„Vor eineinhalb Wochen gab es die ersten Gespräche. Dann ging alles sehr schnell“, sagt Klaus Kricks. Der Centermanager des Schwarzwald-Baar-Centers spricht über den Impfstützpunkt, der binnen kurzer Zeit in den ehemaligen Räumen eines Discounters entstanden ist. Am Donnerstag, 25. November, nimmt der Stützpunkt seine Arbeit auf, am Tag zuvor nannten Landrat Sven Hinterseh, VS-Oberbürgermeister Jürgen Roth und Stützpunkt-Leiterin Anne Derday vor Ort Details zum Impfvorhaben im Einkaufszentrum.

Am Mittwoch wird der Impfstützpunkt von Landrat Sven Hinterseh (Zweiter von links), VS-Oberbürgermeister Jürgen Roth (daneben) und ...
Am Mittwoch wird der Impfstützpunkt von Landrat Sven Hinterseh (Zweiter von links), VS-Oberbürgermeister Jürgen Roth (daneben) und Stützpunktleiterin Anne Derday (Mitte) vorgestellt. | Bild: Matthias Jundt

„Nach dem Abbau des Kreisimpfzentrums in der Schwenninger Tennishalle hatte es zunächst zwei Mobile Impfteams gegeben. Als man merkte, dass die zu wenig sind, kam eines dazu. Aber auch das reicht nicht aus. Die Impfteams sind an ihre Grenzen gestoßen“, sagt Landrat Hinterseh. Es sei dann klar gewesen, dass man eine zentrale Anlaufstelle für die Impfungen brauche und mit dem Schwarzwald-Baar-Center habe man die schnell gefunden.

Statt „Zentrales Impfzentrum“ heißt es jetzt „Impfstützpunkt“.
Statt „Zentrales Impfzentrum“ heißt es jetzt „Impfstützpunkt“. | Bild: Matthias Jundt

Ab Donnerstag, so Anne Derday, die bereits das Kreisimpfzentrum geleitet hatte, wird in den ehemaligen Räumlichkeiten des Discounters Aldi gegen Covid geimpft: „Geöffnet sein wird der Stützpunkt montags bis freitags von 15 bis 20 Uhr und samstags von 11 bis 19 Uhr. Unter der Woche können wir etwa 300 Impfungen schaffen, am Wochenende sind es 500.“

Aufgebaut sind zunächst zwei Impfstraßen. „Wir wussten, dass da noch was kommt und haben zum Glück alles eingelagert“, sagt OB Roth und meint damit die Holzstellwände und das übrige Mobiliar, aus dem die Impfstraßen aufgebaut wurden. Eine Straße besteht aus dem Wartebereich, der Annahmestelle, einem weiteren kleinen Wartebereich, der Aufklärungskabine, der Impfkabine und dem Beobachtungsbereich. Außerdem gibt es einen Notfallbereich.

Gang durch den Impfstützpunkt Video: Matthias Jundt

„Wir könnten auch noch eine dritte Impfstraße aufbauen. Wir haben alles so angelegt, dass das möglich wäre. Allerdings fehlt uns das Personal. Wir brauchen dringend medizinische Fachangestellte und Mitarbeiter für die Administration (MFA)“, sagt Stützpunktleiterin Derday.

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Aktuell gebe es 2,4 MFA-Stellen und 2,4 Admin-Stellen. Die werden vom Kreis bezahlt. Derday: „Hinzu kommen drei Ärzte, immer ein Arzt mehr als die Anzahl der Impfstraßen. Das muss so sein, falls ein Arzt ausfällt, weil er sich um einen Notfall kümmern muss. Dann können die Impfungen dennoch weitergehen.“ Benötigt werden am Villinger Stützpunkt für eine weitere Impfstraße aber jeweils vier medizinische Fachangestellte, Administratoren-Mitarbeiter und Ärzte.

OB Roth bei der Aufnahme vor seiner dritten Impfung.
OB Roth bei der Aufnahme vor seiner dritten Impfung. | Bild: Matthias Jundt

OB Roth warb am Mittwoch nochmals eindrücklich für die Impfung: „Es geht nicht nur ums Boostern, sondern auch um die Erkenntnis, dass man sich schützt und damit schwere Krankheitsverläufe verhindert, die dann nicht im Krankenhaus landen. Die Opfer, die wir den Krankenhausmitarbeitern abverlangen, ist immens.“

OB Roth lässt sich boostern Video: Matthias Jundt

Seinen eigenen Beitrag leistete der Oberbürgermeister dann auch gleich am Mittwoch, er erhielt vor Ort seiner Booster-Impfung. Alle anderen können ab Donnerstag vorbeikommen – ob für die erste, die zweite oder die dritte Spritze. Verabreicht werden zunächst die Vakzine von Biontech und Johnson&Johnson. Ab dem 6. Dezember wird es laut Stützpunkt-Leiterin Derday auch Moderna geben.

Und nach der Impfung gibt es den Eintrag ins Büchlein.
Und nach der Impfung gibt es den Eintrag ins Büchlein. | Bild: Matthias Jundt

Kommen kann zunächst jeder, der möchte – ohne Terminvereinbarung: „Wir nutzen die kommenden Tage, um zu schauen, wie wir das organisatorisch machen“, sagt Landrat Hinterseh. Denkbar sei beispielsweise ein Ticketsystem. So könne man die Wartezeit im Schwarzwald-Baar-Center verbringen, bis man die Impfung erhält. Möglich sei auch ein Online-Buchungssystem.

(Von links): Barbara Fink (Ärztliche Koordinatorin), Landrat Sven Hinterseh, Centermanager Klaus Kricks, Stützpunkt-Leiterin Anne ...
(Von links): Barbara Fink (Ärztliche Koordinatorin), Landrat Sven Hinterseh, Centermanager Klaus Kricks, Stützpunkt-Leiterin Anne Derday, VS-OB Jürgen Roth, Dr. Matthias Geiser (Geschäftsführer des Schwarzwald-Baar-Klinikums) und Arnold Schuhmacher (Leiter des Amts für Katastrophenschutz). | Bild: Matthias Jundt

Weiterer Impfstützpunkt

Diese Erkenntnisse könnten dann auch in einen weiteren Impfstützpunkt einfließen. Wie Landrat Hinterseh sagt, plane der Kreis aktuell einen weiteren in Donaueschingen. Bis Ende kommender Woche wolle man den Plan umgesetzt haben. Über mögliche Standorte wurde noch nichts gesagt.

Hier sind die Impfwilligen am Ziel.
Hier sind die Impfwilligen am Ziel. | Bild: Matthias Jundt