Ich bin geimpft. Mit diesem Status glauben sich viele Bürger in absoluter Sicherheit. Auch im Schwarzwald-Baar-Kreis zeigen nun neuste Zahlen, dass der Schutzschild der Impfstoffe nicht allumfassend ist. Die Zahl der Impf-Durchbrüche steigt in der Region laufend an, wie Daten des Kreisgesundheitsamtes belegen.

Vorweg: Der Schutz der Impfstoffe gegend as Coronavirus ist vergleichsweise hoch. Grippeimpfstoffe. Grippeimpfschutz erreicht laut Experten selten mehr als eine Wirksamkeit von 60 Prozent gegen die echte Grippe. Bei Corona hingegen gilt bislang diese Faustregel, basierend auf medizinischen Studien: Astrazeneca-Impfstoff erreicht 80 Prozent, Biontech und Moderna sogar über 90 Prozent an Schutzwirkung. Die vollständige Sicherheit gibt es also nicht, was das im Alltag heißen kann, das erweist sich jetzt im Herbst 2021 anhand neuster Entwicklungen wie im Schhwarzwald-Baar-Kreis.
Das sind die neusten Zahlen zur Infektionslage in der Region
Seit der nun zu Ende gegangenen Woche gibt es für den Schwarzwald-Baar-Kreis Daten, die belegen, dass der Impfschutz keinesfalls allumfassend ist, wenn Corona-Gefahren sich wie jetzt zuspitzen.

Am Dienstag, 31. August meldete das Kreisgesundheitsamt diese Daten: 187 Personen waren zu diesem Zeitpunkt kreisweit infiziert,, 37 Personen davon waren vollständig geimpft. Die beiden Zahlen bedeuten auch: 150 der Betroffenen hatten keinen oder keinen vollständigen Impfschutz.
Die Datenanalyse zeigt zweierlei
Zum Mittwoch, 1. September, gab es diese Daten: 225 Personen waren zur Wochenmitte infiziert, 47 Personen davon waren nach Angaben der regionalen Gesundheitsbehörde vollständig geimpft . Das bedeutet auch: 178 der Betroffenen waren nicht oder nicht vollständig geimpft.

Zum Donnerstag, 2. September, sah die Lage so aus: 240 Personen waren zu diesem Datum im Landkreis akut mit Corona infiziert, 48 Personen davon waren vollständig geimpft. Daraus ergibt sich: 192 Menschen mit Corona waren nicht oder nicht vollständig mit einem Impfstoff geschützt.
Neuer Service zum Impfschutz in Schwarzwald-Baar
Freitag, 3. Septmber: 244 Personen sind aktuell mit dem Virus infiziert, nach Angaben des Kreisgesundheitsamtes Schwarzwald-Baar sind davon 48 Personen vollständig geimpft. das heißt: 196 der aktuell Infizierten haben keinen oder keinen vollständigen Impfschutz.

Kreisgesundheitsamt und Landratsamt sehen sich auf Anfrage des SÜDKURIER nicht in der läge, die Zahlen mit anderen Daten ins Verhältnis zu setzen. Die Anzahl der Impfdurchbrüche könne nicht bestimmten Altersgruppen zugeordnet werden, hieß es einerseits. Und: Welcher Impfstoff genau durchbrochen wurde, könne derzeit ebenfalls nicht festgestellt werden, so eine Sprecherin gegenüber dieser Redaktion. Als Grund für die ausbleibenden Antworten nennt die Behörde den Umstand, wonach „die Erfassung der Daten jeweils separat erfolgt“. Noch im Frühsommer hatte es geheißen, das Gesundheitsamt arbeite digitalisiert und mit einem Programm, das landesweit den Datenaustausch erleichtere.
Impfdurchbruch zeigt: Der Schutz ist nicht allumfassend
Im August war ein Senior aus einem VS-Pflegeheim trotz vollständigem Impfschutz an den Folgen einer Corona-Infektion im Schwarzwald-Baar-Klinikum gestorben. der Mann litt nach Angaben des ärztlichen Leiters der Corona-Station, Hinrich Bremer, auch an Vorerkranknungen.
Angesichts dieser Gefahren reagiert der Landkreis bereits: Zum 2. September starteten in den Pflegeheimen der Region die Booster-Impfungen. Hochbetagte bekommen dazu eine weitere Impfdosis. Voraussetzung ist, dass die letzte Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt. Verabreicht werden die Dosen durch mobile Impfteams aus der Region. Die Zusatz-Impfungen ziehen sich nach Informationen des SÜDKURIER bis in den Oktober.