Das war nichts mit der großen Liebe: Nachdem eine Frau mehrfach große Geldbeträge an eine Internetbekanntschaft überwiesen hat, hat sich herausgestellt, dass sie einem Betrüger aufgesessen ist.
Angefangen hatte die virtuelle Beziehung, die sich im Nachhinein als ein Betrugsfall des Romance-Scamming (Liebesbetrug) herausstellte, schon vor einigen Monaten.
Ende Dezember erhielt die 63-Jährige aus Aichhalden über Facebook eine Freundschaftsanfrage von einem angeblichen Lukas Schaefer, ein Geschäftsmann aus Edinburgh, Schottland – das zumindest behauptete er. Im weiteren Nachrichtenaustausch erschlich sich der Beschuldigte mit falscher Liebe und Heiratsversprechen das Vertrauen der Frau.
Tatsächlich hatte er es aber nur auf das Vermögen der Frau abgesehen, sodass er sich bereits Anfang Januar einen vierstelligen Geldbetrag erschlich. In den folgenden Wochen und Monaten täuschte der Betrüger ihr auch Notfallsituationen vor.
So lügt der Täter
Er gab unter anderem an, bei einer Geschäftsreise in Zypern zu sein und Geld zu benötigen. Auch funktionierte plötzlich seine Bankkarte nicht mehr oder er habe eine Zollstrafe zu bezahlen, weswegen er schnell Geld brauche. Alles vorgeschobene Umstände, um an ihr Geld zu kommen, teilt die Polizei mit.
Als er ihr vorgaukelte, für einen Zugang zu seinem ausländischen Konto mit vier Millionen Dollar Guthaben einen Geldbetrag in fünfstelliger Höhe zu benötigen, wurde die Frau misstrauisch und erstattete Anzeige. Dabei flog der Betrug auf. Die Polizei geht aktuell davon aus, dass die Frau dem Betrüger nahezu 20.000 Euro überwiesen hat und dass das Geld wahrscheinlich verloren hat. Die wahre Identität des Betrügers ist bislang nicht bekannt.
So erklärt die Polizeiliche Kriminalberatung die Maschen der Täter.
Die Polizei warnt vor solchen Fällen, die immer wieder bei der Polizei angezeigt werden. Solche Betrüger sind oft daran zu erkennen, dass sie ihre Opfer schon nach dem ersten Kontakt mit ellenlangen Briefen voller schwülstiger Liebesschwüre und Liebeserklärungen überhäufen. Meist schmücken sie sich mit Bildern von attraktiven Personen, die sie im Internet finden und kopieren.
Das rät die Polizei
Keinesfalls sollte man bei solchen Bekanntschaften auf Geldforderungen eingehen und die ausgetauschten Daten der Mail- und Chat-Texte vorsichtshalber sichern. Weitere Informationen hierzu gibt es bei den Präventionsstellen der Polizei oder im Internet unter www.polizei-beratung.de.