Die Probe soll sich derzeitig zur weitergehenden Typisierung im Labor befinden, so das Amt. „Das Gesundheitsamt verfolgte, wie in positiv bestätigten Coronavirus-Fällen üblich, die Infektionsketten. Dabei wurde auch ein Schüler der Carl-Orff Schule in Villingen als Bestandteil der Infektionskette ermittelt. Zwei weitere Infektionen mit Personen, die mit der Carl-Orff-Schule in Verbindung stehen, wurden ebenfalls ermittelt“, heißt es in der Mitteilung weiter.
Das Gesundheitsamt hat einen schnellstmöglichen Termin für einen Abstrich aller Personen im schulischen Umfeld organisiert. Bei diesem Termin werden rund 230 Personen auf eine
Coronavirus-Infektion getestet. Positive Testergebnisse sollen zusätzlich auf eine Mutation überprüft werden.
Das Landratsamt, als Träger der Carl-Orff-Schule, des Schulkindergartens und des Betriebskindergartens hat aufgrund dieser festgestellten Coronavirus-Infektion mit Verdacht auf Mutation die Einrichtungen vorsorglich sofort geschlossen. Sobald die Laborergebnisse vorliegen, soll eine Neubewertung der Situation erfolgen. Mit dem Satz „Das Landesgesundheitsamt wurde seitens des Gesundheitsamtes informiert“, endet das Schreiben.

Eltern vermissen Informationen
Wie der SÜDKURIER erfahren hat, ist das sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum mit Schwerpunkt geistige Entwicklung bereits seit gestern komplett geschlossen. Sämtliche Schüler, Lehrer, Mitarbeiter der Schule und Busfahrer mussten noch am Freitagvormittag zum Coronatest ins Abstrichzentrum Hallerhöhe, das für die Schule eigens eine Sonderschicht eingelegt hatte. „Die Carl-Orff-Schule musste aufgrund einer Covid 19-Infektion mit Verdacht auf Mutation und damit verbundenen Folgefällen vom Gesundheitsamt bis auf weiteres geschlossen werden“, heißt es in einem Schreiben der Schule an die Eltern, das unserer Redaktion vorliegt.
Nähere Informationen, etwa zur möglichen Infektionsquelle oder direkten Kontaktpersonen in der Schule, gibt es derzeit nicht. Am Freitag machten Gerüchte die Runde, nach denen der Partner einer Lehrerin nachweislich mit der mutierten Variante infiziert sein soll. Verunsicherung und Sorgen bei Eltern und Lehrern sind auch angesichts der fehlenden Informationen groß.
Schon vor einigen Wochen hatte es ein corona-positives Kind an der Carl-Orff-Schule gegeben, damals waren allerdings lediglich die Klasse sowie direkte Kontaktpersonen in Quarantäne geschickt worden. Im aktuellen Fall mit Verdacht auf eine der gefährlichen mutierten Virusvarianten schließt nun die komplette Schule.
Die Angaben des Landratsamtes, dass sich am Freitag zahlreiche Kinder und Erwachsene auf das Virus testen lassen mussten, bestätigt eine Mutter, die ebenfalls vor Ort war: „Es waren bestimmt 100 Leute da.“ Das Ergebnis der Tests soll frühestens in zwei Tagen vorliegen. Für Irritationen sorgte bei manchen Beteiligten, dass es offenbar keine offizielle Anordnung gab, dass sich die Getesteten bis zu einem negativen Ergebnis in Quarantäne begeben müssen.
Infos auf der Internetseite
Auf der Internetseite der Schule ist seit Donnerstag, 15 Uhr, zu lesen, dass die Schule bis auf weiteres geschlossen bleibt. „Dies ist eine Vorsichtsmaßnahme. Alle Schüler, Fahrer und Mitarbeiter werden vorsichtshalber im Abstrichzentrum Schwenningen getestet. Bitte denken Sie dabei unbedingt an die geltenden Hygienemaßnahmen“, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Schule gibt abschließend an, dass weitere Informationen folgen, sobald diese vorliegen.
Schulstart ohne Schutzkonzept
Die Carl Orff Schule ist ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit Schwerpunkt geistige Entwicklung. Diese Schulform wurde von der Landesregierung explizit aus den Schulschließungen im Lockdown ausgenommen. Wie berichtet, findet an der Carl Orff Schule, wie auch an der Christy Brown Schule, beide in Villingen, seit dem 11. Januar wieder normaler Unterricht statt.
Eine Teilnahme am Vor-Ort-Unterricht ist jedoch freiwillig. alternativ wird Onlineunterricht angeboten. Schulleitungen und Eltern hatten beklagt, dass zur Schulöffnung noch kein Schutzkonzept für diese Schulform vorlag. Auch eine Onlinepetition wurde damals gestartet (wir berichteten).
Erhöhte Priorität
Zeitgleich mit dem Bekanntwerden des Corona-Falles an der Villinger Schule, gab die Landesregierung am Freitag bekannt, dass jetzt auch die Mitarbeiter, Lehrkräfte und betreuendes Personal an Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) in der Impfstrategie des Landes in den Kreis der Personen mit hoher Priorität aufgenommen werden. Bislang waren diese Mitarbeiter seitens des Bundesgesundheitsministeriums unter Paragraf 4 der Corona-Impfverordnung so eingestuft, dass sie lediglich mit erhöhter, dritter Priorität geimpft werden können.