Für viele ist es eine Standardprozedur. Über Nacht das Smartphone oder den Laptop ans Netz hängen, damit man am nächsten Tag nicht warten muss. Doch Experten warnen vor solcher Unachtsamkeit. Schon kleine Geräte können bei Defekten in Brand geraten und letztlich sogar katastrophale Schäden verursachen. Und das kommt immer wieder vor.
So auch Anfang Juli in Hausen vor Wald. Im Hüfinger Stadtteil explodierte der Akku eines Handwerksgeräts beim Aufladen und setzte die Garage des Hauses in Brand.
Nicht unbeaufsichtigt aufladen
„Beim Laden von Akkus liegt die größte Gefahr“, weiß Gerd Wimmer, Kommandant der Donaueschinger Feuerwehr. Hier kommt es am ehesten durch Defekte zu chemischen Reaktionen, die zu Explosionen und Bränden führen können. Entladene Geräte stellen hingegen keine größere Gefahr dar.
Auch kleine Akkus, wie etwa beim Smartphone oder Laptop, können bereits enorme Energie und Hitze freisetzen. Daher rät der Feuerwehrmann: „Der Ladevorgang sollte beaufsichtigt werden“, bei größeren Geräten gar in mehrere Abschnitte aufgeteilt, um das Risiko der Überhitzung zu minimieren.

Außerdem solle man darauf achten, Akkus beim Laden außer Reichweite von brennbaren Stoffen oder Hitzequellen wie Kachelöfen aufzuladen.
„Dann geht alles ganz schnell“
Doch was, wenn es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zum Defekt kommt? „Wenn man eine Möglichkeit hat, früh mit einer Löschdecke einzugreifen, oder mit einer Schaufel etwa den Akku in eine weniger brennbare Umgebung zu schaffen, ist das eine Option“, erklärt der Experte.
Aber Wimmer mahnt: Das Zeitfenster ist klein. „Wenn so ein Akku anfängt zu rauchen, dann geht alles ganz schnell.“ Enorme Hitzeentwicklung und Flammen folgen. Daher soll in jedem Fall die Feuerwehr dazu gerufen werden. Auch weil laut Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) Akkus nach dem ersten Löschen ein zweites Mal entflammen können.
Ein weiterer Gefahrenfaktor sind gesundheitsschädliche Stoffe, die bei Akkubränden austreten. „Die Dämpfe sind hochgiftig“, warnt Wimmer. Auch die Feuerwehr müsse bei solchen Bränden mit Atemschutz vorgehen.

Früh Anzeichen erkennen
Hinweise, Defekte frühzeitig zu erkennen, können laut BDE schnelles Aufheizen des Akkus beim Aufladen oder ein verformtes Gehäuse sein. In diesen Fällen sollen die betroffenen Geräte entweder von Experten inspiziert oder fachgerecht entsorgt werden. Dafür empfiehlt der Verband spezielle Sammelstellen im Elektrofachhandel oder Wertstoffhöfe.