Raumschaft Triberg Seit vielen Jahren sind freilaufende Katzen ein Problem, vor allem der ungezügelten Vermehrung wegen. Dem wollten die Tierschutzvereine flächendeckend mit der Katzenschutzverordnung entgegentreten, so dass wenigstens Hauskatzen mit Auslauf kastriert werden müssen.
Laut Jaqueline Hettich, Vorsitzende des Tierschutzvereins Triberg und Umgebung, sei die Katzenschutzverordnung in der Raumschaft mittlerweile in allen Gemeinden angenommen. Dennoch stellen vor allem Jäger immer wieder fest, dass Vögel und andere Kleintiere regelmäßig Opfer der Stubentiger werden. „Viele Millionen Vögel fallen heute in Deutschland freilaufenden Katzen zum Opfer. Spezielle Halsbänder mit Glöckchen sind aufgrund der Jagdmethode der Katzen zumeist nicht hilfreich“, so die Aussage der Waidmänner.
Dazu hat der Tierschutz eine deutliche Meinung. „Ich würde das Problem weniger den Freigängerkatzen anhaften wollen, da diese regelmäßig gefüttert werden und nur zum Zeitvertreib jagen. Das größte Problem für die Vögel und andere Kleintiere stellen meiner Meinung nach verwilderte Hauskatzen dar“, so Jacqueline Hettich. Diese seien gezwungen, ihren Nahrungsbedarf komplett durch die Jagd zu decken. „Wenn es uns gelingt, die Bestände verwilderter Hauskatzen zu reduzieren – was wir Jahr für Jahr versuchen und was durch die Katzenschutzverordnung auch ein gutes Stück erleichtert wird – wäre das Problem deutlich geringer“, so ihre Hoffnung. Allerdings steht dem die Vermehrungsrate der verwilderten Hauskatzen ein Stück weit entgegen, denn wo früher vor allem Herbstkatzen kaum eine Überlebenschance hatten, brächten heutzutage unkastrierte Katzen gut drei Würfe im Jahr durch.
Bevölkerung ist sensibilisiert
Erleichtert werde die Bekämpfung extremer Vermehrung vor allem durch die vermehrte Kastration von Katern, wenn man ihrer habhaft werde, denn ein Kater könne immer decken. Erfreut zeigt sich Jaqueline Hettich aber dennoch: „Aktuell haben wir viel mehr Kastrationsaktionen als in den vergangenen Jahren.
Die Bevölkerung ist derzeit sensibilisiert für das Thema und deutlich aufmerksamer als zuvor – was wir allerdings schon so erwartet hatten“, erklärte sie im Gespräch mit der Redaktion. Leider sei dieser Mehraufwand personell eine Herausforderung, die man aber meist noch gut gemanagt bekomme. Viel stärker werde der Tierschutzverein aber durch die entstandenen zusätzlichen Kosten belastet, gleichzeitig gehe durch die Inflation die Spendenbereitschaft zurück. „Langfristig betrachtet ist die Katzenschutzverordnung allerdings immer noch die einzige und zugleich nachhaltigste Lösung“, ist Hettich sicher. „Wir haben zum Glück überwiegend kooperative Katzenhalter“, zeigt sie sich erfreut. Ein paar schwierige Fälle gebe es allerdings auch, da versuche man immer eine kooperative Lösung für alle zu finden. „Wenn wir allerdings nur angelogen werden, arbeiten wir gut mit den Ordnungsämtern der Region zusammen, die im Zweifelsfall einen netten Brief an die Halter schreiben, um die Verordnung mit einer Fristsetzung durchzusetzen. Das aber ist zum Glück äußerst selten der Fall“, erklärte Jacqueline Hettich abschließend.