Zum zweiten Mal innerhalb von drei Wochen haben Landwirte bei Döggingen gegen die von der Bundesregierung angekündigten Subventionskürzungen protestiert.

Zu der Kundgebung am Sonntagabend, 21. Januar, seien Teilnehmer mit etwa 200 Traktoren bekommen, berichtet Thomas Meyer, Leiter der Bezirksstelle Donaueschingen des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands (BLHV).

Ein Mahnfeuer setzt den Höhepunkt des Landwirte-Protest am Sonntag, 21. Januar, bei Döggingen. Erneut reisten mehrere hundert Landwirte ...
Ein Mahnfeuer setzt den Höhepunkt des Landwirte-Protest am Sonntag, 21. Januar, bei Döggingen. Erneut reisten mehrere hundert Landwirte mit Traktoren und anderen schweren Fahrzeugen an. | Bild: Thomas Meyer

Weitere Teilnehmer seien mit ihren Privatautos dazugestoßen. Der BLHV als Organisator der Kundgebung habe erneut ein Mahnfeuer als Ausdruck des Protests gewählt.

Symbolische Verbrennung

Für die Kundgebung wurde wieder ein Feldweg neben der B31 am Rande des Bräunlinger Ortsteils gewählt. „Symbolisch wurde hier das sogenannte letzte Hemd verbrannt“, so Meyer. Der Protest war zwei Tage zuvor angekündigt worden.

Das könnte Sie auch interessieren

Im Vergleich zu der Protestverstaltung am 3. Januar, bei der 300 auf Traktoren aus mehreren Landkreise angereiste Landwirten teilgenommen hatten, war jetzt die Zielgruppe des Bauernprotestes breiter angelegt worden.

Unter dem Motto „Gemeinsam für den Mittelstand“ sei das Mahnfeuer am Sonntag, 21. Januar, auch als Einladung an Handwerker und Bürger zu sehen gewesen.

Rund 200 Landwirte nehmen nach Angaben des BHLV bei der Protestaktion bei Döggingen teil.
Rund 200 Landwirte nehmen nach Angaben des BHLV bei der Protestaktion bei Döggingen teil. | Bild: Thomas Meyer

Dabei, so betonte Meyer, distanziere sich der BLHV deutlich von rechten Gedanken und Umsturzfantasien.

Dies sei auch durch die beiden Redner des Abends so gesagt worden. Dies waren Uwe Münzer aus dem Vorstandsteam BLHV-Kreisverband Donaueschingen und Clemens Hug aus dem BLHV-Kreisvorstand Villingen.

Der Schulterschluss mit dem Mittelstand und die Absage an Verschwörungstheorien gehörten zu den Inhalten der Reden beim Mahnfeuer.
Der Schulterschluss mit dem Mittelstand und die Absage an Verschwörungstheorien gehörten zu den Inhalten der Reden beim Mahnfeuer. | Bild: Thomas Meyer

Es werde weitere Veranstaltungen geben, um für die Anliegen der bäuerlichen Familienbetriebe zu demonstrieren, so der BLHV-Bezirksvorsitzende weiter.

Schon diese Woche rufe der Deutsche Bauernverband dazu auf, auch gegen die schrittweise Rücknahme des Agrardiesel-Privilegs zu protestieren.

In Stuttgart, darauf weist Meyer hin, sei am 30. Januar eine vom Landes-Bauernverband organisierte Protestveranstaltung geplant.

Beide Abgeordnete müssen passen

Zur Veranstaltung am Sonntag hatte der BLHV auch die beiden Bundestagsabgeordneten Thorsten Frei (CDU) und Derya Türk-Nachbaur (SPD) eingeladen. Sie kamen nicht.

Meyer entschuldigt dies mit der kurzfristigen Einladung. Beide Abgeordnetenbüros hätten ihm bedauernd geantwortet. Mit beiden sei man aber im Dialog. Es hätten bereits Gespräche in Villingen stattgefunden.