„Wir reagieren auf die Zahlen“, sagt Dekan Josef Fischer und meint damit die über 200 gestiegenen Inzidenzwerte im Kreis. Konkret bedeutet das: „Ab Dienstag sind alle Gottesdienste komplett abgesagt. Das gilt bis einschließlich 12. Mai. Am 10. Mai wird in einer Pfarrgemeinderatssitzung entschieden, wie es an und nach Christi Himmelfahrt weitergeht“, so Fischer.
Außerdem werden die Kommunionsfeiern am 1. und 2. Mai sowie am 8. und 9. Mai verschoben. Sie sollen Ende Juni oder Anfang Juli nachgeholt werden. Zunächst sollten von der Absage nur die öffentlichen Gottesdienste betroffen sein. Weil die Inzidenz bei Kindern und Jugendlichen aber hoch ist, entschied man sich auch für die Kommunionsfeiern. „Das ist für alle ziemlich bitter. Es geht aber nicht anders“, sagt der Dekan. Der Schutz der Kinder sei wichtiger, als sie zusätzlichen Gefahren auszusetzen.
Brief an die Eltern
Ihm sei die Absage schwer gefallen, wie er auch in dem Brief an die betroffenen Eltern, der am Montagnachmittag per Mail versendet worden war, schreibt. Darin heißt es: „Lange hatte ich gehofft, es müsste nicht sein und wir könnten unsere Erstkommuniongottesdienste alle so feiern, wie sie geplant sind. Aber das würde bedeuten, dass ich vor der neuesten Entwicklung in unserem Landkreis die Augen zu machen müsste.“ Die Entscheidung über die Verschiebung, heißt es im Brief weiter, sei besonders für die Kinder eine große Enttäuschung. Die Wahrscheinlichkeit, die Kommunion im Sommer mit einer Feier nachholen zu können, bei der dann mehr Menschen anwesend sein können, sei aber groß.
Die Entscheidung, die Kommuniongottesdienste zu verschieben, wird jetzt für die Kinder eine besonders große Enttäuschung sein, aber die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass wir sie im Sommer mit einer Feier nachholen können, bei der dann wenigstens im privaten Bereich mehr Personen dabei sein dürfen. Abschließend schreibt Fischer: „Wir versichern Ihnen, dass wir verstehen, wie sehr diese Entscheidung Sie und Ihre Kinder betrifft und welchen Unmut sie hervorrufen kann. Sie ist aber leider nach unserer Einschätzung der Lage und nach unserem Verantwortungsbewusstsein heraus notwendig.“
Getroffen wurde diese Entscheidung nur für die Seelsorgeeinheit Villingen. Fischer: „Rechtlich darf ich den anderen Einheiten nur Empfehlungen für die Schließung aussprechen, was ich auch getan habe.“ Die Seelsorgeeinheiten An der Eschach, Bad Dürrheim, Blumberg, Bregtal, Donaueschingen, Auf der Baar, Kirchtal-Donau, St. Georgen-Tennenbronn, Triberg Maria in der Tanne und Zwischen Brigach und Kirnach entscheiden also selbst.