Löffingen – Die Verabschiedung der vier Ortsvorsteher Manfred Furtwängler (Göschweiler), Martin Lauble (Reiselfingen), Petra Kramer (Bachheim) und Annette Hilpert (Dittishausen) in der Bürgerhalle im Löffinger Ortsteil Göschweiler war feierlich und dennoch kurzweilig. Musikalisch wurde sie von der Trachtenkapelle gestaltet.
Es war ein Abend gespickt mit Laudationen durch Bürgermeister Tobias Link und Vereinsvertreter der Ortsteile, ergänzt durch ein Video-Grußwort aus Berlin vom Bundestagsabgeordneten Felix Schreiner, der den Mut und das Engagement der Ortsvorsteher würdigte. Eine besondere Botschaft ging an den Dienstältesten, Manfred Furtwängler, dem Steffen Jäger, der Präsident des baden-württembergischen Gemeindetags, ebenfalls per Video dankte. Die Ortsvorsteher wurden mit begeistertem Beifall verabschiedet, wobei nur das kommunalpolitische Urgestein Furtwängler in den Ruhestand geht, während die anderen noch als Gemeinde- oder Ortschaftsräte aktiv bleiben.
„Wissen, Tatkraft, Herzblut“
„25 Jahre lang hat Manfred Furtwängler nicht nur den Ort Göschweiler, sondern auch die Gesamtstadt Löffingen mit Wissen, Weitsicht, Tatkraft und Herzblut geprägt“, erklärte Bürgermeister Link. Er habe Demokratie in vielen Gesprächen, aber auch mit Taten vorgelebt. Vor allem habe er sich für die Menschen und die Vereine tatkräftig eingesetzt, sei es beim Clubhaus-Umbau, im Kindergarten, bei der Feuerwehr, in der Kirche – eigentlich in jedem Verein und jeder Institution. Sein Ziel, Göschweiler als Gemeinschaft zu prägen, habe sich auch bei der 1200-Jahr-Feier gezeigt, die sogar den Bischof nach Göschweiler brachte.
Auch die Vereine und sein Nachfolger hatten für den scheidenden Ortsvorsteher nur Dank und Anerkennung. Manfred Furtwängler selbst, der sichtlich ergriffen war, erinnerte bei der Feier an so manchen Meilenstein in seiner langen Amtszeit, doch vor allem auch an das großartige Ehrenamt, welches in Göschweiler aktiv gelebt werde.
Auf eine lange kommunalpolitische Erfolgsgeschichte blickt auch Martin Lauble zurück, der 20 Jahre lang für seinen Heimatort Reiselfingen und außerdem als Löffinger Gemeinderat und Bürgermeisterstellvertreter tätig war. Nach dem Tod des langjährigen Ortsvorstehers Emil Frei übernahm er das Ruder, unterstützt von seinem Vize Willi Frey, den Lauble besonders hervorhob. Der größte Meilenstein seiner Amtszeit war die 800-Jahr-Feier mit ihrem Mittelaltermarkt und über 700 Stelen. „Manfred Lauble suchte immer nach Lösungen, nie nach Problemen, so auch bei der Erweiterung der Kiesgrube“, sagte Tobias Link. Ihn zeichneten offene Kommunikation, Beharrlichkeit, ein realistischer Blick und vor allem seine gelebte Bürger- und Vereinsnähe aus. In große Fußstapfen war auch die Bachheimer Ortsvorsteherin, Petra Kramer, getreten, die das Amt zehn Jahre lang mit Menschlichkeit und Verantwortung geführt hat. Auch für sie stehen das Ehrenamt, welches sie selbst vorlebt, und die Gemeinschaft der Bürger an erster Stelle. Erster großer Stein, der in ihrer Amtszeit mit Mut und Weitsicht weggerollt wurde, war die Schließung des Kindergartens. Dieser wurde durch den Waldkindergarten ersetzt. Außerdem bewährte sich Kramer beim großen Unwetter als Krisenmanagerin vor Ort. Die dienstjüngste Ortsvorsteherin, Annette Hilpert, die fünf Jahre lang im Amt war, prägte die Lebenskultur in ihrer Heimatgemeinde Dittishausen mit Engagement und Herzblut. Ehrenamt lebte sie als Vorsitzende der Weiler Kapelle und als Kämpferin für das Milchhisli als Einkaufs- und Kommunikationsort vor. In ihrer Amtszeit wurde auch ein neuer Weg im Bauwesen beschritten: in Dittishausen werden Tiny-Häuser ins Ortsbild integriert.