Dorothea Lüdorf ist eine absolute Tierliebhaberin. Die Liebe zu den Pferden entdeckte sie schon als junges Mädchen. „Mit neun Jahren habe ich ganz klassisch angefangen, Reitunterricht zu nehmen“, erklärt sie.

Knapp fünf Jahre später folgten ihre ersten Reitbeteiligungen in ihrer Heimat bei Emmendingen. Vor vier Jahren erfüllte sich die junge Frau schließlich einen lang gehegten Traum und kaufte sich ein eigenes Pferd: ihre Ardenner-Stute mit dem Namen Tarja.

Im Internet stieß sie eines Tages auf ein Angebot von anderen Pferdebesitzern aus ferneren Regionen, die Kindern die Möglichkeit gaben, Pferdezeit als Geschenk in Anspruch zu nehmen. Die Idee gefiel ihr auf Anhieb und so schaute sie gleich, ob in ihrem Umkreis auch jemand so etwas anbot.

Da sie nicht fündig geworden war, beschloss Dorothea Lüdorf kurzerhand, selbst diejenige zu sein, die ein paar Stunden gemeinsame Zeit mit ihrem Pferd an bedürftige Kinder verschenken wollte.

„Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie schwierig es war und wie sehr ich meine Eltern beknien musste, bis ich endlich reiten durfte“, blickt die begeisterte Reiterin in die Zeit ihrer eigenen Kindheit zurück. Da das Reiten kein günstiges Hobby sei, gebe es viele Familien, die sich das nicht leisten könnten.

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Mit ihrem Angebot an geschenkter Pferdezeit können auch diese Kinder einmal in den Genuss kommen, sich ein paar Stunden mit einem Pferd zu beschäftigen, erklärt Dorothea Lüdorf ihre Motivation, sich hier für bedürftige Kinder aus finanziell schwachen Familien oder Kinder mit Beeinträchtigungen einzusetzen.

Dorothea Lüdorf aus Blumberg freut sich über viele Anfragen und Bewerbungen, damit sie möglichst vielen Kindern in der Vorweihnachtszeit ...
Dorothea Lüdorf aus Blumberg freut sich über viele Anfragen und Bewerbungen, damit sie möglichst vielen Kindern in der Vorweihnachtszeit eine Freude bereiten kann, indem sie gemeinsamen Zeit mit ihrem Pferd Tarja verschenkt. | Bild: Dorothea Lüdorf

Viel Freude an der Aktion

Zweimal hat sie ihre Pferdezeit bereits in ihrer früheren Heimat Emmendingen angeboten und dabei sehr gute Erfahrungen gemacht. „Kinder und Tiere funktionieren eigentlich immer gut zusammen und so hatten beide Seiten immer viel Freude an der Aktion.“

Ein fixes Schema zur Auswahl der Kinder hat sie nicht. „Ich verlasse mich da in der Regel auf mein Gefühl, das mich leitet, welchem Kind ich hier etwas besonders Gutes tun kann“, erläutert die junge Frau. Grundsätzlich versucht sie natürlich, dieses Erlebnis möglichst vielen Kindern zu ermöglichen.

Etwas an Bedürftige zurückgeben

Nachdem die junge Frau vor etwa anderthalb Jahren nach Blumberg gezogen ist, führte sie ihr Angebot auch hier in der Region fort und will es in diesem Jahr wiederholen: „Nachdem ich aus eigener Erfahrung weiß, wie es ist, wenn man nichts hat und wie gut es tut, wenn einem anderen Menschen helfen, möchte ich gerne auch in sozialer Hinsicht etwas an Bedürftige zurückgeben.“ Da die gelernte Hauswirtschafterin derzeit auf Arbeitssuche ist, möchte sie die freie Zeit zudem sinnvoll nutzen und anderen etwas Gutes tun.

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Stattfinden soll die Aktion an einem der Adventswochenenden. Die Kinder dürfen die Pferde putzen, geführt darauf reiten, anschließend füttern und streicheln. Fotos können ebenfalls gemacht werden.

Das Ganze dauert je nach Wetter etwa drei bis vier Stunden. Voraussetzung für eine Teilnahme ist, dass das Kind gut sitzen und sich selbstständig festhalten kann und mit den Eltern eigenständig zum Stall in Engen-Zimmerholz fahren kann, da es dorthin keine Verbindungen mit dem öffentlichen Nahverkehr gibt. Die Eltern sollten während der gesamten Zeit vor Ort bleiben.

Sollte die Nachfrage groß genug sein, hat sich auch eine weitere Frau aus demselben Stall bereit erklärt, ihre beiden Pferde ebenfalls mit zur Verfügung zu stellen, um möglichst vielen Kindern dieses kostenlose Angebot zu ermöglichen und eine vorweihnachtliche Freude zu bereiten.

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