen Euro im Januar noch an die Greensill-Bank überwiesen hat – trotz eines B-Rathings. Ein kleiner Angestellter ist also dafür verantwortlich, dass die Stadt Hüfingen drei Millionen Euro an die Greenshill-Bank überweisen hat und das zu einem Zeitpunkt, als die das Geldinstitut schon gar nicht mehr als eine Anlagemöglichkeit für die städtischen Finanzen in Betracht gezogen werden hätte sollen.
Ist damit nun alles aufgearbeitet? Nein, denn Kollmeier betont zwar, dass jeder Fehler macht und stellt sich quasi vor seinen Mitarbeiter. Das ganze Vorgehen wirft aber die Frage auf, warum und wie ein Mitarbeiter im Alleingang eine solche Transaktion machen kann, ohne dass irgendjemand das geprüft haben soll. Gibt es im Hüfinger Rathaus für eine solche Geldsumme kein Vier-Augen-Prinzip? Immerhin handelt es sich um eine siebenstellige Summe und keine 6,80 Euro.
Oder waren gar mehr Leute informiert, aber der Kassenleiter hat eben auf das Knöpfchen gedrückt und dient jetzt als idealer Sündenbock? Sollte die unterste Ebene im Rathaus wirklich die Verantwortung tragen? Denn normal ist es eigentlich eher anders herum. Wer an der Spitze steht, trägt die meiste Verantwortung und sollte diese auch übernehmen – und zwar auch für die Fehler seiner Mitarbeiter.