Mönchweiler Erst wenige Wochen ist es her, dass die im Naturschutzgebiet Gifizenmoos erfolgten Renaturierungsmaßnahmen der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Jetzt muss schon wieder ein Bagger anrücken.
Hauptgrund ist ein Biber, wie Stefan Walther, Geschäftsführer des Landschaftserhaltungsverbandes Schwarzwald-Baar, erklärt. Bereits auf den ersten Blick ist im Gifizenmoos zu erkennen, dass hier ein Biber unterwegs ist. Zahlreiche Bäume sind angenagt, einige bereits umgefallen. Noch mehr Sorge macht dem Fachmann aber, dass der Biber bereits versucht hat, sich durch den Damm des sogenannten Eisstockweihers zu graben. Einzig das dichte Wurzelwerk einer Kiefer stoppte das Tier.
Dass sich hier ein Biber ansiedelt, damit haben die Fachleute nicht unbedingt gerechnet. Es sei aber wohl ein Jungtier vom Wolfteich ins Gifizenmoos gezogen, so Stefan Walther. Noch im September und damit vor der Winterruhe der Tiere wird das Wasser des Weihers um gut einen Meter abgesenkt. In den Damm werden Schutzgitter eingearbeitet.
Außerdem wird man am kleineren Weiher, mit dem Steg, einen knapp 20 Quadratmeter großen Vorfluter gestalten. Dieser soll als Filter dazu beitragen, den Nährstoffgehalt des Wassers zu senken. Mehrfach mussten im Sommer Algen aus dem Weiher gefischt werden.
Dass im Gifizenmoos Nacharbeiten notwendig werden, überrascht Stefan Walther nicht. Zwar sei das Ziel hier irgendwann ein stabiles Ökosystem zu haben, das sei aber ein „dynamischer Prozess“, erklärt er. Der Schutz der Artenvielfalt sei nur mit unterstützenden Eingriffen möglich, denn in Deutschland habe man eigentlich überall eine Kulturlandschaft.
Insgesamt ist Stefan Walther mit der Entwicklung des Gebiets sehr zufrieden. Es haben sich bereits zahlreichen Insekten und Amphibien angesiedelt. Laich von Kröten, Molchen und Grasfröschen wurde bereits gesehen. Und auch viele Libellen konnten schon beobachtet werden.